Wir haben 5% Moslems in Deutschland, von denen maximal ein Viertel Frauen im Kopftuch-Alter sind, von denen vielleicht die Hälfte ein Kopftuch vorzieht. - Das sind knapp 1% der Bevölkerung, also meinetwegen 800.000 Leute. - Also jeder 100ste Mensch auf den Straßen trägt ein Kopftuch.SilverBullet hat geschrieben:Aber sobald es zum Regelfall wird und dahinter eine Art „verdeckter Zusammenhang“ (z.B. dein „mia san mia“) zu stecken droht, dann wendet sich das Blatt - garantiert.
Jeansträger (= amerikanische Kultur und alles andere als deutsch) gibt es schätzungsweise 25 Mio Menschen, das ist jeder Dritte. - Es kommen also 35 Jeansträger vorbei, bis mal eine Kopftuch-Dame kommt. - Noch Fragen?
SilverBullet hat geschrieben:jetzt hast du zum ersten Mal erfasst, was Integration bedeutet.

Moment: Wenn jeder seine Jeans auszieht, wenn es bund-kulturell wird, ist das auch keine Lösung. - Mal nebenbei: Wie interpretierst Du, wenn ein Bundespräsident sagt "Der Islam gehört zu Deutschland"? - Wer vertritt die Bundes-Kultur, wenn nicht der Bundespräsident?SilverBullet hat geschrieben:Und nun bilde dies mal auf das Kopftuch ab und du wirst erkennen, dass dort keinerlei um-switchen stattfindet
Das tue ich bei Michael Pletnev, Lang Lang oder Hélène Grimauf aus Russland, China und Frankreich auch - oder bei weltweiten Verstehern von Shakespeare, Pushkin oder Goethe.SilverBullet hat geschrieben:Nein, wenn ein Süddeutscher und ein Norddeutscher zwecks Interaktion auf Bundes-Identität um-switchen dann „tolerieren“ sie sich nicht, sondern sie sehen sich als zusammengehörige Teile an.
Das ist richtig - aber das ist ein heißes Plaster. - Denn dann könnte es sein, dass Leute wie ich sich überhaupt nicht "zusammenghörig" fühlen mit unserer flachen Political-Correctnes-Meinungs-Gesellschaft.SilverBullet hat geschrieben:„Toleranz“ enthält nicht „Zusammengehörigkeit“.
Das funktioniert nicht. - Ich gehöre einem oberdeutschen Dialektraum an, der jahrhundertelang politisch mehr mit Österreich verbunden war als mit Preussen. - Wenn wir - wie dieses Jahr - nach Wien fahren, bin ich dor kulturell "daheimer" als in Hamburg und Berlin (obwohl ich beide Städte sehr mag). - Bin ich deshalb Österreicher? Nein. - Warum? Weil ich einen deutschen Pass habe und hier aufgewachsen bin. - Will ich tauschen? Nein. - Aber trotzdem liegt mir Salzburg und Wien näher als Düsseldorf und Berlin.
Richtig - und die Frage (die ja meistens von den Migranten gestellt wird - nämlich:), WORIN man sich integrieren soll außer ins Gesetz, ist von Dir noch nicht beantwortet.SilverBullet hat geschrieben:Die ganze Zeit versuche ich dir klar zu machen, dass das „Gesetz“ keine Integrationsdefinition sein kann, sondern maximal eine Verwaltungs-Voraussetzung, ab der Integration beginnen kann.
Als einen "Kultur-RAUM". - Bei aller Unterschiedlichkeit von Wienern, Salzburgern, Zürichern, Bernern, Freiburgern und Flensburgern wird die recht gut aufeinander abgestimmte Einheitssprache als Synonym für "Kulturraum" verstanden.SilverBullet hat geschrieben:Es ging um deine Behauptung den ganzen deutschsprachigen Raum als „eine Kultur“ aufzufassen.
Mit mir gehen Deutschrussen auch anders um als untereinander - da gibt es schon eine (unbewusst) vereinbarte gemeinsame Ebene.SilverBullet hat geschrieben:integrierte Deutsche benötigen keinen offiziellen Rahmen, sondern sie interagieren automatisch auf diese Weise, sobald unterschiedliche Kulturen im Spiel sind
Man bräuchte Beispiele, wie das dann aussehen soll.SilverBullet hat geschrieben:Ich garantiere dir, dass es dir sofort übel auffallen würde, wenn es dir gegenüber nicht gemacht werden würde.
Jetzt sind wir von Kopftuch auf Verschleierung gekommen, was zwei unterschiedliche Sachen sind. - Bei Verschleierung würde ich akzeptieren, dass sie vorrangig religiös motiviert ist - also was anderes als "Kopftuch", das eher kulturell zu verstehen ist.SilverBullet hat geschrieben:Es ändert aber nichts daran, dass die religiöse (religiös kulturelle) Verschleierung von Frauen eine klare Nicht-Integration darstellt und exakt als solche einzuordnen ist.
Aber auch dann: Na und? - Der Staat hat das Recht, dass Menschen in der Öffentlichkeit im Gesicht erkennbar sind - das ja. - Aber ansonsten gibt es Religionsfreiheit, die keine Freiheit wäre, wenn man sie nicht leben dürfte. - Mit anderen Worten: Ich habe nicht geringste Problem, wenn an den Nebentischen in meinem Café ein Tisch mit Frauen mit (gesichtsfreier) Verschleierung besetzt ist nebendran 6 Eritreer, die gerade ihre Ausbildung machen. - Ich merke das fast gar nicht. - Aber vielleicht habe ich zu lang in London verbracht ...

Solche Phantasien sind nicht das Problem der Kopftuchträger.SilverBullet hat geschrieben:Das Kopftuch ist obendrein sogar eine sehr üble Unhöflichkeit, denn es soll ein klar definierter Effekt auf die ausgeübt werden, die dieser Frau begegnen – man könnte es als eine Art „Botschaft mit erhobenem Zeigefinger“ einordnen.
Dann hast Du womöglich noch nicht ganz verstanden, was "freiheitliche Grundordnung" und Weltoffenheit bedeutet. - Das ist ein gefährliches Pflaster.SilverBullet hat geschrieben:Aus meiner Sicht ist es hopsa leicht nachvollziehbar, dass dies niemals Bestandteil einer Integration sein kann.
Ich unterstelle Dir NICHT irgendwelche AfD-Sympathien - aber genau auf dieser Welle schwimmen diese Brüder.