Warum fordern Atheisten Beweise?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Samantha

#41 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Samantha » Mi 2. Sep 2015, 12:54

Savonlinna hat geschrieben:
Pflanzenfreak hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben: Sie sind nicht daran interessiert, etwas zu lesen, was die Existenz eines Gottes begünstigen könnte - deshalb werden so manche Beiträge ja auch so einfach mal überlesen oder nicht wirklich verstanden. Sind diese Leute etwa oberflächlich?
...das ist Selbstschutz. Sie wollen sich nicht berühren lassen, nicht neugierig sein, die Kontrolle nicht abgeben.
Das kann auch einen anderen Grund haben: Ekel vor dem Christentum.
Solange Christentum missverstanden wird, auch von den Kirchen oder anderen Religionen, ist es teilweise verständlich, wenn man mit den Gruppentheorien nichts zu tun haben will.

Savonlinna hat geschrieben:Man sollte nicht immer den anderen auf die Psychocouch legen, wenn er nicht so funzt, wie man es gerne hätte.
Damit immunisiert man sich nämlich auch gegen die Kritik und sagt- wie die Foren-Atheisten auch: Wer anderer Meinung ist als ich, der hat 'ne psychische Macke.
Mir ist es egal, wie jemand funzt, solange er mich nicht anfunzt.

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Savonlinna
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#42 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Savonlinna » Mi 2. Sep 2015, 13:29

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Nun kombinieren wir (1) und (2) und können folgern
Wenn man so kombiniert, ist Deine SChlussfolgerung richtig. - Das Problem (wie fast immer!): Die Prämisse ist schräg.
Was wären denn richtige Prämissen?
Es gibt keine "richtigen" Prämissen.
Gäbe es sie, hätten wir ja wieder die mentale Diktatur.
Das Gegenteil zu "schräg" ist ja nicht "richtig".
Nur wer ideologisch denkt, hält seine Prämisse für "richtig", aber der braucht auch keine Wissenschaft, denn für ihn ist ja bereits ohne wissenschaftlichen Durchgang die Prämisse unanzweifelbar.

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#43 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Pluto » Mi 2. Sep 2015, 13:48

Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Wenn man so kombiniert, ist Deine SChlussfolgerung richtig. - Das Problem (wie fast immer!): Die Prämisse ist schräg.
Was wären denn richtige Prämissen?
Es gibt keine "richtigen" Prämissen.
Okay. Was sind denn die "unschrägen" Prämissen?

Savonlinna hat geschrieben:Das Gegenteil zu "schräg" ist ja nicht "richtig".
In der Alltagssprache schon.
Ein allzu wörtliches Verständnis der Sprache kann dazu führen, dass man sich nicht mehr versteht.

Savonlinna hat geschrieben:Nur wer ideologisch denkt, hält seine Prämisse für "richtig", aber der braucht auch keine Wissenschaft, denn für ihn ist ja bereits ohne wissenschaftlichen Durchgang die Prämisse unanzweifelbar.
Das nennt man umgangssprachlich "Dogmatismus".
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#44 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von closs » Mi 2. Sep 2015, 14:30

Pluto hat geschrieben:Was wären denn richtige Prämissen?
Es gibt andere Prämissen, die nicht schräg sind - das heisst nicht, dass es deshalb DIE eine richtige Prämisse gäbe. - Aber diese hier ist wirklich schräg.

Savonlinna hat geschrieben:Das kann auch einen anderen Grund haben: Ekel vor dem Christentum.
Historisch verständlich, substantiell nicht verständlich - allerdings müsste es dazu ein Einvernehmen geben, was die Substanz des Christentums ist.

Pluto hat geschrieben: Was sind denn die "unschrägen" Prämissen?
Aussagen, die dem Gesamtzusammenhang gerecht werden - aber auch hier: Es müsste auch hier ein Einvernehmen geben, was "Gesamtzusammenhang" ist.

Pluto hat geschrieben:Das nennt man umgangssprachlich "Dogmatismus".
Umgangssprachlich zutreffend - aber das gilt auch für atheistische Prämissen. - Insofern deuten drei Finger zurück, wenn man mit einem Finger auf einen zeigt (frei nach Gustav Heinemann).

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#45 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Savonlinna » Mi 2. Sep 2015, 14:37

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was wären denn richtige Prämissen?
Es gibt keine "richtigen" Prämissen.
Okay. Was sind denn die "unschrägen" Prämissen?
Du kennst den Kontext, Du kennst closs.
Du weißt, was er millionenmal erklärt hat über Prämissen.
Und Du kennst das post, auf das closs sich bezog: die beiden wohl bewusst und provokant einseitig formulierten Prämissen.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Das Gegenteil zu "schräg" ist ja nicht "richtig".
In der Alltagssprache schon.
Hast Du zu viel Zeit für sinnleere Dispute? ;)
Es ist doch wohl klar, was closs meinte.

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Nur wer ideologisch denkt, hält seine Prämisse für "richtig", aber der braucht auch keine Wissenschaft, denn für ihn ist ja bereits ohne wissenschaftlichen Durchgang die Prämisse unanzweifelbar.
Das nennt man umgangssprachlich "Dogmatismus".
Ja, genau.
Und wer überzeugt davon ist, dass es "richtige" Prämissen gibt, der ist dann Dogmatiker.

Allerdings muss auch das berücksichtigt werden, und vielleicht meintest du das? ->
Es gibt Prämissen, die nicht nur absurd sind, sondern auch anti-human, oder auch einfach nur wertemäßig ideologisch.
In ihrer "Falschheit" können sie zwar nicht widerlegt werden, aber man kann ihren ideologischen Charakter dennoch aufdecken und damit das Ergebnis zwar für wissenschaftlich korrekt befinden, aber dennoch für indiskutabel.

Beispiel 1:
Ich habe die Prämisse: "Der Teufel wirkt in dieser Welt".
Dann nenne ich für meine Prämisse die Kriterien: Gott wird nicht anerkannt, man sucht zu sehr sich selber zu verwirklichen, man lebt das Homosexuelle aus.
So. Und dann sucht man sich einen Roman aus, sagen wir mal den "Steppenwolf" von Hermann Hesse, und da findet man dann die drei Punkte in dem Roman.
Und so zieht man die Schlussfolgerung: Der Tefuel wirkt in Hermann Hesse.

Beispiel 2:
Ich habe die Prämisse: "Der Neue Atheismus dient der Aufklärung. Wer ihm widerspricht, ist antiaufklärerisch."
Wie in Beispiel 1 ist die Prämisse weltanschaulicher Natur, und, in meiner Begrifflichkeit, ideologisch in dem Moment, wo die Prämisse nicht hinterfragt werden darf.

Beide genannten Prämissen erfüllen diesen Tatbestand.
Beide sollen und müssen hinterfragt werden - also ideologiekritisch untersucht werden in dem Sinne: Welches Menschenbild wird hier absolut gesetzt, und welche anderen Menschenbilder gibt es außerdem.
Man kommt schon sehr weit, wenn man die Semantik der Begriffe untersucht.

Im ersten Beispiel muss untersucht werden, was mit "Teufel" sprachlich und weltanschaulich gemeint ist, im zweiten Fall muss untersucht werden, was unter "Aufklärung" in der Prämisse gemeint ist und was außerhalb der Prämisse unter "Aufklärung" gemeint ist.
Dann kann man die Begriffe vergleichen und feststellen, ob sie identisch sind oder nicht.

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#46 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Pluto » Mi 2. Sep 2015, 15:52

Savonlinna hat geschrieben:Beide genannten Prämissen erfüllen diesen Tatbestand.
Die Beispiele sind schwach und irreführend denn hier wurden die Prämissen im Nachhinein dem angepasst was man beweisen wollte.


Savonlinna hat geschrieben:Im ersten Beispiel muss untersucht werden, was mit "Teufel" sprachlich und weltanschaulich gemeint ist, im zweiten Fall muss untersucht werden, was unter "Aufklärung" in der Prämisse gemeint ist und was außerhalb der Prämisse unter "Aufklärung" gemeint ist.
Dann kann man die Begriffe vergleichen und feststellen, ob sie identisch sind oder nicht.
an kann auch zu lange über Prämissen nachdenken, und verliert dabei den Blick für das eigentliche Ziel (die Ergebnisse).

Was schlussfolgerst du nun aus deinen Überlegungen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#47 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Savonlinna » Mi 2. Sep 2015, 21:35

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Beide genannten Prämissen erfüllen diesen Tatbestand.
Die Beispiele sind schwach und irreführend denn hier wurden die Prämissen im Nachhinein dem angepasst was man beweisen wollte.


Savonlinna hat geschrieben:Im ersten Beispiel muss untersucht werden, was mit "Teufel" sprachlich und weltanschaulich gemeint ist, im zweiten Fall muss untersucht werden, was unter "Aufklärung" in der Prämisse gemeint ist und was außerhalb der Prämisse unter "Aufklärung" gemeint ist.
Dann kann man die Begriffe vergleichen und feststellen, ob sie identisch sind oder nicht.
an kann auch zu lange über Prämissen nachdenken, und verliert dabei den Blick für das eigentliche Ziel (die Ergebnisse).
Nullaussage Deinerseits.

Pluto hat geschrieben:Was schlussfolgerst du nun aus deinen Überlegungen?
Dass man Prämissen überprüfen kann, ob sie Sinn machen.

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#48 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Pluto » Mi 2. Sep 2015, 22:29

Savonlinna hat geschrieben:Nullaussage Deinerseits.
Dass du mich nicht verstehst, war zu erwarten. :(

Savonlinna hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was schlussfolgerst du nun aus deinen Überlegungen?
Dass man Prämissen überprüfen kann, ob sie Sinn machen.
Der Punkt ist doch, dass es bei jedem Forschungsprojekt im richtigen Leben auf auf Ergebnisse ankommt. Stellen sich die Ergebnisse der Überprüfung als richtig heraus, wird das Modell akzeptiert. Und das unabhängig von den jeweiligen Prämissen, die bei der Erstellung de Modells verwendet wurden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#49 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Halman » Mi 2. Sep 2015, 22:31

JackSparrow hat geschrieben:(1) Im dritten Kapitel des ersten Briefes des Johannes wird dem gewissenhaften Bibelleser mitgeteilt, dass ein Christ nicht sündigen kann beziehungsweise dass ein Christ unfähig zur Sünde ist.

(2) Christen behaupten, alle Menschen seien Sünder.

Nun kombinieren wir (1) und (2) und können folgern: Es gibt überhaupt keine Christen. Wer von sich selbst sagt, er sei Christ, lügt. Eventuelle Einsprüche gegen meine Beweiskette bitte unten einreichen.
Hast Du meinen Hinweis diesbezüglich übersehen?

Kleiner Tipp: Knapp daneben ist auch vorbei.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#50 Re: Warum fordern Atheisten Beweise?

Beitrag von Savonlinna » Mi 2. Sep 2015, 22:37

Pluto hat geschrieben:Stellen sich die Ergebnisse der Überprüfung als richtig heraus, wird das Modell akzeptiert. Und das unabhängig von den jeweiligen Prämissen, die bei der Erstellung de Modells verwendet wurden.
Wir verstehen uns tatsächlich nicht.
Vielleicht bringst Du mal ein Beispiel, wie man in der Literaturwissenschaft ein Ergebnis bekommen kann, das sich nach Überprüfung als richtig herausstellt.
Welche Kafka-Interpretation zum Beispiel hat sich in welcher Form als "richtig" herausgestellt? Oder bei einem anderen Schriftsteller, das ist egal.

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