#51 Re: Ist Gott sich selbst genug?
Verfasst: Do 4. Jun 2015, 12:14
Immer der Augenblick der subjektiven Wahrnehmung und objektiv -> ständig(ewig)Pluto hat geschrieben: Was ist eigentlich das "Jetzt"
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Immer der Augenblick der subjektiven Wahrnehmung und objektiv -> ständig(ewig)Pluto hat geschrieben: Was ist eigentlich das "Jetzt"
WENN das stimmt, dann ist Gott (ohne Eigenheit!) eine statische Existenz, die keinerlei Fähigkeit besitzt!Samantha hat geschrieben:Gott ist zeitlos
Das ginge nur, wenn Gott eine Eigenzeit besitzt - relativ zu den Zeitabläufen im Universum.closs hat geschrieben:Über universums- ("welt"-) gemäße Offenbarungen.Pluto hat geschrieben: Und wenn man Gott außerhalb des Universums wähnt, wie soll er dann (von Zeit zu Zeit) mit den Menschen kommunizieren?
Die Exodus-Erzählungen sind im Exil geschrieben worden, sie sind Dichtung, und sie wurden als Dichtung aufgefasst.Pluto hat geschrieben:Touché...Savonlinna hat geschrieben: Man sollte, wenn man nicht streng evangelikal denkt, mal überprüfen, wo diese Erzählung, auf die Du Dich beziehst, herkommt.
Sie einfach immer als Keule zu benutzen, unreflektiert, unhistorisch, ist für einen denkenden Menschen zu wenig.
Es ist halt verlocken, diese Stelle im Zusammenhang mit Liebe zu erwähnen.
Man kann auf Grund dieser Geschichte in der Bibel nicht davon ausgehen, dass Gott reine Liebe personifiziert.
Tut mir Leid, aber ich denke gar nicht über das Sein nach. Ich denke da in ganz anderen Dimensionen.Rembremerding hat geschrieben:Die Differenz zwischen Sein und Ist, die als Zeit wahrgenommen wird, kann zum Feld der Unversöhnlichkeit, der Vorwürfe, der Verbitterung, der Zukunftsängste und vieles mehr werden.
Genauso lange, wie man es selber aushält.Pluto hat geschrieben: Was ist eigentlich das "Jetzt". Wie lange dauert es eigentlich?
Dann übersetze doch Rembremerdings Begriffe einfach in ganz konkrete Erfahrung. Wer sich von der Vergangenheit beherrschen lässt - Kränkungen immer wieder hochspült, über Vergeltung nachdenkt -, verpasst die Fülle des Moments. Wer gedanklich andauernd in der Zukunft lebt - "Was mache ich, wenn mir mein Chef kündigt" - und von dieser Angst daran gehindert wird, im Hier und Jetzt zu leben, wird auch keine Kraft haben, einer tatsächlichen Kündigung, wenn sie dann auf dem Tisch liegt, kreativ zu begegnen.Pluto hat geschrieben:Tut mir Leid, aber ich denke gar nicht über das Sein nach. Ich denke da in ganz anderen Dimensionen.Rembremerding hat geschrieben:Die Differenz zwischen Sein und Ist, die als Zeit wahrgenommen wird, kann zum Feld der Unversöhnlichkeit, der Vorwürfe, der Verbitterung, der Zukunftsängste und vieles mehr werden.
Objektivität, Differenzierung und Reflexion erreicht man durch nachdenken über das Sein.Pluto hat geschrieben:Tut mir Leid, aber ich denke gar nicht über das Sein nach. Ich denke da in ganz anderen Dimensionen.
Ich interpretiere die Bibel in diesem Fall nicht historisch, sondern metaphorisch, und da ist die Kindestötung nicht unbedingt als Zeichen der bedingungslosen Liebe zum auszulegen.Savonlinna hat geschrieben:Erst mal ist wichtig, dass dieser ganze Auszug aus Ägypten, mitsamt der Plagen und damit auch der Tötung der Erstgeburt, historisch nicht belegt ist.
Das heißt, es wurden überhaupt keine Kinder getötet.
[...]
Die historisch-kritische Forschung arbeitet solche Sachen heraus, und man kann davon ausgehen, dass dieses "Gottesbild" nur dichterisch gestaltet wurde, und das darum, wahrscheinlich, um den Exil-Juden Mut zu machen, dass sie das Exil eines Tages verlassen können.
Dass die Exil-Juden selber solche dichterischen Erzählungen als historisch auffassten, ist eben die ganz große Frage.