Ist Jesus auferstanden?

Säkularismus
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Salome23
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#221 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Salome23 » Fr 20. Mär 2015, 17:15

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Erklär mir mal, was du darunter verstehst, wenn Gott einen Sohn "zeugt"
Aus sich eine Selbst-Offenbarung ins Fleisch bringt.
Und was ist für dich ein Ebenbild Gottes?
Hat sich Jahwe selbst inkarniert? Wer hat Maria "befruchtet", ich meine damit biologisch...
Oder ist Maria nur eine Metapher und gar nicht historische Persönlichkeit?

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Zeus
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#222 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Zeus » Fr 20. Mär 2015, 17:56

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: schlechte Vergleiche sind kontraproduktiv
Jeder Vergleich hinkt
Das stimmt, darum spricht man von einem Vergleich. Aber irgendwie sollte ein Vergleich doch auch passen. Oder?
Du, lieber Kurt, hast offensichtlich eine besondere "Gabe" für tolle Vergleiche. :mrgreen:
closs hat geschrieben:sein Ziel ist ausschließlich, etwas verständlich zu machen
Mit blöden, leicht als absurd zu überführenden Vergleichen? :cry:
closs hat geschrieben:hier galt es verständlich zu machen
Mit den Rollen eines Schauspielers beim Theater! :lol:
closs hat geschrieben:
closs hat geschrieben:dass verschiedene Offenbarungs-Rollen nichts mit einer Identitäts-Störung des Rollen-Verteilers zu tun haben.
Seit wann handelt es sich beim Darstellen von King Lear und Faust um Offenbarungs-Rollen?
Übrigens spielt, um bei deinem Verständnis-erweiternden Beispiel ein Schauspieler die beiden Rollen nicht gleichzeitig, dagegen der Jahveh offensichtlich doch.
Also hat der Große, von den Christen Erfundene, doch eine gewisse Identitäts-Störung.
Zuletzt geändert von Zeus am Fr 20. Mär 2015, 18:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Martinus
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#223 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Martinus » Fr 20. Mär 2015, 17:59

closs hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Erklär mir mal, was du darunter verstehst, wenn Gott einen Sohn "zeugt"
Aus sich eine Selbst-Offenbarung ins Fleisch bringt.

Bei solchen Erklärungen denk zumindest ich an
2. Timotheus 4:3
3 Denn es wird eine Zeitperiode geben, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen,+ sondern sich nach ihren eigenen Begierden Lehrer aufhäufen werden, um sich die Ohren kitzeln zu lassen;+
NWÜ
Angelas Zeugen wissen was!

closs
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#224 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von closs » Fr 20. Mär 2015, 19:04

Salome23 hat geschrieben:Und was ist für dich ein Ebenbild Gottes?
Das wäre jetzt wieder der Mensch - der Mensch ist aber keine Selbst-Offenbarung Gottes.

Salome23 hat geschrieben:Hat sich Jahwe selbst inkarniert?
Jesus ist ein Mensch, in dem und als der Jahwe in der Welt ist. - Das Fleisch selber ist nicht göttlich. - Ich weiss nicht, obdamit Deine Frage mit ja oder nein beantwortet ist.

Salome23 hat geschrieben:Wer hat Maria "befruchtet", ich meine damit biologisch...
Nach biblischer Aussage NICHT Joseph, sondern der HG. Ich kann kein Problem erkennen, wenn sich Geist körperlich umsetzt.

Salome23 hat geschrieben:Oder ist Maria nur eine Metapher und gar nicht historische Persönlichkeit?
Davon abgesehen, dass auch Historie Metapher sein kann, ist Maria sicherlich historisch.

closs
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#225 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von closs » Fr 20. Mär 2015, 19:06

Zeus hat geschrieben: Aber irgendwie sollte ein Vergleich doch auch passen. Oder?
Für das, was rüberkommen sollte, hat er ausreichend gepasst. - Rüberkommen muss es allerdings selber.

Zeus hat geschrieben:Übrigens spielt, um bei deinem Verständnis-erweiternden Beispiel ein Schauspieler die beiden Rollen nicht gleichzeitig
Naja - es gabe mal einen Film mit Heinz Erhard, in dem er drei Zwillingsbrüder gleichzeitig gespielt - das geht also schon. - Wer verstehen kann, versteht.

closs
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#226 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von closs » Fr 20. Mär 2015, 19:07

Martinus hat geschrieben:2. Timotheus 4:3: Denn es wird eine Zeitperiode geben, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen,+ sondern sich nach ihren eigenen Begierden Lehrer aufhäufen werden, um sich die Ohren kitzeln zu lassen;+
Da ist schon was dran - aber WELCHE ist die gesunde und WELCHE ist die falsch kitzelnde Lehre? - Da kann man sich munter gegenseitig bezichtigen.

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#227 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von sven23 » Fr 20. Mär 2015, 19:15

closs hat geschrieben:"Du darfst Dinge meine Res extensa sehen, aber nicht mein Cogito" -
Bitte keine Schlüpfrigkeiten. :lol:

closs hat geschrieben: "Du darfst sehen, wie ich mich offenbare, aber nicht mich selbst".
Wenn man bedenkt, daß Gott nur in der Vorstellung existiert, ist das auch nicht schwer. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#228 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Halman » Fr 20. Mär 2015, 19:45

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:"Mein Gott, mein Gott, warum hast dumich verlassen!"
Das sagt der Mensch in Jesus in äußerster Gottferne. - In diesem Moment spürt sich Jesus nur als Mensch - es ist einfach nicht mehr auszuhalten. - Beim "Es ist vollbracht" ist diese Gottferne wieder überwunden.

Münek hat geschrieben:Wenn Gott "am Kreuz" war, hätte er nicht gerufen
Aber das wissen doch Katholiken und Protestanten auch - und sagen trotzdem "Gott ist am Kreuz". - Und nicht, weil sie etwas überlesen haben, sondern weil ihnen der maximale Spagat an dieser Stelle aus "Gott in Jesus" und "Jesus als Mensch" bewusst ist. - Trotzdem sind beide in Jesus.
Da waren offenbar Arius und die Arianer anderer Auffassung und konnten diese auch biblisch begründen. Im 2. Jhd. war die "Gottes-Natur" Jesu durchaus ein theologischer Streitpunkt. Zu jener Zeit war die frühe katholische Kirche keineswegs einheiltlich, sondern es gab verschiedene Strömungen, wie z.B. die Gnostiker.
Bereits am Ende des 1. Jhs. wirkten innerhalb einiger urchristlicher Gemeinden die Nikolaiten. Während sie in Ephesus abgelehnt wurde, musste die Gemeinde in Pergamon von Jesus durch Johannes ermahnt werden.
Irenäus von Lyon vertrat die Auffassung, dass es sich hierbei ume eine (prä-)gnostische Strömung handelte (diese Behauptung wird mehrheitlich abgelehnt.)
Ferner brachte Irenäus die Nikolaiten mit dem in Apg 6:5 erwähnten Nikolaus in Verbindung.
Genaues wissen wir nicht, doch glaube ich, dass nach dem Fortgang der Apostel sich zunehmend außerchristliches Gedankengut in die frühe/alte katholische Kirche einschlicht und so das Urchristentum verwässerte.

Wie es scheint, wurde auch im 1. Johannesbrief das Comma Johanneum eingefügt, indem Tertullians Trinitätsformel eingeschoben wurde:
Die Entstehung der dogmatisch-apologetischen Ergänzung hat ihre Wurzel in der Anwendung der Worte dieses drei sind eins auf die Dreifaltigkeit durch Tertullian (Adv. Prax. 25) u. Cyprian (De eccl. unit. 6) und in einer wohl hieraus erfolgten mystisch-symbolischen Deutung der ursprünglich drei irdischen Zeugen auf die drei göttlichen Personen.
So wie es aussieht, griff man für die Einfügung in 1. Joh 1:7 auf die Worte des Kirchenvaters Tertullian zurück und ließ sie "johanneisch" werden.
Marthin Luther, der selbst Trinitarier war, äußerte sich über diesen Einschub folgendermaßen:
In seiner Vorlesung über den 1. Johannesbrief schrieb Luther:
Dieser Zusatz im 1. Johannesbrief sei durch den Eifer der Theologen gegen die Arianer ungeschickt eingefügt worden ... Ich könnte mich leicht darüber lustig machen, dass es keine ungeeignetere Beweisstelle für die Trinität gibt. [7]

Die Trinität ist m. E. eine theologisch tra­dierte Glaubenslehre. Dem Schriftkenntnissen von Trinitarien, auf die Du zurecht verweist, steht die Auffassung von Majorität der historisch-kritischen Exegeten gegenüber, die ebenfalls über historische - und Schrift-Kenntnisse verfügen. Ein Patt. (s. bitte hier).²

Die historischen Wurzeln der Dreieinigkeit sprechen m. E. dagegen, dass es sich um eine jesuanisch-apostolische Lehre der Urchristen handelte.
Der einflussreiche Athanasius (298-373), als Nachfolger des abgesetzten Arius selbst Bischof von Alexandria, vertrat als einer der ersten energisch die Auffassung, dass der Gottessohn genau so groß sein müsse wie der Vater. Daneben gab es aber auch noch Philosophien, die stärker die Einheit betonten und die drei „Personen“ als verschiedene Sichten auf das Gleiche (Modalismus) betrachtet werden sollten, wie die Päpste Vikor I., Zephyrin und Kallist behaupteten. ... Christus war auf einmal "wahrer Gott von wahren Gott" - im Widerspruch zum Neuen Testament und zum Glauben der gesamten Urchristenheit. Damit wurde der Arianismus verworfen und Arius selbst mit zwei Bischöfen verbannt. Auf den Besitz seiner Schriften stand Todesstrafe. Arius wurde schließlich 336 in Konstantinopel vergiftet, nachdem er zuvor rehabilitiert worden war.

Erst im vierten Jh. wurde die Trinitätslehre, nachdem der Sohn ὁμοούσιος mit GOTT sein, in der Alten Katholischen Kirche als Dogma festgelegt. Führend dabei war sicher der Kirchenvater Athanasius von Alexandria:
Athanasius begleitete Alexander als Diakon zum Konzil von Nicäa. Von ihm stammt einer der Berichte über das Konzil, der noch heute erhalten ist. Hier wurde die orthodoxe Christologie festgeschrieben, wonach Jesus Christus als Sohn Gottes mit Gottvater ὁμοούσιος (homoousios) sei, also wesensgleich und nicht bloß – ὁμοιούσιος (homoiousios), das heißt wesensähnlich, wie Arius es lehrte.
Nach ihm wurde auch das Athanasische Glaubensbekenntnis benannt.

²Der Auffassung, dass die Trinitätslehre johanneisch wäre, widersspreche ich vehement und rührt m. E. von einem falschen Veständis des Johannes-Hymnus her.


@Scrypt0n
Ein scharfsinniges Argument zugunsten der Trinität sind die Ich-bin-Worte im Johannesevangelium. Wie lassen sich diese "arianisch" deuten?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#229 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Zeus » Fr 20. Mär 2015, 20:17

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: Aber irgendwie sollte ein Vergleich doch auch passen. Oder?
Für das, was rüberkommen sollte, hat er ausreichend gepasst.
Manche begnügen sich eben mit Wenig. :mrgreen:
Ich stehe vielleicht momentan etwas auf der Leitung. Was genau sollte "rüberkommen"?
Weder deine Gleichnisse vom Faust, King Lear, noch Erhard finde ich besonders überzeugend.
Noch einmal, du willst doch nicht etwa sagen, dass Jahveh Theater gespielt hat, als er am Kreuz in der Jesus-Rolle schrie, "Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" ?

Übrigens, wo war da eigentlich der dritte Partner der Trinität, der heilige Geist?
Hat der einfach untätig zugeschaut, als Jahveh seine zweite Identität, Jesus, (Akkusativ), sich (Dativ) selbst opferte?
Ich finde die ganze Geschichte etwas irre. :devil:
Zuletzt geändert von Zeus am Fr 20. Mär 2015, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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Kingdom
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#230 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Kingdom » Fr 20. Mär 2015, 20:21

Münek hat geschrieben:
Na, beim Abfassen der Evangelien scheint der "Beistand" wohl gerade abwesend gewesen zu sein.
Oder wie sind die vielen Widersprüche zu erklären?

War es der "Beistand", der Paulus ins Ohr flüsterte, der richtende Menschensohn würde noch zu
seinen Lebzeiten wiederkehren? Oder wer?

Also Vorsicht mit schnellen Urteilen.

Der Beistand fehlte wohl eher denen, welche Paulus seine Worten nicht verstanden haben aber darüber wurde ja schon genug diskutiert.

Wie wir ja wissen legen die einen so aus und die andern so, je auf welcher Seite sie eben stehen.

Lg Kingdom

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