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Pluto hat geschrieben:Ich habe wirklich nichts gegen die ehrenhaften Helden der damaligen Zeit.

Problematisch ist, dass gerne der Eindruck erweckt wird, Christen seien en gros pro Natrionalsozialismus gewesen - bis halt auf ein paar löbliche Ausnahmen. - Das ist falsch.

Richtig ist, dass es einige national-sozialistisch hochaktive christliche Würdenträger gab - und auch unter den Mitläufer-Christen ein Menge Mitläufer-Nazis zu finden waren (Mitläufer ist nun mal Mitläufer - wie heute auch). - Die authentischen Christen waren da anders gestrickt. - Auch die Rolle des Papstes kann nicht pauschalisiert werden: Es gibt sehr früh schärfste diplomatische Äußerungen - andererseits gibt es keine Aufforderung zu offenem Widerstand - es war eine Gratwanderung, bei der man schuldig wird, egal, was man macht.

closs hat geschrieben:

Pluto hat geschrieben:Ich habe wirklich nichts gegen die ehrenhaften Helden der damaligen Zeit.

Problematisch ist, dass gerne der Eindruck erweckt wird, Christen seien en gros pro Natrionalsozialismus gewesen - bis halt auf ein paar löbliche Ausnahmen. - Das ist falsch.

Richtig ist, dass es einige national-sozialistisch hochaktive christliche Würdenträger gab - und auch unter den Mitläufer-Christen ein Menge Mitläufer-Nazis zu finden waren (Mitläufer ist nun mal Mitläufer - wie heute auch). - Die authentischen Christen waren da anders gestrickt. - Auch die Rolle des Papstes kann nicht pauschalisiert werden: Es gibt sehr früh schärfste diplomatische Äußerungen - andererseits gibt es keine Aufforderung zu offenem Widerstand - es war eine Gratwanderung, bei der man schuldig wird, egal, was man macht.

Ich denke historisch gesehen, hatte die Kirche mehr Angst vor dem Kommunismus stalinistischer Prägung, und die Furcht vor dem Erzfeind (vgl. Don Camillo und Peppone) trieb sie regelrecht "in die Arme" der Nazis, die damals als das kleinere Übel empfunden wurden. Auch die Tatsache, dass damals viele Adlige und Industriebarone Hitler als Retter aus der Depression huldigten, half zunächst der Kirche mit den Nazis zu kooperieren. Spätestens nach der Reichskristallnacht (9.Nov. 1938) und der Errichtung der KZs, kam vermutlich das "böse Erwachen" für viele Gläubige. Aber dann war es für offenen Protest bereits zu spät, und sie wurden in den "Untergrund" getrieben.

Pluto hat geschrieben:uch die Tatsache, dass damals viele Adlige und Industriebarone Hitler als Retter aus der Depression huldigten, half zunächst der Kirche mit den Nazis zu kooperieren. Spätestens nach der Reichskristallnacht (9.Nov. 1938) und der Errichtung der KZs, kam vermutlich das "böse Erwachen" für viele Gläubige. Aber dann war es für offenen Protest bereits zu spät, und sie wurden in den "Untergrund" getrieben.

Gut analysiert.

Es ist heute nicht anders. - Stelle Dir mal vor, es gäbe in 5 Jahren eine Klimakatastrophe. Dann würden die nachkommenden Generationen fragen: "Warum wart Ihr Mitläufer". - Und kirchen-feindliche Kräfte würden fragen: "Warum hat die Kirche keinen Widerstand geleistet". - Es gibt eine natürliche Trägheit im Menschen - und diejenigen, die rechtzeitig erkennen, sind erst Spinner und danach Helden.

closs hat geschrieben:Es gibt eine natürliche Trägheit im Menschen - und diejenigen, die rechtzeitig erkennen, sind erst Spinner und danach Helden.

Ach... wüsste ich doch bloß, wann es sich lohnt ein Spinner zu sein, ich könnte ein Held sein.

Pluto hat geschrieben:Ach... wüsste ich doch bloß, wann es sich lohnt ein Spinner zu sein, ich könnte ein Held sein.

Was hättest Du davon, wenn Du es nicht mehr mitkriegst, weil Du nur ein Held für die Nachwelt bist.

closs hat geschrieben:Was hättest Du davon, wenn Du es nicht mehr mitkriegst, weil Du nur ein Held für die Nachwelt bist.

Du schaust zu viele Hollywood Filme. Nicht alle Helden sterben; nur die Märtyrer und die Bösen.

Pluto hat geschrieben:Du schaust zu viele Hollywood Filme.

Also: Die wenigen, die ich kenne, enden meistens mit einem blendax-lächelndem Triumphator, der sein Land gerettet hat und als Belohnung seine Frau des Lebens in den Armen hält. - Aber vielleicht hat sich da etwas in den letzten 4 Jahrzehnten geändert.

Catholic hat geschrieben: Informiere Dich doch mal,warum Williamson sich die Exkommunikation zugezogen hat und vieleicht auch darüber,was eine Exkommunikation ist,denn hier habe ich schon gelesen,dass sich jemand wunderte,warum der Nationalsozialismus nicht exkommuniziert wurde (was schlicht nicht möglich ist,man kann auch nicht Deutschland exkommunizieren).

Eine Organisation kann man nicht exkommunizieren, seine Mitglieder aber sehr wohl. Und beim Kommunismus war das ja komischerweise problemlos möglich. Mit dem Faschismus hat sich die Kirche arrangiert und ihre Mitglieder noch unnötigerweise zur Flucht verholfen.
Das nennt man wohl Ausgewogenheit.

closs hat geschrieben:Im übrigen: Vor Gott ist es wurscht, ob jemand erwischt und exkommuniziert wurde oder nicht.

Dann sollte die Kirche mal über die Abschaffung der Exkommunikation nachdenken.
So weit ich mich erinnere, bist du ja selber von der "Exkommunikation light" betroffen.

Catholic hat geschrieben:

sven23 hat geschrieben: Ist ja noch schlimmer. Holocaust Leugnung ist kein Grund für Exkommunikation, ein Verstoß gegen ein Dogma schon.

Informiere Dich doch mal,warum Williamson sich die Exkommunikation zugezogen hat und vieleicht auch darüber,was eine Exkommunikation ist,denn hier habe ich schon gelesen,dass sich jemand wunderte,warum der Nationalsozialismus nicht exkommuniziert wurde (was schlicht nicht möglich ist,man kann auch nicht Deutschland exkommunizieren).

Den Link habe ich schon eingestellt. Die innerkirchlichen Gründe für seine Exkommunikation sind mir eigentlich ziemlich egal.
Mit seiner Holocaust-Leugnung und seinem Antisemitismus hat er sich allerdings für ein Bischofsamt disqualifziert.