lovetrail hat geschrieben:Und irgendwie ist es dann doch alles ein Leerlauf
Nanu!
Ich benutze im normalen Leben den Begriff "Spiritualität" nicht, aber hier im Forum ist der Begriff eine Abgrenzung von " platttem Materialismus", darum folge ich diesem Begriff.
Auch wenn ich das schon mehrmals im Forum geschrieben habe:
im künstlerischen Prozess ist der "spirit" die Basis.
Der spirit ist dort so natürlich am Werk, dass die wenigsten daraus eine große Nummer machen, wahrscheinlich keiner.
Keine Theateraufführung käme zustande, wenn die Schauspieler nicht gelernt hätten, auf dieser Basis aufeinander zu reagieren.
Sie lernen es in der Schauspielschule. Keine macht daraus eine große Nummer, aber es ist Teil des Handwerks.
Beim literarischen Schreiben tritt das ebenfalls ganz selbstverständlich auf, es enstehen Dinge, die Du, lovetrail, möglicherweise sogar kennst, aber Schrifsteller reden selten darüber. Manchmal aber tun sie es, und es klingt wie nach einem religiösen Erlebnis, nur dass sie es als ein künstlerisches Erlebnis auffassen.
Darum unterstütze ich Pluto darin, wenn er aufzeigen will, dass nicht nur Gläubige dergleichen kennen, sondern potentiell in jedem Menschen liegt.
Wenn ich selber beim Schreiben davon getragen werde, dann ist das alles andere als ein "Leerlauf", wie Du oben schreibst, sondern genau das Gegenteil: es ist voller Fülle.
Die Bezeichnung für dergleichen macht keinen Unterschied in der Bewertung dieser Dinge.
Noch ein Beispiel:
Man kann, wenn ein Orchester eine Sinfonie spielt, und Dirigent und Orchester einen begnadeten Moment erleben, den "spirit", den "Geist, der sie alle gerade verbindet, geradezu "sehen", auf jeden Fall deutlich spüren.
Hohe Kunst vermag das, und von "Leerlauf" kann da keine Rede sein.
Ich unterstütze Pluto auch darin, dass wir Menschen potentiell alle gleich sind. Es ist gar nicht möglich, dass Gläubige irgend etwas erleben können, was nicth jeder andere auch erleben kann.
Unterschiedlich ist nur die Bezeichnung.
Ich habe einmal Yehudi Menuhin erlebt, und seine Kadenz in Beethovens Violinkonzert war - anders kann ich es nicht sagen - nicht von dieser Welt.
Da war ein Wissen, das er mit seiner Geige seelenruhig wie ein Kind vor sich hinäußerte, das einem fast den Verstand dabei hops ging, so WAHR war das.
Das, lovetrail, nenne ich Spiritualität, und sie ist in uns, wir können sie sowohl haben als auch verstehen.