Pluto hat geschrieben:Es zeichnet das Bild eines unberechenbaren, willkürlichen Gottes.
Natürlich ist Gott aus menschlicher Sicht unberechenbar, was sein Wirken in der Welt angeht.
Pluto hat geschrieben: Und an dieser Willkür scheitert selbst das vermeintlich gesicherte cogito ergo sum!
Das verstehe ich immer noch nicht: Wie kann ein stattfindendes Eigen-Bewusstsein kein Eigen-Bewusstsein sein, weil Gott nicht berechenbar wäre?
Pluto hat geschrieben: Was ist dann noch der Wert von Gedanken?
Das ist doch eigentlich die Grundlage von Augustinus und Descartes: Selbst wenn meine Gedanken alle Täuschungen wären, wäre die Tatsache, dass ich sie bewusst haben kann, der Beweis für meine Identität, aus der diese Gedanken kommen.
Pluto hat geschrieben:Der Unterschied: In meinem Weltbild sind Prämissen falsifizierbare Axiome, in Deinem jedoch sind sie Dogmen.
INNERHALB unserer Weltbilder (Ebene 2) ist das richtig - das, worauf unsere Weltbilder beruhen (Ebene 1), ist dagegen NICHT falsifizierbar.
Pluto hat geschrieben:Deshalb warnt Wikpedia: Dialektik ist ein uneinheitlich gebrauchter Ausdruck der westlichen Philosophie.
Das stimmt - wie fast immer. - Man müsste in unserem Kontext "hegelsche Dialektik" sagen.
Pluto hat geschrieben: Dehalb ist ein Würfel ohne Kanten unlogisch.
Naja - unter Logik verstehe ich eher Schlussfolgerungen über eine Definition hinaus.
Pluto hat geschrieben:Gib mir ein Beispiel, und ich zeige dir wo der Denkfehler liegt.
Der Mensch ist Person - also ist nach dialektischer Logik auch Gott Person. - Gott ist definiert als das Vollkommene - also ist Gott nach dialektischer Logik die Aufhebung der Dialektik.
Pluto hat geschrieben:Das ist nur dann akzeptabel, wenn Gott über den Regeln der Logik steht.
Kann ich nach wie vor nicht erkennen, warum eine Wirkmächtigkeit Gottes in der Zeit/im Dasein zu Deinem Schluss führt. - Gott wirkt NICHT in seinem Wesen selbst, jedoch auf Ebenen, die wirkungs-fähig (Zeit) sind - was ist daran nicht logisch?
Pluto hat geschrieben:Kann er NICHT, wenn Gott es ihm nur vortäuscht.
Das ist nicht vortäuschbar. - Uns als Publikum kann man vortäuschen (Turing-Test), ob das Gegenüber "ich" ist oder nur "ich" vortäuscht - aber das Ich kann nicht sich selbst vortäuschen, fälschlicherweise Ich zu sein. - Wie soll das gehen?
Pluto hat geschrieben: Was bitte ist eine materialistische Philosophie?
Analytische Philosophie - dann die Philosophie, die den Begriff "ontologischen Realismus" (?) erfunden hat - Existentialismus - mir fällt eigentlich seit dem 20. Jh. so gut wie keine Philosophie ein, die NICHT realistisch ist.
Pluto hat geschrieben: Man deutet eine Schrift nicht nach weltanschaulichen Gesichtspunten, sonder versucht sie nach dem Sinn des Autors auszulegen (wieso muss ich dir die Regeln der Hermeneutik erklären?).
Stop: Das tut man dann so, wenn der Autor selbst das Thema ist - hier geht es darum, dass wir Aussagen "an sich" überprüfen (egal, ob sie von Descartes, Bob the Plumber oder Mick Jagger kommt) - also nicht im Kontext mit dem Autor.