Halman hat geschrieben:Nun, ich kenne den Begriff des methodischen Atheismus so, dass damit keine weltanschauliche Aussage getätigt werden soll, sondern gottfrei wissenschaftlich gearbeitet wird.Savonlinna hat geschrieben:Sehe ich deutlich anders. Aber ich kann das offenbar nicht vermitteln.closs hat geschrieben: Genau das ist aber gemeint, wenn man vom "methodischen Atheismus" spricht: Weltanschauungs-Freiheit.
Es handelt sich um Nuancen, die aber verheerede Wirkung haben.
Lass mich dies am Beispiel einer Schneeflocke anreißen: Als gläubiger Christ könnte ich argumentieren, dass die "künstlerische" Schönheit und Einmahligkeit für einen Schöpfer spricht.
Ein Chemiker wird allerdings die Entstehung von Schneeflocken ohne Gott erklären. Dabei wendet er den methodischen Atheismus an. Welche Weltanschauung er vertritt (ob atheistisch, christlich oder sonstwas) wird dabei nicht enthüllt. Ein redlicher christlicher Chemiker wird sich hier von einem atheistischen Chemiker nicht unterscheiden, wenn es darum geht, die Entstehung einer Schneeflocke chemisch zu erklären.
Was meinst Du zu dieser Erkärung?Zitat aus atheismus:
Der methodische Atheismus macht keine theologischen Aussagen, sondern versucht, naturwissenschaftliche Ereignisse mit bereits gemachten Erfahrungen oder allgemein gültigen Erkenntnissen zu erforschen und zu erklären. Diese Form des Atheismus wird auch von Christen praktiziert.
Ich habe eben noch einmal versucht - zwei post unter Deinem -, meine Sicht zu erläutern.
Ich kenne die von Dir gegebenen Erklärungen ja alle. Nichtsdestotrotz ist das für mich ein gefährlicher Weg - ein Schleichweg -, dem Atheismus einen Blumenteppich auszubreiten.
Viele Christen merken gar nicht, wie sie selber schon die Naturwissenschaft als atheistisch auffassen, unkritisch auch gegenüber der naturalistischen Naturwissenschaftsauffassung sind. Sie werden langsam weichgekocht.