Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
SilverBullet
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#2331 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von SilverBullet » Mo 16. Nov 2015, 17:05

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben: Vor dem Hintergrund dieser glasklaren Situation müssen die Anhänger der „nicht intersubjektiv wahrnehmbar“-Weltkonzepte eine Strategie wählen, in der sie mit möglichst raffinierten Wort- und Satzkonstruktionen über die Inhaltsleere hinwegtäuschen.
Du meinst immer noch, "Sein"/"Realität" sei eine von der Wahrnehmung abhängige Größe - dies wird sich wahrscheinlich auch nicht ändern.
„Sein/Realität“ ist ein Verstehzusammenhang, der nur in der Wahrnehmung vorkommt.

Da in der Wahrnehmung viele Zusammenhänge („extern/intern“) vorkommen können, muss eine Grenzziehung bzgl. „Existenz“ durchgeführt werden.
Ansonsten handelt das Wahrnehmungssystem nicht mehr optimal.

Du versuchst diese Grenzziehung eigenartig „auszudehnen“ – sozusagen: das, was von Illusion nicht zu unterscheiden ist, soll auch zur Realität gehören, weil die inhaltsleere Idee, uralt ist und "zuvällig" genau auf das Thema passt, auf das du kulturell geprägt wurdest.

closs
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#2332 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Mo 16. Nov 2015, 17:18

JackSparrow hat geschrieben: Das daraufhin sichtbar gewordene Trockene bezeichneten die Elohim als die "Erde
Aha: Erde ist ein Produkt von Wasser, weil Erde sichtbar wird, wenn sie Wasser teilt/zurückzieht? :o

JackSparrow hat geschrieben: Die Elohim bestanden aus einem aerosolischen Gemisch von Luft und kleinsten Festkörperpartikeln: der Ruach der Elohim schwebte über den Wassern.
Reine Phantasterei. - Wo steht geschrieben, dass Gottes Geist physikalisch beschreibbar ist?

JackSparrow hat geschrieben:Du meinst immer noch, Sein/Realität sei das, was Esoteriker, sprituelle Meister und göttliche Propheten für "real" halten.
Nein - ich meine nach wie vor, dass Realität das ist, was existiert. - Unabhängig davon, was Physiker, Esoteriker oder Propheten darunter verstehen.

JackSparrow hat geschrieben:Der Durchschnittsbürger verwendet den Begriff jedoch so, wie er im Duden steht
Das ist richtig - es gibt verschiedene Sprachebenen, auf denen dasselbe Wort semantisch unterschiedlich besetzt sein kann. - Das ist normal.

closs
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#2333 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Mo 16. Nov 2015, 17:19

SilverBullet hat geschrieben:das, was von Illusion nicht zu unterscheiden ist, soll auch zur Realität gehören
Nicht "soll", sondern "kann". - Wir können es per Wahrnehmung nicht wissen.

Pluto
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#2334 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » Mo 16. Nov 2015, 17:26

closs hat geschrieben:Nein - ich meine nach wie vor, dass Realität das ist, was existiert. - Unabhängig davon, was Physiker, Esoteriker oder Propheten darunter verstehen.
Da bin ich ganz deiner Meinung.
Allerdings darf man nicht Beliebiges aus der eigenen Fantasie postulieren, und dann behaupten, es würde existieren.
Dein Problem ist, du kannst deine Behauptungen nicht von Illusionen unterscheiden, weshalb man ja Methoden entwickelt hat, um diese Dinge auseinander halten zu können.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#2335 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Mo 16. Nov 2015, 17:34

Pluto hat geschrieben:Allerdings darf man nicht Beliebiges aus der eigenen Fantasie postulieren, und dann behaupten, sie würden existieren.
In Deiner Formulierung hast Du recht. - Man kann es aber aus logischen und emotionalen Gründen für plausibel halten/glauben, dass (bspw.) "Gott" existiert - damit beschäftigen sich seit Jahrtausenden Philosophen unterschiedlichster Kulturen.

Pluto hat geschrieben:Dein Problem ist, du kannst deine Behauptungen nicht von Illusionen unterscheiden, weshalb man ja Methoden entwickelt hat, um diese Dinge auseinander halten zu können.
Da vermischst Du was.

1) Man kann in der Tat zutreffende geistige Behauptungen und nicht-zutreffende Behauptungen nicht naturwissenschaftlich-methodisch auseinander halten.

2) Naturwissenschaftliche Methodik ist in der Lage, Nachweisbares von Nicht-Nachweisbarem zu unterscheiden. - Aber sie ist NICHT in der Lage, geistige Behauptungen und nicht-zutreffende Behauptungen zu unterscheiden.

Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Aussagen.

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#2336 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » Mo 16. Nov 2015, 17:51

closs hat geschrieben:1) Man kann in der Tat zutreffende geistige Behauptungen und nicht-zutreffende Behauptungen nicht naturwissenschaftlich-methodisch auseinander halten.
Hier liegt dein Fehler.
Es ist gar nicht anders möglich, als es naturwissenschaftlich-methodisch auseinander zu halten. Du behauptest es geht, konntest diese Behauptung bisher nicht mit Fakten untermauern.

closs hat geschrieben: Aber sie ist NICHT in der Lage, geistige Behauptungen und nicht-zutreffende Behauptungen zu unterscheiden.
Wie willst du das überhaupt unterscheiden?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#2337 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von SilverBullet » Mo 16. Nov 2015, 17:55

closs hat geschrieben:Man kann es aber aus logischen und emotionalen Gründen für plausibel halten/glauben, dass (bspw.) "Gott" existiert
Nein, das kann man nicht, weil man keine Ahnung hat, was „es“ sein soll.

Man kann eine Art „Unterwürfigkeits- und Anhimmlungsschauspiel“ aufführen, aber keiner kann sagen, ob das bei dem, wovon er keine Ahnung hat, irgendetwas bewirkt.

Im Grunde hat man sich nie vom Regentanz wegbewegt.

closs hat geschrieben:damit beschäftigen sich seit Jahrtausenden Philosophen unterschiedlichster Kulturen
Nein, diese Philosophen haben sich mit Strategien beschäftigt, wie man sich am Problem der Ahnungslosigkeit, der Inhaltsleere, vorbeimogeln kann -> Denktäuschung.

closs hat geschrieben:Man kann in der Tat zutreffende geistige Behauptungen und nicht-zutreffende Behauptungen nicht naturwissenschaftlich-methodisch auseinander halten.
Ich habe dir das Beispiel der Steinewerfer gebracht und du solltest aufzeigen, wie du diese Leute mit den „geistigen Mitteln“ von der „richtigen Realität“ überzeugen würdest.

Das Resultat war: eine Bibelstelle.

Du hast offenbar nur deine kulturelle Prägung, um „Unterscheidungen“ festzulegen.
Von einer Methode bzw. Fähigkeit kann keine Rede sein.
Sobald es auf konkrete Praxis ankommt, ist nichts mehr vorhanden.

Stattdessen versuchst du abzulenken und der Naturwissenschaft eine Fähigkeit abzusprechen – wieder die berühmte Nicht-XXXX-Strategie.

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#2338 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Mo 16. Nov 2015, 19:00

Pluto hat geschrieben:Es ist gar nicht anders möglich, als es naturwissenschaftlich-methodisch auseinander zu halten.
Wie denn? - Wie wolltest Du die sich (im Gedankenexperiment) als wahr herausstellende Aussage "Es gibt Gott" und die sich als falsch herausstellende Aussage "Es gibt Pumuckl" HEUTE naturwissenschaftlich-methodisch auseinander halten? - Das war doch immer das Argument der naturalistischen Skeptiker.

Pluto hat geschrieben:Wie willst du das überhaupt unterscheiden?
Methodisch geht es eben nicht. - Deshalb bleibt die Frage ungelöst, was davon "echt" ist und was nicht.

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#2339 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Mo 16. Nov 2015, 19:02

SilverBullet hat geschrieben:Nein, das kann man nicht
Natülrich kann man es - beschäftige Dich mal mit Gödels sog. "Gottesbeweis".

SilverBullet hat geschrieben:Stattdessen versuchst du abzulenken und der Naturwissenschaft eine Fähigkeit abzusprechen
Sie KANN das nicht können, weil sie für die naturwissenschaftliche Welt zuständig ist. - Naturwissenschaft muss doch nicht ALLES können.!?

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#2340 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » Mo 16. Nov 2015, 19:44

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es ist gar nicht anders möglich, als es naturwissenschaftlich-methodisch auseinander zu halten.
Wie denn? - Wie wolltest Du die sich (im Gedankenexperiment) als wahr herausstellende Aussage "Es gibt Gott" und die sich als falsch herausstellende Aussage "Es gibt Pumuckl" HEUTE naturwissenschaftlich-methodisch auseinander halten? - Das war doch immer das Argument der naturalistischen Skeptiker.
Nun...Beides könnte genauso gut richtig wie falsch sein.
Das sind keine wissenschaftlich untersuchbaren Aussagen deshalb gleich in die Tonne damit.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie willst du das überhaupt unterscheiden?
Methodisch geht es eben nicht. - Deshalb bleibt die Frage ungelöst, was davon "echt" ist und was nicht.
Ich erinnere an Edmund Husserl.
Dann sollte man gar nicht erst damit anfangen., darüber zu spekulieren.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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