Ja - wir haben hier eine anspruchsvolle und schöne Streitkultur - so soll es sein.Rembremerding hat geschrieben:Zumindest kann ich nun aufgrund dieser Diskussion unter Christen (nein du nicht @Pluto, bei dir ist es etwas anderes ) besser in den Schuhen von jenen laufen, die beispielsweise eine AV favorisieren.

EIgentlich genau umgekehrt. - Der vom göttlichen Geist geprägte menschliche Geist ist genau der Gegenspieler der niederen Triebe. Allerdings fällt es mir schwer zu unterscheiden, wie man niederes und geistiges Bedürfnis psychologisch (!) unterscheiden kann - beides ist ein Begehren.Rembremerding hat geschrieben:Du unterordnest also alles dem Begehren, dem Fleisch oder den niederen Teilen der Seele (Wünsche, Triebe, Begierden). Der menschliche Geist, geprägt vom göttlichen Geist in den Gedanken und Sitz des Willens, hat keinen Einfluß auf Handlungen und Taten.
Allerdings definiere ich den vom göttlichen Geist geprägte menschliche Geist nur dann über "Willen", wenn VORHER eine Erkenntnis da ist, die diesen Willen aktivieren kann - man kann nur wollen, was einen anzieht. - Und diese Attraktivität des Geistes kann man nicht "beschließen" ("Ich-entscheide-mich"), sondern nur erkennen. - Das heißt nicht, dass man ALLES erkennt (geht eh nicht). Es heißt aber, dass man die Zielwürdigkeit erkennt (das trifft auf den Großteil der Bevölkerung überhaupt nicht zu).
Der Wille ist ein sekundäres Werkzeug. - Dass er so hoch gehandelt wird, ist nicht der Bibel, sondern unserer Zeit geschuldet - eine Zeiterscheinung bei uns. - Jesus kann über unseren "Willen" (lassen wir das Wort irgendwie stehen) in uns EInzug halten, WEIL wir vorher erkannt (!) haben, dass es gut ist, dass er Einzug hält.Rembremerding hat geschrieben:Christus Jesus kann also nicht über unseren Willen in uns Einzug halten
Erkennen, DASS es gut ist, können wir aber nicht über blinden Gehorsam und blinder Bibel-Umsetzung (Bücher, die Heil versprechen, gibt es wahrlich genug), sondern nur über substantielle Berührung. - Dieses "Ich-entscheide-mich-für-Gott" in ahnungslosem Heroismus ("ICH bin ein Entscheider") ist nicht der Weg.
SChwer zu unterscheiden. - Der Geist, der zustimmt, begehrt die Zustimmung.Rembremerding hat geschrieben:Nicht unser Geist soll durch die Seele und den Leib zustimmen, sondern unser Begehren uns drängen.
Mir ist wohl bewusst, dass es substantiell ein Unterschied ist, ob ich Gott oder Pornos begehre. - Aber das Begehren ("Ich-kann-nicht-ohne") ist dasselbe. - Vielleicht ist es so, dass Begehren eine neutrale Triebkraft ist, die richtig besetzt werden muss.
Der Ausdruck "sich-gut-fühlen" kann hedonistisch sein oder nicht: Tut man etwas um der Befriedigung willen oder um einer Erkenntnis willen - konkretes Beispiel: Ich habe zum Beispiel das Bedürfnis, zweimal im Jahr zum Zahnarzt zu gehen. Und zwar nicht, weil ich masochistisch veranlagt bin, sondern weil ich die Notwendigkeit erkenne (!). - Bei mir führt also die Einlösung einer Erkenntnis zu Befriedigung - obwohl ich ein Schisser auf dem Zahnarztstuhl bin.Rembremerding hat geschrieben: Wir sollen uns also gut fühlen, wenn wir Christus Jesus folgen, und nicht durch Willen gut sein.
Unser Thema hier ist zwar wirklich wichtig - aber wir haben noch ein viel größeres: Die Menschen wissen gar nicht, was Gottes Wille "ist", tun aber in seinem Namen Böses - einfaches Stichwort wäre "Tea Party". - Davon zu schweigen, dass Nicht-Christen (also die Mehrheit) sich unter dem Wort "Gott" überhaupt nichts vorstellen kann und deshalb gar nicht mit dem Begriff "Gottes Wille" auflaufen kann.
Könnten wir Wille als Folge von Erkenntnis der eigenen geistigen Ebenbildlichkeit verstehen, wären wir einen Schritt weiter. - Und übrigens: Das Thema "Besessenheit im Alltag" haben wir jetzt gar nicht besprochen.