Konvention wäre hier die Übereinkunft, ob Äste im Wasser "wirklich" gekrümmt sind.closs hat geschrieben:Keine Widerrede meinerseits - aber man muss sich immer wieder mal dran erinnert, dass "richtungsweisend" Ausdruck für Konvention ist, also inhaltlich erst mal nichts bedeutet.Savonlinna hat geschrieben:Der naturwissenschaftliche Aspekt ist dabei richtungsweisend.
Das bedeutet inhaltlich schon eine Menge, weil wir sonst mit Ästen nicht umgehen können.
Wenn man der Meinung ist, dass eine andere Kultur Maßstäbe hat, die die dortige Konvention als "Norm" empfindet, dann kann man sie ja in unsere Kultur übernehmen.closs hat geschrieben:Deine "UNSERE Kultur" ist dabei wichtig.Savonlinna hat geschrieben:Bei der sogenannten geistigen Wahrnehmung hat unsere Kultur keinen Maßstab ausgebildet.
"Authentisch zum Sein" ist ideologiebefrachtet, das sortiere ich da gleich aus.closs hat geschrieben:Rein inhaltlich wäre im geistigen Sinn "Illusion" das an Wahrnehmung, was nicht authentisch ist zum "Sein". - Deshalb mag ich die Unterscheidung von "Wahr-Nehmung" und "Falsch-Nehmung" - lässt sich aber wohl nicht durchsetzen.Savonlinna hat geschrieben:Aber auch da wird es die Unterscheidung "Illusion" und "Wirklichkeit" geben, wenn man einmal entschieden hat, welche Art der geistigen Wahrnehmung man als "normal" setzt.

Man kann auch im geistigen Bereich ideologiefrei argumentieren, indem man das beschreibt, das dort intersubjektiv vorhanden ist.
Und wenn man es nicht findet, dann ist es eben nicht intersubjektiv.closs hat geschrieben:Das vermute ich auch.Savonlinna hat geschrieben:Wenn wir beide keine Mogeler sind, sondern wirklich wissen, wovon wir sprechen, es also wirklich wahrgenommen haben, dann findet man unter den unterschiedlichen Definitonen das Gleiche.
Du hast ja keinen Satz A gebildet, wo Du "Geist" anwendest, den Du dann für diesen Satz definieren willst.closs hat geschrieben:OK - ein Versuch: "Geistiges Denken ist der Versuch, über die naturalistische Welt hinaus 'Sein' zu erkennen". - Innerhalb der naturalistische Weltanschauung würde ich das Wort "Geist" generell streichen (täte es da nicht auch - je nach Zusammenhang - "Intellektualität" oder "Kognition"?) - einfach um Sprachklarheit zu ermöglichen.Savonlinna hat geschrieben:Also Du solltest definieren, was Du in Satz A unter "Geist" verstehst, wenn Du den Begriff da benutzt.
Außerdem: Eine Definition, mit der man eine Unbekannte durch Einbeziehung drei anderer Unbekannten erklären will, bringt nichts.
Ich mache mal einen Vorschlag:
Satz 1: "Der Mensch hat Geist."
Angenommen, der Satz stammt von Dir: Wie würdest Du für diesen einen Satz "Geist" definieren.
Satz 2: "Der Mensch ist nicht nur Natur, sondern auch Geist".
Angenommen, auch dieser Satz stammt von Dir: Wie würdest für diesen Satz dann "Geist" definieren.
Satz 3: "Man muss die Bibel geistig lesen."
Da Du diesen Satz ja tatsächlich oft sagst, wäre jetzt die Frage:
Wie würdest Du für diesen Satz "geistig" definieren.