closs hat geschrieben:Nein - sondern dass Kreuz und Kopftuch kulturelle Größen sind. - Dass die Kulturen der letzten 2000 Jahre religiös bedingt sind, ändert nichts daran.
Wo soll der Unterschied zwischen einer religiös motivierten Fraueneinhüllung (damit der „andere Mann“ sie nicht sieht) und einer kulturell motivierten Fraueneinhüllung (damit der „andere Mann“ sie nicht sieht) liegen?
Ich wage mal zu behaupten, dass der Unterschied nicht aus der Richtung von integrierten Deutschen einsehbar ist.
Und genau hier liegt ja das lustige Problemchen mit der Integration.
closs hat geschrieben:Wenn sich Nord- und Süddeutscher treffen und sich NICHT dieser Standard-Sprache bedienen, ist es deren Problem.
Natürlich ist es deren Problem – keiner kann vom anderen auf Basis des Grundgesetztes verlangen, dass er auf Hochdeutsch wechselt, um verständlich zu sein – sie machen das ganz von alleine.
Das ganz alltägliche Zusammenleben der verschiedenen deutschen Kulturen (fern von Konflikten), ist alleine „das Problem“ der normalen Bürger und sie machen dies, indem sie ihre Regionalkultur in Bezug auf den jeweils anderen Menschen zurücknehmen – unglaublich, es funktioniert tatsächlich, denn komischerweise hat Deutschland in den letzten Jahren gar nicht so viele Bürgerkriege im Innland gesehen.
closs hat geschrieben:Nein - wir tun dies deshalb, weil der Staat zum eigenen Zusammenhalt eine Standardsprache definiert.
„Genau und wenn etwas runter fällt, dann wollte der Staat, dass es runter fällt“
„Ja, so werden Sieger gemacht“
closs hat geschrieben:Nein - sie zeigen damit, dass sie kommunizieren wollen.
Naja, Sprechen ist im Allgemeinen bereits Kommunikation und nicht erst das Zeichen für eine zukünftige Kommunikation – egal, du bist wohl noch nicht so weit.
closs hat geschrieben:Praktisch geschieht dies, dass spätestens die zweite Generation Deutsch als Mutter-Sprache neben Türkisch oder Russisch spricht - und damit ist der Käse gegessen.
Wieso soll jemand integriert sein, nur weil er die Sprache beherrscht?
Er kann immer noch Desinteresse an der Bundes-Identität zeigen und seine Regional-Identität überall präsentieren.
closs hat geschrieben:Eine Glorifizierung der Peripherie, zu der HS gehört. - Muslime und Homosexuelle leben in der Mitte der Gesellschaft, sind aber in ihrer Eigenschaft als Muslime und Homosexuelle nicht repräsentativ für die Mehrheit der Menschen.
Auszug aus
Wiki:
Unter einer Glorifizierung (lat. glorificare = rühmen, preisen, verherrlichen)[1][2][3][4] wird die in unangemessener Weise beschönigende Darstellung bestimmter Sachverhalte verstanden. Ziel der Glorifizierung ist es allgemein, negative Aspekte aus Vergangenheit und Gegenwart sowie die möglichen negativen Folgen zukünftigen Handelns aus den Köpfen der Menschen zu verdrängen.
„Homosexualität soll in unangemessener Weise beschönigend dargestellt werden, um negative Aspekte aus Vergangenheit und Gegenwart sowie die möglichen Folgen aus den Köpfen der Menschen zu verdrängen“ – bist du dir da ganz sicher?
closs hat geschrieben:Nimm einfach mal die Öffentlich-Rechtlichen, die u.a. ihre Informationen im öffentlichen Auftrag in Standard-Deutsch zu vermitteln haben. - Und in Behördern (= Staat) gibt es die Amtssprache Deutsch.
Nein, Rundfunkanstalten und Ämter regeln nicht, dass Deutsche miteinander Hochdeutsch sprechen.
Regionalsender präsentieren ihre Themen auch in Hochdeutsch und keiner gibt deshalb seine Mundart auf.
closs hat geschrieben:Bundes-Identität ist definiert durch Gesetze und Vereinbarungen (Standard-Sprache) - zu Gesetzen gehören AUCH Gesetze in Bezug auf "öffentliches Ärgernis". - Gerichte entscheiden dann, was im Konkreten ein öffentliches Ärgernis ist - das bezieht sich aber mehr auf Sex in der Öffentlichkeit oder Trunkenheit, etc.
Ja klar, „Bundes-Identität wird geregelt durch Gesetze“ nur kannst du sie gerade halt nicht nennen.
closs hat geschrieben:Das wird in der Regel anders gesehen: Eher würde man sagen, dass die Zurückhaltung des Bundes als Aufforderung zur kulturellen Entfaltung zu verstehen sei.
Was?
Nicht „der Bund“ hält sich zurück, sondern der Einzelne zeigt durch seinen Wechsel auf Bundes-Identität, dass er sich neben einen anderen Bürger mit Bundes-Identität integrieren möchte.
Du versuchst „den Staat“ in den Mittelpunkt zu ziehen. Da gehört er aber nicht hin – „Staat“ ist nur ein abstraktes Werkzeug zur Verwaltung - funktionieren muss das Zusammenleben über das Verhalten der einzelnen Menschen und dabei geht es nicht um die Abwesenheit von Konflikten sondern um das Miteinander und weil Deutschland aus vielen Kulturen besteht, hat sich eine echt coole Lösung heraus kristallisiert.
closs hat geschrieben:Das ist inhaltlich richtig, geschieht aber weniger über den "Bund", denn über die Sprache.
Wenn ein Mensch sich derart integriert, dass er die Geschichte einer anderen Regionalkultur als „seine Geschichte“ verstehen möchte, führt er weitaus mehr durch, als nur eine Sprache zu sprechen.
closs hat geschrieben:Wir Philologen haben den deutschsprachigen Raum immer als EINEN Kulturraum verstanden
Ist schon hübsch, was „ihr Philologen“ glaubt so alles verstanden zu haben.
Bereits auf der Höhe von Bonn (das sollte eine relativ bekannte Stadt sein), steht ein Schwabe, der in seinem Regionalautomatismus ein Lokal mit dem üblichen „Grüss Gott“ betritt, wie ein Provinzaffe da

Die einzige Lösung ist:
„schalte um in den gesamtdeutschen Modus, sonst geht das gerade so weiter“.
Aber selbstverständlich möchte ich keine Philologen von ihrem Tänzchen abhalten.
closs hat geschrieben:Das Problem ist, wenn in Dresden mit einem Muslim-Anteil von 0,5% eine Überschüttung Deutschlands durch den Islam gefaselt wird.
Das Problem hierbei heisst „schlechte Politiker“ kombiniert mit „kein Plan was Integration sein soll“. Dresden ist da wohl nur die Spitze des Eisbergs.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch ein Integrationsdefizit, weswegen diese Parolen ja letztlich funktionieren.
closs hat geschrieben:Die Zurücknahme des Bundes ist dafür da, um den dadurch gewährten Platz regional und individuell auszufüllen.
Was soll „Zurücknahme des Bundes“ sein?
closs hat geschrieben:Ich finde es sehr gefährlich und in der deutschen Geschichte leider nicht unbekannt, wenn die Schwäche der eigenen Identitätsgruppe denen angelastet wird, die ihre Identität deutlicher leben können als man selbst. - Da wäre etwas mehr demokratische Gelassenheit angemessen.
Ich würde eher sagen, dass es über Leute anfängt, die suggerieren, dass das aktuelle Zusammenleben auf Schwäche basiert und doch bitteschön zu ändern ist
Es ist doch gerade die maximal mögliche „demokratische Gelassenheit“ wenn man seine Regionalidentität zurückstellt, um einem anderen die Bereitschaft zur gemeinsamen Bundes-Identität zu signalisieren.
Das, was du als „Stärke“ interpretierst, ist lediglich eine grobmotorische Unhöflichkeit.
Frauen einzupacken, damit „man sie nicht sieht“ ist keine Identitätsstärke sondern das reine Knieschlottern (vermutlich vor den muskelbepackten German, die mit Urschreien durch die Bäume pflügen und sich nebenher noch vermehren wollen – „ja, genau so sind wir, bei uns werden Weiber über die Schwelle getragen, damit die Ahnen sie nicht beissen können“

).