Pluto hat geschrieben:Weil ich noch nie ein "ICH" ohne Körper gesehen habe.
Geht mir genauso - allerdings weiss ich von Wahrnehmungen, die anderslautend sind - allerdings sind diese Wahrnehmungen nicht intersubjektiver Natur. - Aber darum geht es überhaupt nicht: Es geht darum, dass das sichere "Ich-bin" eine Alleinstellung hat und somit
alles andere nicht sicher ist, mithin einer Bedingung bedarf, unter der es als "real" verstanden werden kann.
Pluto hat geschrieben:Körperlich stimmt as ja
Das glaube ich auch - aber sicher wissen KANN ich es nicht, weil meine Körperlichkeit bereits zu den Res extensa gehört - also als "real" postuliert werden muss (was wir beide wie die allermeisten ja tun).
Pluto hat geschrieben:Das ist es meiner Erfahrung nach keineswegs.
Verstehe nicht was Du meinst - ist das "ICH-BIN" aus Deiner Sicht von den 5 Sinnen abhängig oder nicht?
Pluto hat geschrieben:Wie ist das möglich, wo sich bekanntlich bei einem Kleinkind erst mit 18 Monaten ein ICH-Bewusstsein einstellt.
Das ist wieder mal so ein Ergebnis, das nur zustande kommen kann, wenn man "ICH-Bewusstsein" so definiert, dass es auf 18 Monate passt. Es ist irreführend.
Denn das "Ego sum" ist doch keine Reflexions-Leistung ("Ich nehme mich selber jetzt mal unter die Lupe"), sondern eine selbst-empfundene Seins-Größe - und das passiert weit, weit vor dem 18. Monat (mutmaßlich sogar im Embryo-Stadium). - Die von Dir zitierte(n) Studie(n) haben also nichts mit gefühlter Ich-Identität zu tun ("das ist Mama - das bin ich" - halt nicht in Sprache ausgedrückt, sondern empfunden).
Pluto hat geschrieben:Kannst du das mit einer Quelle auch belegen?
"Doch woher weiß ich, ob das, was mit mir geschieht, Zweifeln ist, ob ich mich täusche, dass ich „ich“ bin und dass ich „bin“? Wenn ich aber zweifle, so kann ich selbst dann, wenn ich mich täusche, nicht daran zweifeln, dass ich zweifle und dass ich es bin, der zweifelt, d. h. ich bin als Denkender in jedem Fall existent. Der erste unbezweifelbare Satz heißt also: „Ich bin, ich existiere“ (Original lat.: ego sum, ego existo).[6] Er ist, so Descartes, „notwendig wahr, so oft ich ihn ausspreche oder denke“.(Meditationes de prima philosophia). Descartes analysiert dann dieses zweifelnde Ich und bestimmt es als ein urteilendes, denkendes Ding: Als res cogitans." (wik).
Pluto hat geschrieben:Du meinst Sokrates hätte gelogen?
Wie kommst Du darauf? - Ich meine im Gegenteil, er hätte damit die Wahrheit gesagt.
Pluto hat geschrieben: das ist für mich der anmaßende Anthropomorphismus des Glaubens
Für mich das eine nüchterne und wertfreie Grundlagen-Erkenntnis für jede naturwissenschaftliche und geistige Disziplin.
Pluto hat geschrieben:Wenn wir alles was wir über die Entstehungsgeschichte der Menschheit wissen, revue passieren lassen, gibt es objektiv gesehen, nirgendwo irgendeinen Hinweis, ja nicht einmal den leistesten Schmmer eines Verdachts, der auf eine ewigen Existenz irgend eines Teils von uns hindeutet. NICHTS, NADA!
Es wäre SEHR überraschend, wenn es mehr als dieses "nada" gäbe. - Wie kannst Du glauben, dass Du in der materiellen Welt auf naturwissenschaftlichem Weg Hinweise über Geistiges bekommen könntest? Du kannst doch über die "Res extensa" keinen Aufschluss über das "Res cogitans" erhalten.
Pluto hat geschrieben:Das ist die irrationale Annahme einer an den Haaren herbeigezogenen postulierten Körper/Geist Dualität, die aus wissenschaftlicher Sicht das erste Gesetz der Thermodynamik verletzt.
Ich weiss nicht einmal, ob man das als "Dualität" bezeichnen kann: Ist es eine "Dualität", wenn man von Materie auf Geist schließt? Ist eine "Dualität", wenn man von Geist auf Materie schließt?
Was die Thermodynamik angeht: Da müsste man wissen, unter welchen Annahmen das erste Gesetz der Thermodynamik verletzt ist. - Mein Verdacht ist, dass es (ähnlich wie bei Deiner obengenannten Studie zum Ich-Bewusstsein ab 18 Monaten) hier nötig wäre, Definitionen zu überprüfen. - Dazu ist Dein richtiger Gesprächspartner ein Naturwissenschaftler, der gleichzeitig Christ ist - bspw. Thomas.
Pluto hat geschrieben:Das ist eigentlich für mich Beleg genug, die Existenz der Transzendenz, aus Mange lan Beweisen abzulehnen
Das ist aus naturwissenschaftlicher Sicht auch korrekt - nur: In der Naturwissenschaft Antworten dazu zu suchen, ist an sich verkehrt. - Man kann prinzipiell aus den "Res extensa" keine Argumente pro oder contra "Res cogitantia" rekrutieren - hier ist etwas auf den Kopf gestellt.
Pluto hat geschrieben:Ich bin jederzeit bereit meine Meinung dazu zu revidieren, wenn du mir folgende zwei Fragen beantworten kannst
Dito. - Man kann nicht Naturwissenschaft zum Maßstab machen, wenn es um etwas geht, wovon die Naturwissenschaft Ableitung ist.
Trotzdem gibt es naturwissenschafliche interessante Fragen dazu - bspw. Deine Frage, wie Geist
über den Körper (nicht:
mit dem Körper) kommuniziert. - Da könnte man durchaus einen Think Tank machen aus der naturwissenschaftlichen und der geistigen Fraktion - möglichst unter Beteiligung von Christen, die naturwissenschaftliche Profis sind.