Der totalitäre Gott.

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
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#221 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von closs » Sa 13. Dez 2014, 16:05

Pluto hat geschrieben:Das erscheinen mir sehr hochtrabende Worte für eine einfache menschliche Sehnscht.
Es ist schon ein Unterschied, ob man bottom-up oder oder top-down argumentiert.

Salome23 hat geschrieben: dafür ist Bruder closs zuständig
Aber nur kurz: Dieses Gewächs müsste "Baum der Dialektik" heißen. 8-)

Pluto
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#222 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Pluto » Sa 13. Dez 2014, 16:45

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das erscheinen mir sehr hochtrabende Worte für eine einfache menschliche Sehnscht.
Es ist schon ein Unterschied, ob man bottom-up oder oder top-down argumentiert.
Man sollte bei solchen Überlegungen, die Ausgangsfrage nicht ignorieren.

Es ging um die Sehnsucht nach Freiheit von der römischen Unterdrückung.
Es geht also weder um ontologische, noch um psychologische Interpretationen, sondern um den verständlichen menschlichen Wunsch nach Befreiung und Erlösung.
Wie Sven schon sagte, war die Zeit um 30 n.Chr. für Prediger die das künftige Heil versprachen, wie geschaffen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#223 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von closs » Sa 13. Dez 2014, 17:15

Pluto hat geschrieben:Wie Sven schon sagte, war die Zeit um 30 n.Chr. für Prediger die das künftige Heil versprachen, wie geschaffen.
Ja - das ist EIN Aspekt, den man als solchen schätzen kann. - Aber damit kann man das Christentum nicht erklären.

Wenn ein Feldherr für seinen Feldzug die richtige Jahreszeit und geeignetes Wetter aussucht, heisst das nicht, dass die richtige Jahreszeit und geeignetes Wetter der Grund für den Feldzug sind.

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#224 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Pluto » Sa 13. Dez 2014, 18:31

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie Sven schon sagte, war die Zeit um 30 n.Chr. für Prediger die das künftige Heil versprachen, wie geschaffen.
Ja - das ist EIN Aspekt, den man als solchen schätzen kann. - Aber damit kann man das Christentum nicht erklären.
Der Punkt ist doch ein anderer.
Es ging den Menschen im heiligen Land nicht um "ontologische Interpretationen". Sie dachten damals in erster Linie an Befreiung und Erlösung von den römischen Besatzern. Welche anderen Gründe gewesen sein mögen, können wir nicht wirklich wissen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#225 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von closs » Sa 13. Dez 2014, 19:36

Pluto hat geschrieben:Es ging den Menschen im heiligen Land nicht um "ontologische Interpretationen".
Das ist wohl wahr. :lol:

Pluto hat geschrieben:Sie dachten damals in erster Linie an Befreiung und Erlösung von den römischen Besatzern.
Ob in erster oder zweiter, weiss ich nicht - jedenfalls sind wir jetzt in einer rein historischen Diskussion. - Die Frage lautet dabei: Welche Rolle spielen historische Gegebenheiten für das Christentum.

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#226 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Pluto » Sa 13. Dez 2014, 19:52

closs hat geschrieben:Die Frage lautet dabei: Welche Rolle spielen historische Gegebenheiten für das Christentum.
Ich würde sagen, ohne geschichtlichen Kern wäre das Christentum nichts weiter als ein geistiliches Konstrukt von Machtmenschen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#227 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von closs » Sa 13. Dez 2014, 20:34

Pluto hat geschrieben:Ich würde sagen, ohne geschichtlichen Kern wäre das Christentum nichts weiter als ein geistiliches Konstrukt
Einverstanden - ob es deshalb ein Konstrukt von Machtmenschen wäre, weiß ich nicht.

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#228 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Münek » Sa 13. Dez 2014, 21:11

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie Sven schon sagte, war die Zeit um 30 n.Chr. für Prediger die das künftige Heil versprachen, wie geschaffen.
Ja - das ist EIN Aspekt, den man als solchen schätzen kann. - Aber damit kann man das Christentum nicht erklären.
Der Punkt ist doch ein anderer.
Es ging den Menschen im heiligen Land nicht um "ontologische Interpretationen". Sie dachten damals in erster Linie an Befreiung und Erlösung von den römischen Besatzern. Welche anderen Gründe gewesen sein mögen, können wir nicht wirklich wissen.

Richtig,

einer der Emausjünger sagte über Jesus (Lk. 24, 21):

"Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen würde."

Oder Apostelgeschichte 1, 6:

"Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?"

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#229 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von closs » Sa 13. Dez 2014, 21:54

Münek hat geschrieben:"Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?"
Jesus hat einiges gesagt, was seine Jünger nicht verstanden haben. - Jesus hat es im geistigen Sinne ("Gottes") gemeint, die/manche Jünger haben es im weltlichen Sinne verstanden ("des Kaisers").

Das gibt es auch im AT: Als Elija "im Wirbelsturm zum Himmel empor" fuhr (2.Kön. 2,11), meinen seine Anhänger (bis auf Elischa): 2,16 "Der Geist des Herrn könnte ihn fortgetragen und auf einem der Berge oder in einem der Täler niedergesetzt haben". - Diese Anhänger, "Prophetenjünger“ (2,15) bieten Elischa an, nach dem Geist Elijas auf der Erde zu suchen, was Elischa abwehrt (vgl. 2,16), dann aber trotzdem gewährt (vgl. 2,17).

Als die Prophetenjünger erfolglos von der Suche zurückkehren (vgl. 2,18), „sagte <Elischa> zu ihnen: Habe ich Euch nicht gesagt: Ihr sollt nicht hingehen?“ (2,18). – Hier erscheint das Motiv der Gegenüberstellung volks-göttischer und universal-göttlicher Anschauung gegenübergestellt: Während die Prophetenjünger an einem irdischen Ort nach Elijas Geist suchen wollen, weiß Elischa, dass Elija nicht mehr im Dasein ist.

Bemerkenswerterweise erzwingt Elischa diese Erkenntnis bei den Prophetenjüngern nicht, indem er die Suche nach Elijas Geist „auf einem der Berge oder in einem der Täler“(2,16) gestattet. Spirituell ist dies dahingehend deutbar, dass Erkenntnis nicht erzwungen, sondern nur mit Geduld vermittelt werden kann.

So ähnlich auch hier (gilt auch für Parusie): Jesus sagt etwas - es wird nicht kapiert - Erkenntnis wird nicht erzwungen - man lässt die Nicht-Verstehenden im Dasein suchen, bis sie kapiert haben, dass da nichts zu finden ist.

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#230 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Salome23 » So 14. Dez 2014, 01:17

Pluto hat geschrieben: Man sollte bei solchen Überlegungen, die Ausgangsfrage nicht ignorieren.
Es ging um die Sehnsucht nach Freiheit von der römischen Unterdrückung.
Also eigentlich ist das Thema "der totalitäre Gott" :D
Aber was solls, reden wir halt über römische Unterdrückung
Wem stellen die bibilschen Römer dar?
Wem stellen die Ägypter dar?
Es geht also weder um ontologische, noch um psychologische Interpretationen, sondern um den verständlichen menschlichen Wunsch nach Befreiung und Erlösung.
Nicht?
Und wer sind die "Philister" über mir? :angel:

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