closs hat geschrieben:Aber impliziert.sven23 hat geschrieben:Das habe ich nie behauptet.
Auch das nicht. Leid kommt ganz von allein, dazu braucht es keinen Gott, der dies fügt.
closs hat geschrieben:Aber impliziert.sven23 hat geschrieben:Das habe ich nie behauptet.
Moment - das lag vielleicht an einer Formulierung von mir: Gott fügt nicht das Leid, sondern er fügt etwas daraus, dass es Leid gibt - wäre vielleicht klarer.sven23 hat geschrieben: Leid kommt ganz von allein, dazu braucht es keinen Gott, der dies fügt.
closs hat geschrieben:Moment - das lag vielleicht an einer Formulierung von mir: Gott fügt nicht das Leid, sondern er fügt etwas daraus, dass es Leid gibt - wäre vielleicht klarer.
Gott fügt nicht das Leid an sich...Frage: gibt es irgend jemand hier im Forum, der dieses Fügungskonzept versteht?
closs hat geschrieben:Natürlich ist Gott aus menschlicher Sicht unberechenbar, was sein Wirken in der Welt angeht.
Oben schreibst du Gott sei unberechenbar. Glaubst du nicht, dass Gott die Gedanken beeinflussen könnte, wenn er denn wollte?closs hat geschrieben:Das verstehe ich immer noch nicht: Wie kann ein stattfindendes Eigen-Bewusstsein kein Eigen-Bewusstsein sein, weil Gott nicht berechenbar wäre?Pluto hat geschrieben: Und an dieser Willkür scheitert selbst das vermeintlich gesicherte cogito ergo sum!
Und wenn Gott diese Gedanken vereiteln täte?closs hat geschrieben:Das ist doch eigentlich die Grundlage von Augustinus und Descartes: Selbst wenn meine Gedanken alle Täuschungen wären, wäre die Tatsache, dass ich sie bewusst haben kann, der Beweis für meine Identität, aus der diese Gedanken kommen.Pluto hat geschrieben: Was ist dann noch der Wert von Gedanken?
Es gibt keine solchen Ebenen. Selbst das Postulat, dass es diese zwei Ebenen gibt ist so ein nicht nachweisbares, weltanschauliches Dogma.closs hat geschrieben:INNERHALB unserer Weltbilder (Ebene 2) ist das richtig - das, worauf unsere Weltbilder beruhen (Ebene 1), ist dagegen NICHT falsifizierbar.Pluto hat geschrieben:Der Unterschied: In meinem Weltbild sind Prämissen falsifizierbare Axiome, in Deinem jedoch sind sie Dogmen.
Du weißt was in ich von Hegels verschnörkelter Philosophie halte. Die Tatsache, dass diese Dialektik von Hegel kommt, macht die Definition des Begriffs in meinen Augen nur noch nebulöser.closs hat geschrieben:Das stimmt - wie fast immer. - Man müsste in unserem Kontext "hegelsche Dialektik" sagen.Pluto hat geschrieben:Deshalb warnt Wikpedia: Dialektik ist ein uneinheitlich gebrauchter Ausdruck der westlichen Philosophie.
Da haben wir das Problem: Nicht einmal das kannst du wissen, so lange du Gott nicht beschreiben kannst.closs hat geschrieben:Der Mensch ist Person - also ist nach dialektischer Logik auch Gott Person.Pluto hat geschrieben:Gib mir ein Beispiel, und ich zeige dir wo der Denkfehler liegt.
Definieren kann man Gott erst wenn man ihn beschreibt. Was du vorschlägst, ist so als wollte man ein unidentifizierbares "Etwas" definieren oder beschreiben. Es ist ein Oxymoron.closs hat geschrieben:Gott ist definiert als das Vollkommene...
Sobald Gott in unsere Welt hinein wirkt ist er nicht mehr "Überzeitlich". Um das zu können was du vorschlägst, muss Gott demzufolge auch über der Logik stehen.closs hat geschrieben:Gott wirkt NICHT in seinem Wesen selbst, jedoch auf Ebenen, die wirkungs-fähig (Zeit) sind - was ist daran nicht logisch?
Doch, doch.closs hat geschrieben:Das ist nicht vortäuschbar.Pluto hat geschrieben:Kann er NICHT, wenn Gott es ihm nur vortäuscht.
Ich habe ehrlich gesagt, keine Ahnung wie das gehen soll. Ich muss es auch nicht wissen. Wenn Gott aber über der Logik steht, gehe ich davon aus, dass er es weiß.closs hat geschrieben:Uns als Publikum kann man vortäuschen (Turing-Test), ob das Gegenüber "ich" ist oder nur "ich" vortäuscht - aber das Ich kann nicht sich selbst vortäuschen, fälschlicherweise Ich zu sein. - Wie soll das gehen?
Stimmt. Stichwort Wiener Kreis.closs hat geschrieben:mir fällt eigentlich seit dem 20. Jh. so gut wie keine Philosophie ein, die NICHT realistisch ist.
Wir überprüfen nicht Aussagen, sondern die Prämissen eines Autors (Descartes). Genau gesagt, geht es um Descartes' Prämissen, für seine "cogito" Aussage. Er setzt sicher nicht aus Jux und Tollerei einen "wohlwollenden" Gott voraus.closs hat geschrieben:hier geht es darum, dass wir Aussagen "an sich" überprüfen (egal, ob sie von Descartes, Bob the Plumber oder Mick Jagger kommt) - also nicht im Kontext mit dem Autor.
Klar. Ich füge mich der Fügung. Ist kinderleicht, kannst nix falsch machen. Geburtsort, Stunde, Junge oder Mädchen, sexuelle Ausrichtung, Eltern ...sven23 hat geschrieben:Frage: gibt es irgend jemand hier im Forum, der dieses Fügungskonzept versteht?
Ja - danke.Salome23 hat geschrieben:So verstehe ich closs Fügungskonzept
Du drückst dich zeitweise so umständlich aus, dass es eben dazu führt, dass man(che) deinen Gedankengefüge nicht mehr folgen könnencloss hat geschrieben:Ja - danke.Salome23 hat geschrieben:So verstehe ich closs Fügungskonzept- Auch, dass in Voraussicht, dass A&E essen, danach alles weitere gefügt wird - also das, was Gott vorgesetzt wird, zu etwas hingelenkt wird.
Natürlich - aber wie sollte das im Fall "Cogito" geschehen?Pluto hat geschrieben: Glaubst du nicht, dass Gott die Gedanken beeinflussen könnte, wenn er denn wollte?
Das tust Du - ich sage, dass Gott prinzipiell über dem stehen kann, was wir Logik nennen - aber ich habe bisher noch keinen Anlass gesehen, dass dies nötig wäre.Pluto hat geschrieben:aber wir postulieren, dass Gott über der Logik steht
DAS zum Beispiel wäre ein Dogma.Pluto hat geschrieben:Es gibt keine solchen Ebenen.
Vielleicht auch nur ein Axiom, weil es ja in Ebene 1 nachweisbar ist. - Ansonsten ist natürlich richtig, dass es auf Ebene 2 nicht falsifizierbar ist - andererseits ist es auf entsprechender geistiger/hermeneutischer/dialektischer/individual-empirischer Ebene plausibel.Pluto hat geschrieben: Selbst das Postulat, dass es diese zwei Ebenen gibt ist so ein nicht nachweisbares, weltanschauliches Dogma.
Dann nimm als Hilfsmittel die Integral-Rechnung her: die Funktion f(x) ist eine Ableitung der Stammfunktion F(x). - Dialektik ist so etwas Ähnliches wie die Überführung der Funktion in ihre Stammfunktion. - Als Nicht-Mathematiker möchte ich diese Analogie nicht weiter bemühen - jedenfalls war es bei mir so, dass ich über die Hegelsche Dialektik überhaupt erst die Integral-Rechnung verstanden habe. - Trägt dies zur Auflösung des Nebulösen bei?Pluto hat geschrieben:Die Tatsache, dass diese Dialektik von Hegel kommt, macht die Definition des Begriffs in meinen Augen nur noch nebulöser.
Doch: WENN der dialektische Weg der richtige ist, folgt dieses zwingend.Pluto hat geschrieben: Nicht einmal das kannst du wissen
Gott ist schon definierbar - nur halt nicht von uns - wir müssen uns an das halten, was wir davon greifen können. - Vergleiche es mit Archäologen/Anthropologen, die aus kleinsten Hinweisen weitführende Schlussfolgerungen ziehen können.Pluto hat geschrieben:Was du vorschlägst, ist so als wollte man ein unidentifizierbares "Etwas" definieren oder beschreiben. Es ist ein Oxymoron.
Moment: Gott ist und bleibt in seinem Wesen über-zeitlich. - In der zeitlichen Welt offenbart er sich in zeitlicher Gestalt. - Es ist nicht Gott, der im Dasein erscheint, sondern ist sind dessen Offenbarungen (Engel des Herrn/Wolke/Jesus/etc.), die im Dasein tätig werden - genau aus diesem Grund. - Das verstößt aus meiner Sicht nicht gegen die Logik.Pluto hat geschrieben:Sobald Gott in unsere Welt hinein wirkt ist er nicht mehr "Überzeitlich".
Es ist für die Philosophie schon schlecht, wenn sie sich nur dadurch vor ihrer Selbstabschaffung rettet, indem sie ihre Inhalte ändert. - Eigentlich sind die Philosophien der letzten 100 Jahre Erkenntnis-Theorien, Sprach-Theorien, Ich-Theorien, Methodologien, etc. - es ginge also auch, ohne das Wort "Philosophie" zu benutzen.Pluto hat geschrieben:Was ist denn eigentlich daran so schlecht, wenn die Philosophie endlich festen Boden unter den Füßen bekommt?
Sehe ich anders: Wir nehmen Descartes' Satz auf und überprüfen, ob er wahr ist oder nicht - wir wollen doch im Hier und Jetzt weiter kommen - alles andere würde in das Feld der Philosophie-Geschichte gehören.Pluto hat geschrieben:Wir überprüfen nicht Aussagen, sondern die Prämissen eines Autors (Descartes).
Irgendein Einflugwinkel wird irgendwann passen - aber jetzt qualme ich erst mal eine.Salome23 hat geschrieben:Probiers nochmal, denn so formuliert, passt es nicht