Bild(er) von Gott

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#221 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Fr 30. Apr 2021, 22:00

JackSparrow hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 21:38
Durchaus. In welcher Form könnte er mich aufklären? Mir ist keine Methode bekannt, mit der sich ein Gott zweifelsfrei als ein Gott ausweisen könnte.

Du bringst es auf den Punkt.

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#222 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Fr 30. Apr 2021, 22:04

Lena hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 21:11
Mondnacht.JPG

Der Mond ist für mich ein Symbol für Christus. Oder auch Gott.

Gott ist wie die Sonne. Aber sein Licht ist so hell, dass wir es nicht anschauen können. Es blendet uns zu sehr
Darum ist Christus erschienen. In ihm reflektiert sich das Licht Gottes, so, dass wir es doch anschauen können.

 

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#223 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Fr 30. Apr 2021, 23:53

sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Wen wundert es, dass die meisten Juden so denken?

Mich nicht.
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Das gute an der historisch-kritischen Forschung ist ja gerade, dass sie ohne Glaubensbekenntnisse auskommt.

Historisch-Kritische Forschung ist nicht ohne Fehler. Genauso wie auch die überlieferte Geschichte von Jesus aller Wahrscheinlichkeit nicht so stattgefunden hat, wie es in den Evangelien steht. Wenn man aber sagt, dass es diesen Jesus der Evangelien so nie gegeben hat, halte ich das für ziemlich krass und übertrieben. Woher will man das so genau wissen? Sehr viele Erzählungen lassen sich überhaupt nicht mehr zweifelsfrei nachvollziehen bzw. als falsch ermitteln. Wie will man denn nachweisen oder ermitten, was Jesus gesagt hat, wie er es gesagt hat und was nicht bzw. wie nicht? Die Evangelien sind vielleicht noch die besten Quellen darüber, egal, wie viel daran falsch, verfälscht ist oder was daran alles fehlt.

Ich bin sicher, dass einige Dinge daran nicht ok sind und dass wir ein recht unvollständiges und verfälschtes, verzerrtes Bild von ihm haben. Das ändert für mich aber nichts an den grundlegenden Dingen. Ich kann ihn erstmal - so wie er dargestellt wird - annehmen - ohne mich dabei zu verrennen.
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Mit der christlichen Emphathie ist das so eine Sache, wie man auch hier im Forum sieht. Eine Userin meinte doch tatsächlich, man solle Corona der Natur überlassen.
Da ist nicht viel Mitgefühl zu erkennen, so lange es sie nicht selber betrifft.
Du nimmst immer die Christen her als Beispiele. Aber es geht nicht um die Christen sondern um die Lehre des Christentums. Was die Menschen daraus machen, ist eine andere Sache. Es gibt keine "christliche Empathie". Ich habe auch nicht von einer christlichen Eigenheit gesprochen sondern von einer menschlichen. Diese Eigenheit ist nicht irgendwelchen Religionsanhängern vorbehalten. Jeder hat sie, auch Du und ich. Es ist etwas Angeborenes. Ein menschliches Merkmal. Man könnte es auch ein Potential nennen. Ich meine aber nicht Empathie sondern etwas anderes, das viel besser ist. Und was das ist, das habe ich versucht, zu erklären. Es geht dabei um unseren Wesenskern, um das, was bei allen Menschen gleich ist und was uns alle zu Brüdern und Schwestern einer Familie macht: Die Familie der Menschheit. Es ist das, was uns alle verbindet. Wenn der Mörder seinem Opfer in die Augen schaut, und dabei fühlt, dass dieser Mensch kein Fremder ist sondern dass es so ist, als würde er sich selbst umbringen, dann ist das das Herz. Es geht weit über Empathie hinaus.
 
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Das ist eine Frage der Sozialisation. Kannibalen hatten kein Problem damit, ihre Feinde zu essen.

Es gibt Menschen, die zB Tiere schlachten, ohne dabei etwas zu empfinden. Aber irgendwann einmal haben sie damit angefangen. Was ging da in ihnen vor? Das Herz, von dem ich rede, ist bei allen Menschen, auch bei Kannibalen. Doch man kann es auch unterdrücken und verhärten, so dass man die Verbindung dazu verliert. Das Herz ist aber trotzdem noch da. Es ist nicht weg. Es ist nur in einer Art Koma.

Davon abgesehen läuft es in bei Kannibalen - so viele dürfte es wohl kaum geben - sicherlich ähnlich wie bei uns mit Tierfleisch. Einige wenige erledigen die Arbeit und alle anderen bekommen es serviert, in einer Form, wo das Herz sehr leicht übergangen werden kann. Auch Menschen die wirklich gutherzig sind und Mitgefühl haben essen Fleisch von Tieren. Obwohl sie nicht dazu fähig wären, so ein Tier eigenhändig zu erlegen und auszuschlachten. Das ist für mich aber keine Heuchelei sondern eine Form von Selbstbetrug oder auch Verdrängung.

 
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Wie die vielen Kriege und Völkermorde gezeigt haben, läßt sich dieses Gefühl leicht ausschalten.

Mit wie vielen Menschen, die im Krieg waren, die Krieg selbst erlebt und durchlebt haben, hast Du Dich unterhalten? Warst Du selbst schon im Krieg? Bist Du selbst ein Mensch, der dieses Gefühl leicht abschalten kann? Ich kann es nicht. Überhaupt nicht. Und ich behaupte, vielen Menschen geht es ebenso. Menschen gehen nicht einfach in den Krieg. Und jeder hat eine eigene Perspektive. Es ist auch ein Unterschied, ob man irgendwo liegt und ein weit entferntes, undeutlich erkennbares Ziel anvisiert oder ob man einem Menschen direkt gegenübersteht. Kriege sind für viele, die daran teilnehmen, äußerst verstörend und traumatisierend, viele sind hinterher psychisch schwerkrank und müssen sich in psychiatrische Behandlung begeben, weil sie nicht verkraften, was sie erlebt und getan haben. Für mein Verständnis ist es ungerecht und unangemessen, die Menschen, die an Kriegen teilnehmen, so zu verurteilen. Normalerweise ist es auch so, dass Menschen das, was sie tun, für gut und richtig halten, zB um Leben zu retten. Sicher gibt es darunter auch Menschen, die völlig gefühllos sind oder auch brutal und grausam. Aber das ist sehr oft nicht der Fall.
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Hochmut kommt also nicht vom tierischen Anteil, sondern vom menschlichen.
Hochmut ist menschlich und nicht tierisch, sicher.
Aber Hochmut entsteht durch eine tierische Lebensart, durch das Ausleben des tierischen Anteils in uns.
Es ist ein höherentwickeltes negatives Gefühl, zu dem Tiere nicht fähig sind.
 
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Das sind normale Anzeichen des Alters. Sinkender Hormonspiegel und nachlassende Vitalität. Völlig normal.

Das erklärt nicht, wieso viele Männer ab 60 und dann in zunehmendem Maße quasi zusammenbrechen und Wochen brauchen, um sich zu erholen.
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Na ja, die wenigsten Hundertjährigen werden noch einen hochkriegen. Auch das ist völlig normal, weil altersbedingt.

Das ist ein Missverständnis. Es wurde gesagt, dass alle diese Hochbetagten ihr Leben lang enthaltsam waren. Nicht erst ab hundert sondern vielleicht ab 20 oder 30 und auch davor nur äußerst selten. So enthaltsam, dass es nichtmal Küsschen gab.
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Jedenfalls war mit deinen Andeutungen nicht die Zwangsverheiratung/sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen gemeint, wie das Lebensbäumchen vermutet hat.

Lebensbäumchen fand es nicht so gut, was Du über "typische Frauen" gesagt hast. Bei Sexualmagie geht es einfach nur darum, dass da eine sehr wertvolle Energie ist. (Die man auch zu selbstsüchtigen, egoistischen, negativen Zwecken missbrauchen kann.)





 

Tree of life
Beiträge: 3688
Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23

#224 Bild(er) von Gott

Beitrag von Tree of life » Sa 1. Mai 2021, 00:19

sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Mit der christlichen Emphathie ist das so eine Sache, wie man auch hier im Forum sieht.
Eine Userin meinte doch tatsächlich, man solle Corona der Natur überlassen.
Wo bitte steht das?

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#225 Bild(er) von Gott

Beitrag von sven23 » Sa 1. Mai 2021, 08:21

Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Wen wundert es, dass die meisten Juden so denken?
Mich nicht.
Ja eben, man muss also die jüdische Religion kennen, um zu verstehen, wie der Jude Jesus "getickt" hat. Er ist überhaupt nur innerhalb der jüdischen Religion zu verstehen. Und aus der Sicht eines Juden war die Hinrichtung als gewöhnlicher Verbrecher der klare Beweis, dass er nicht der Messias gewesen sein konnte. Ein Messias hat göttliche Macht hinter sich. Von der Vergottung eines Menschen wollen wir erst gar nicht reden. Das war reinste Blasphemie.



Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
Historisch-Kritische Forschung ist nicht ohne Fehler. Genauso wie auch die überlieferte Geschichte von Jesus aller Wahrscheinlichkeit nicht so stattgefunden hat, wie es in den Evangelien steht.
Die anfänglichen Fehler der Forschung hat Albert Schweitzer ja unmißverständlich aufgedeckt. Seitdem versucht man, diese Fehler zu vermeiden. Man darf also nicht seine eigenen ethischen Vorstellungen in Jesus hinein projizieren.


Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
Wenn man aber sagt, dass es diesen Jesus der Evangelien so nie gegeben hat, halte ich das für ziemlich krass und übertrieben.
Es ist aber die logische Konsequenz aus der Erkenntnis, die du selber formuliert hast:

Genauso wie auch die überlieferte Geschichte von Jesus aller Wahrscheinlichkeit nicht so stattgefunden hat, wie es in den Evangelien steht.


Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
Woher will man das so genau wissen? Sehr viele Erzählungen lassen sich überhaupt nicht mehr zweifelsfrei nachvollziehen bzw. als falsch ermitteln. Wie will man denn nachweisen oder ermitten, was Jesus gesagt hat, wie er es gesagt hat und was nicht bzw. wie nicht? Die Evangelien sind vielleicht noch die besten Quellen darüber, egal, wie viel daran falsch, verfälscht ist oder was daran alles fehlt.
Nee, es ist eben nicht egal, was und wieviel daran falsch ist. Richtig ist, dass die Evangelien quasi die einzigen Quellen sind. Außerbiblisch gibt es fast nichts und allein schon das sollte stutzig machen.
Aber dazu müßte man die Ergebnisse der neutestamentlichen Forschung erst mal kennen. Wie der Theologe Konzelmann schon sagte:


"Die Kirche lebt praktisch davon, daß die Ergebnisse der wissenschaftlichen Leben-Jesu-Forschung in ihr nicht publik sind."

Und Konzelmann ist aktuell wie eh und je.

Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
Ich bin sicher, dass einige Dinge daran nicht ok sind und dass wir ein recht unvollständiges und verfälschtes, verzerrtes Bild von ihm haben. Das ändert für mich aber nichts an den grundlegenden Dingen.
An den grundlegenden Dingen zweifelt ja kaum jemand. Jesus wurde in dem unbeutenden Provinzkaff Nazareth als Sohn einer armen Handwerkerfamilie geboren und ist als Aufrührer von den Römern hingerichtet worden. Dazwischen viel Legende und fromme Märchen, die man ihm posthum angedichtet hat. Man hat sogar versucht, ihn aus seiner eigenen Religion herauszulösen und für andere theogische Zwecke zu mißbrauchen.



Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Mit der christlichen Emphathie ist das so eine Sache, wie man auch hier im Forum sieht. Eine Userin meinte doch tatsächlich, man solle Corona der Natur überlassen.
Da ist nicht viel Mitgefühl zu erkennen, so lange es sie nicht selber betrifft.
Du nimmst immer die Christen her als Beispiele. Aber es geht nicht um die Christen sondern um die Lehre des Christentums.
Kann man das denn trennen? Ich finde es immer amüsant, wenn Leute sich empört von der Kirche distanzieren, aber dann genau die Positionen vertreten, die die Kirche immer propagiert und dogmatisiert hat.



Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
Wenn der Mörder seinem Opfer in die Augen schaut, und dabei fühlt, dass dieser Mensch kein Fremder ist sondern dass es so ist, als würde er sich selbst umbringen, dann ist das das Herz. Es geht weit über Empathie hinaus.
Es gibt aber auch Sadisten, die genau dieses "dem Opfer in die Augen schauen" suchen. Die Todesangst der Opfers erregt sie sexuell, so wie bei dem SS-Mann Plösche, der auf einem Foto aus dem Warschauer Ghetto mit einem kleinen Jungen zu sehen ist. Das Foto wurde weltweit als Synonym für die Grausamkeit der SS bekannt.
Plösche zog "nach Feierabend" durch das Ghetto auf der Suche nach Opfern, deren Ermordung ihn sexuell befriedigte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Bl%C3%B6sche
 


 
Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Wie die vielen Kriege und Völkermorde gezeigt haben, läßt sich dieses Gefühl leicht ausschalten.
Mit wie vielen Menschen, die im Krieg waren, die Krieg selbst erlebt und durchlebt haben, hast Du Dich unterhalten? Warst Du selbst schon im Krieg?
Ehrlich gesagt, verstehe ich diese Einstellung nicht. Man muss nicht im Krieg oder KZ gewesen sein, um zu wissen, dass es Scheiße ist. Fehlt den Menschen die Empahtie, die Phantasie, Gechichtsbewußtsein oder nur Verstand?




Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
Bist Du selbst ein Mensch, der dieses Gefühl leicht abschalten kann? Ich kann es nicht. Überhaupt nicht. Und ich behaupte, vielen Menschen geht es ebenso. Menschen gehen nicht einfach in den Krieg. Und jeder hat eine eigene Perspektive. Es ist auch ein Unterschied, ob man irgendwo liegt und ein weit entferntes, undeutlich erkennbares Ziel anvisiert oder ob man einem Menschen direkt gegenübersteht.
Da ist was dran. Moderne Kriegsführung ermöglicht das Töten aus der Distanz. Max Frisch hat das mal thematisiert. Man sieht nicht, was man angerichtet hat. Kein Blut, keine zerfetzten Körper, kein Schreien von Kindern und Frauen.
Aber es gibt auch immer wieder Progrome und Massaker, wo sehr wohl Auge in Auge gemordet wird.
Und es war eine erschreckende Erkenntnis aus soziologischen Untersuchen über den 2. Weltkrieg. Die Täter waren eben nicht nur die oben beschriebenen Plösches, sondern in der großen Mehrheit unauffällige Durchschnittsbürger und brave Familienväter.



Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
Kriege sind für viele, die daran teilnehmen, äußerst verstörend und traumatisierend, viele sind hinterher psychisch schwerkrank und müssen sich in psychiatrische Behandlung begeben, weil sie nicht verkraften, was sie erlebt und getan haben.
Eben, heute nennt man das posttraumatische Belastungsstörung. Nach dem Krieg kamen Millionen traumatisierte Männer nach Hause, aber man konnte oder wollte nicht über das Erlebte, möglicherweise auch über die begangenen Verbrechen, sprechen. Verdrängung war das Gebot der Stunde.


Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
Für mein Verständnis ist es ungerecht und unangemessen, die Menschen, die an Kriegen teilnehmen, so zu verurteilen. Normalerweise ist es auch so, dass Menschen das, was sie tun, für gut und richtig halten, zB um Leben zu retten. Sicher gibt es darunter auch Menschen, die völlig gefühllos sind oder auch brutal und grausam. Aber das ist sehr oft nicht der Fall.
Wie weit der Selbstbetrug gehen kann, konnte man aus Berichten der Einsatzgruppen im Osten sehen. Dort wurden ja hinter der Front in großem Stil Frauen, Kinder und alte Menschen ermordet. 2 SS-Männer haben eine Vereinbarung untereinander getroffen. Der eine tötete die Mütter, so daß der andere sich nun sagen konnte: ohne Mütter sind die Kinder nicht überlebensfähig, dann kann ich sie töten und erlöse sie von ihrem Leiden.
Man konnte sich also vormachen, anständig geblieben zu sein, obwohl man gemordet hatte.

Himmler hat das in der Posener Rede thematisiert:

„Von euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammenliegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen“, sagte er am 4. Oktober 1943 und fuhr fort: „Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte.“



Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
Hochmut ist menschlich und nicht tierisch, sicher.
Aber Hochmut entsteht durch eine tierische Lebensart, durch das Ausleben des tierischen Anteils in uns.
Es ist ein höherentwickeltes negatives Gefühl, zu dem Tiere nicht fähig sind.
Bemerkst du nicht den Widerspruch in deiner eigenen Aussage?
 

Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Das sind normale Anzeichen des Alters. Sinkender Hormonspiegel und nachlassende Vitalität. Völlig normal.

Das erklärt nicht, wieso viele Männer ab 60 und dann in zunehmendem Maße quasi zusammenbrechen und Wochen brauchen, um sich zu erholen.
Du tust so, als sie das ein weit verbreitetes Phänomen. Also ich kenne keine über 60, die massenweisen zusammenbrechen. Woher hast du deine Zahlen?



Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Na ja, die wenigsten Hundertjährigen werden noch einen hochkriegen. Auch das ist völlig normal, weil altersbedingt.

Das ist ein Missverständnis. Es wurde gesagt, dass alle diese Hochbetagten ihr Leben lang enthaltsam waren. Nicht erst ab hundert sondern vielleicht ab 20 oder 30 und auch davor nur äußerst selten. So enthaltsam, dass es nichtmal Küsschen gab.
Wer hat das über wen gesagt? Es gibt sicher auch 100 jährige, die ein reges Sexualleben hatten.
Man kann nicht aus einer selektiven Beobachtung allgemeingültige Aussagen ableiten.
Das wäre so, als wenn man von ein paar 90-jährigen Kettenrauchern schließen würde, dass Rauchen per se gesund ist.



Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 23:53
sven23 hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 18:14
Jedenfalls war mit deinen Andeutungen nicht die Zwangsverheiratung/sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen gemeint, wie das Lebensbäumchen vermutet hat.

Lebensbäumchen fand es nicht so gut, was Du über "typische Frauen" gesagt hast. Bei Sexualmagie geht es einfach nur darum, dass da eine sehr wertvolle Energie ist. (Die man auch zu selbstsüchtigen, egoistischen, negativen Zwecken missbrauchen kann.)
Mal sehen, vielleicht kann Lebensbäumchen ja deiner Sexualmagie etwas abgewinnen. ;)








 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#226 Bild(er) von Gott

Beitrag von Naqual » Sa 1. Mai 2021, 09:53

sven23 hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 08:21
Du nimmst immer die Christen her als Beispiele. Aber es geht nicht um die Christen sondern um die Lehre des Christentums.
Kann man das denn trennen? Ich finde es immer amüsant, wenn Leute sich empört von der Kirche distanzieren, aber dann genau die Positionen vertreten, die die Kirche immer propagiert und dogmatisiert hat.
Jetzt gibt es zwei Verständnisarten: a) es gibt ein Christentum ohne (wahre) Christen, b) die Kirche hat es "nur" versäumt sich von den falschen Christen zu distanzieren.
Beide Sichtweisen vermögen allerdings nicht wirklich zu befriedigen.

 
Mit wie vielen Menschen, die im Krieg waren, die Krieg selbst erlebt und durchlebt haben, hast Du Dich unterhalten? Warst Du selbst schon im Krieg?
Ehrlich gesagt, verstehe ich diese Einstellung nicht. Man muss nicht im Krieg oder KZ gewesen sein, um zu wissen, dass es Scheiße ist. Fehlt den Menschen die Empahtie, die Phantasie, Gechichtsbewußtsein oder nur Verstand?
Das wäre auch so, als würde man von einem Therapeuten verlangen, der einen Suizidgefährdeten behandelt, er selbst müsse es auch ausprobieren. Einfach um zu wissen, was da abgeht.


Wie weit der Selbstbetrug gehen kann, konnte man aus Berichten der Einsatzgruppen im Osten sehen. Dort wurden ja hinter der Front in großem Stil Frauen, Kinder und alte Menschen ermordet. 2 SS-Männer haben eine Vereinbarung untereinander getroffen. Der eine tötete die Mütter, so daß der andere sich nun sagen konnte: ohne Mütter sind die Kinder nicht überlebensfähig, dann kann ich sie töten und erlöse sie von ihrem Leiden.
Man konnte sich also vormachen, anständig geblieben zu sein, obwohl man gemordet hatte.
Wie heißt es so schön: "Der Weg zur Hölle ist gepflastert mit guten Absichten".

Ruth
Beiträge: 2572
Registriert: Mi 3. Dez 2014, 12:42

#227 Bild(er) von Gott

Beitrag von Ruth » Sa 1. Mai 2021, 10:03

Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 22:04
Gott ist wie die Sonne. Aber sein Licht ist so hell, dass wir es nicht anschauen können. Es blendet uns zu sehr
Darum ist Christus erschienen. In ihm reflektiert sich das Licht Gottes, so, dass wir es doch anschauen können.

Das Symbol zu Gott, mit der Sonne , die zu stark ist, dass Menschen sie nicht anschauen können, ist mir auch schon manchmal eingefallen, wenn ich überr die Beziehung zwischen Gott und Menschen nachgedacht habe.

Das mit dem Mond als Symbol/Vergleich zu Christus, der die Beziehung zwischen Gott und Menschen herstellt, ist für mich neu und ziemlich interessant und passt in mein Gedankenbild. Danke für den Anstoß zum weiterdenken. :thmpup:

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#228 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Sa 1. Mai 2021, 10:30

sven23 hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 08:21
Das war reinste Blasphemie.

Und trotzdem gibt es heute eine wachsende Zahl von Juden, die Jesus für sich entdecken und sich zu ihm bekennen. "Messianische Juden". Auf Youtube gibt es viele Videos von solche Menschen, die erzählen davon. Hast Du Dir das mal angeschaut?
sven23 hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 08:21
Nee, es ist eben nicht egal, was und wieviel daran falsch ist. Richtig ist, dass die Evangelien quasi die einzigen Quellen sind. Außerbiblisch gibt es fast nichts und allein schon das sollte stutzig machen.
Dir vielleicht nicht. Aber die hunderten Millionen von Menschen, die sich als Christen sehen, interessiert das nicht oder nur wenig. Viele von ihnen haben etwas, für das andere, die ihren Fokus auf das Schlechte und Unsichere und Verworrene daran weder verstehen noch für sich selbst gewinnen können: Einen persönlichen Bezug und eine Erfahrung. Letztlich ist das Entscheidende, was ein Mensch erlebt. Menschen erleben ganz wundervolle Dinge in dem Zusammenhang. Menschen verändern sich auf positive Weise wie es keine Therapie, kein Medikament schaffen kann. Gewalttäter werden friedlich, Süchtige von ihrer Sucht befreit. Es gibt Nahtoderfahrungen, die sehr beeindruckend sind, sofern man sie nicht pauschal als "Erzeugnis des Gehirns" abtut und sich damit befasst.

Mich wundert immer wieder, wie manche Menschen sich so verbohren und versteifen auf alles, was daran schlecht ist, falsch ist, was in Frage gestellt werden kann, eben die Fehler, die Schwachstellen. Es ist so, als würde man vor einer Rose stehen und die ganze Zeit nur schimpfen über die Dornen. Die Blüte existiert nicht, sie wird geleugnet und abgestritten. Nur die Dornen zählen. Für mich sieht das aus wie eine Zwanghaftigkeit. Es wirkt auf mich schon fast wie eine Sucht, die Sucht, etwas schlecht zu reden, sich darüber auszulassen.
sven23 hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 08:21
Kann man das denn trennen? Ich finde es immer amüsant, wenn Leute sich empört von der Kirche distanzieren, aber dann genau die Positionen vertreten, die die Kirche immer propagiert und dogmatisiert hat.

Das ist genauso unsinnig wie von irgendwelchen Wissenschaftlern auf "die Wissenschaft" oder wissenschaftliche Prinzipien zu schließen. Man muss es daher trennen. Es ist immer das Gleiche: Ein Messer ist ein Messer. Schmier Dir damit Butter aufs Brot oder verletze einen Menschen. Du kannst das Messer loben und als ein sehr nützliches Hilfsmittel sehen oder als ein Mordwerkzeug. Es liegt nur an Dir, wohin Du Deine Aufmerksamkeit richtest. Das ist mit allen Dingen so. Es gibt nichts, was nur schlecht ist oder nur gut. Wenn man immer nur seinem Drang nachgeht, sich auf eine Seite zu fixieren, verpasst man die andere Seite. Das ist nicht objektiv, das macht keinen Sinn, es nicht nicht fair und man hat auch selbst einen Nachteil, man entwickelt sich nicht weiter und beraubt sich einer realistischen angemessenen Haltung. Man schafft damit auch zwischenmenschliche Mauern und streut eine Saat von Intoleranz und Hass.

Ein Mensch kann denken, was er will. Menschen in Schubladen zu sortieren und sie irgendwo hinzustellen, wo sie nicht hingehören, nur weil es oberflächlich gesehen Überschneidungen und Gemeinsamkeiten gibt, macht keinen Sinn. Es ist nicht differenziert, es ist nicht angemessen. Es ist emotional und irrational. Jeder Mensch will so gesehen werden, wie er ist. Du doch auch, oder nicht? Der Mensch ist komplex und vielschichtig. Sinn macht es, dem gerecht werden zu wollen.
sven23 hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 08:21
Es gibt aber auch Sadisten, die genau dieses "dem Opfer in die Augen schauen" suchen.

Diese Menschen sind besessen von etwas, das zutiefst unmenschlich ist, menschenverachtend und gefühllos.
sven23 hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 08:21
Ehrlich gesagt, verstehe ich diese Einstellung nicht. Man muss nicht im Krieg oder KZ gewesen sein, um zu wissen, dass es Scheiße ist. Fehlt den Menschen die Empahtie, die Phantasie, Gechichtsbewußtsein oder nur Verstand?

Es geht nicht darum, zu "wissen" , dass Krieg "scheiße" ist. Krieg ist nicht "scheiße". "Scheiße" ist Fäkalsprache. Es ist niveaulos. Es ist platt. Es ist besser, davon auszugehen, dass man etwas nicht versteht, als dass man meint, das Wesentliche verstanden zu haben. Weil man dann etwas lernen kann. Wer meint, er wüßte Bescheid, verpasst die Realität. Ich sage das immer wieder: Das Leben ist komplex, der Mensch ist komplex. Menschen kommen aus Schulen und Universitäten und glauben oft, sie hätten nun wahnsinnig viel begriffen und wüßten Bescheid. Damit verschließen sie sich vielen Erkenntnissen und Entwicklungsmöglichkeiten.
sven23 hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 08:21
„Von euch werden die meisten wissen, was es heißt, wenn 100 Leichen beisammenliegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen“, sagte er am 4. Oktober 1943 und fuhr fort: „Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte.“

Die Stelle ist berühmt und jeder, der sich damit auseinandergesetzt hat, kennt sie. Was man daran sieht, ist, dass Menschen zu vielen Greueltaten fähig sind, wenn Sie es im Glauben tun, dass es gut ist. Das nennt man dann einen Irrtum. Fehlgeleitetes Handeln. Es gab aber auch Menschen, die, wie Du es schreibst, mit sadistischen Charakterzügen. Man kann daraus seine eigenen Schlüsse ziehen.
sven23 hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 08:21
Bemerkst du nicht den Widerspruch in deiner eigenen Aussage?

Doch, habe ich schon. Es geht um die Definition des Wortes "tierisch". Was ist damit eigentlich gemeint? Das müsste man erstmal klären. Aber ich bin gerade zu faul dazu. Es ist auch nicht so wichtig. Falls doch, ok, dann definiere das mal, was Du darunter verstehst.
sven23 hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 08:21
Du tust so, als sie das ein weit verbreitetes Phänomen. Also ich kenne keine über 60, die massenweisen zusammenbrechen. Woher hast du deine Zahlen?

Anders gefragt: Wie viele Männer ab 60 kennst Du persönlich? Mit wie vielen von Ihnen hast Du Dich über ihr Sexleben unterhalten?
Wahrscheinlich sind es - wenn überhaupt - nur sehr wenige.
Wer will über solche Dinge reden? Würdest Du das tun?
Und wer hat daran Interesse?
sven23 hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 08:21
Wer hat das über wen gesagt? Es gibt sicher auch 100 jährige, die ein reges Sexualleben hatten.
Man kann nicht aus einer selektiven Beobachtung allgemeingültige Aussagen ableiten.
Das wäre so, als wenn man von ein paar 90-jährigen Kettenrauchern schließen würde, dass Rauchen per se gesund ist.

Ach wirklich? 100jährige mit einem regen Sexualleben? Bitte zeige mir nur einen einzigen Menschen, auf den das nachweislich zutrifft. Wobei, vielleicht gab oder gibt es solche Ausnahmen. Aber ich kann mir selbst das nur schwer vorstellen.
sven23 hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 08:21
Mal sehen, vielleicht kann Lebensbäumchen ja deiner Sexualmagie etwas abgewinnen. :wink:

Über den Kommentar kann ich nur mit dem Kopf schütteln.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#229 Bild(er) von Gott

Beitrag von sven23 » Sa 1. Mai 2021, 10:40

Eusebius hat geschrieben:
Fr 30. Apr 2021, 22:04
Gott ist wie die Sonne.

Dann muss man sich damit abfinden, dass auch Gott vergänglich ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Eusebius
Beiträge: 434
Registriert: Di 13. Apr 2021, 18:38

#230 Bild(er) von Gott

Beitrag von Eusebius » Sa 1. Mai 2021, 10:42

Naqual hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 09:53
Jetzt gibt es zwei Verständnisarten: a) es gibt ein Christentum ohne (wahre) Christen, b) die Kirche hat es "nur" versäumt sich von den falschen Christen zu distanzieren.
Beide Sichtweisen vermögen allerdings nicht wirklich zu befriedigen.

Allein Kirche und Christentum zusammenzufassen ist schon unsachliches Denken. Es gibt nur Menschen, die Individuen sind. Die schließen sich zu Gruppen und Organisationen zusammen. Es bleiben aber immer noch Individuen, jedes davon einzigartig und komplex. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele Kirchenangehörige gibt, die nicht auch eine kritische Position zu ihrer Kirche haben.
Naqual hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 09:53
Das wäre auch so, als würde man von einem Therapeuten verlangen, der einen Suizidgefährdeten behandelt, er selbst müsse es auch ausprobieren. Einfach um zu wissen, was da abgeht.

Der beste Therapeut ist einer, der die Krankheit selbst erlebt und überwunden hat. Es gibt solche Therapeuten, sie sind erfolgreicher als ihre unerfahrenen Kollegen und werden für ihre Lebenserfahrungen sehr geschätzt. Sie besitzen eine besonderes Gespür, ein Gefühl, eine Feinfühligkeit, ein Verständnis, das in der Praxis von hohem Wert ist.

 

Antworten