Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Säkularismus
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Pluto
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#2051 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » So 8. Nov 2015, 11:46

Savonlinna hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Quelle
Die Urfassung ist das Französische - das sagte ich doch auch.
In dem Link steht ein interessanter Satz (von mir hervorgehoben:
Dies ist ein von René Descartes methodisch formulierter Schluss, den er im Anschluss an seinen radikalen Zweifel an die eigene Erkenntnisfähigkeit als nicht weiter zu kritisierendes Fundament in seinem Werk Meditationes de prima philosophia (1641) formuliert.
Da es ja immer noch ich bin, der zweifelt, kann ich an diesem Ich, selbst wenn es träumt oder phantasiert, selber nicht mehr zweifeln. Von diesem Fundament aus rekonstruiert Descartes dann wieder die vormals angezweifelte Erkenntnisfähigkeit.


Will heißen, Descartes glaubte an die grundsätzliche Erkenntnisfähigkeit des Menschen. Dies wird in der modernen erkenntnisthoretischen Philosophie heftig diskutiert.
Wahrnehmungsfähig sind wir, aber wozu führen unsere Erkenntnisse, und vor allem "cui bono", wem nützen sie? Dienen sie letztlich der Wahrheitssuche, oder etwas anderem?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
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#2052 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » So 8. Nov 2015, 11:50

Savonlinna hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Vernunft wird überbewertet. ;)
Wie die Hirnforschung zeigt, werden unsere Entscheidungen viel stärker von Gefühlen bestimmt, als bisher angenommen.
Die Hirnforschung kann so etwas überhaupt nicht zeigen.
Doch! Nach neusten Erkenntnissen gehen Entscheidungen oft von subjektiven Wünschen aus. Der Verstand analysiert, aber er kann von Gefühlen außer Kraft gesetzt werden.
Genau dieses Gefühlsbetonte macht aus den chemo-mechanischen Robotern, Menschen.

Das zeigt dann wieder die ideologische Zwangsauffassung.
Inwiefern?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#2053 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von sven23 » So 8. Nov 2015, 11:51

closs hat geschrieben:Nee - er sagt über beides, dass er es nicht wissen kann.
Ach komm schon, das eine ist überprüfbar, das andere nicht. Das ist doch der entscheidende Unterschied. Ich habe den Verdacht, daß er das aus ideologischen Gründen nicht sehen wollte.

closs hat geschrieben: Das ist DEIN Stockfehler. - Denn auch die Überprüfung gehört zu den "Rex extensa", könnte also genauso Täuschung sein.
Das würde bedeuten, daß man grundsätzlich nichts überprüfen kann. Ein Leben in der Matrix, in der alles nur Täuschung ist. Dann könnte auch das cogito nur Täuschung sein. Du weißt auch, daß das Unsinn ist.
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#2054 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Savonlinna » So 8. Nov 2015, 11:54

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Erkenntnis-theoretisch ist das korrekt und hat nun wirklich ganz und gar nichts mit Ideologie zu tun, sondern mit sauberem Denken. - Er sagt nichts anderes als: "Wenn die "Res cogitans" ("Ich") das Einzige ist, was sichere Wahrnehmung ist, ist alles andere nicht-sichere Wahrnehmung, also Glaube. - Lupenreine Argumentation.
Nein, Descartes begeht hier einen von manchen unbemerkten Stockfehler. Er billigt die Existenz des eigenen Körpers den gleichen Wahrheitsgehalt zu wie die Existenz Gottes. Das eine ist überprüfbar, das andere nicht. Als Gläubiger sieht er den Unterschied nicht oder will ihn nicht sehen.
Komisch. Ihr kennt beide Descartes nicht und redet so, als ob Ihr ihn kennt.
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#2055 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von NIS » So 8. Nov 2015, 11:56

Savonlinna hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Erkenntnis-theoretisch ist das korrekt und hat nun wirklich ganz und gar nichts mit Ideologie zu tun, sondern mit sauberem Denken. - Er sagt nichts anderes als: "Wenn die "Res cogitans" ("Ich") das Einzige ist, was sichere Wahrnehmung ist, ist alles andere nicht-sichere Wahrnehmung, also Glaube. - Lupenreine Argumentation.
Nein, Descartes begeht hier einen von manchen unbemerkten Stockfehler. Er billigt die Existenz des eigenen Körpers den gleichen Wahrheitsgehalt zu wie die Existenz Gottes. Das eine ist überprüfbar, das andere nicht. Als Gläubiger sieht er den Unterschied nicht oder will ihn nicht sehen.
Komisch. Ihr kennt beide Descartes nicht und redet so, als ob Ihr ihn kennt.
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#2056 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von sven23 » So 8. Nov 2015, 11:57

Savonlinna hat geschrieben: Wenn Du also die jeweiligen neuen neurologischen Erkenntnisse unbedingt ideologisieren musst, dann solltest Du aber auf dem Stand der Entwicklung bleiben und rascher umlernen.
Und er neueste Stand der Entwicklung wäre wie????
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#2057 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Savonlinna » So 8. Nov 2015, 12:13

sven23 hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Wenn Du also die jeweiligen neuen neurologischen Erkenntnisse unbedingt ideologisieren musst, dann solltest Du aber auf dem Stand der Entwicklung bleiben und rascher umlernen.
Und er neueste Stand der Entwicklung wäre wie????
Finde es heraus.
Wichtig war mir nur die Beobachtung, wie hörig manche Leute sind und alles als Fakt nehmen, was irgendwelche Töner von sich geben.

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#2058 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von sven23 » So 8. Nov 2015, 12:18

Savonlinna hat geschrieben: Komisch. Ihr kennt beide Descartes nicht und redet so, als ob Ihr ihn kennt.
Closs hat ihn bestimmt noch persönlich gekannt. :lol:
Im Ernst, Descartes war bestimmt ein exzellenter Mathematiker, sein erkenntnistheoretischer Ansatz war wegweisend aber als Philosoph schien er mir immer überbewertet, was sicher auch eine persönliche Geschmacksfrage ist. Die Genialität von Cogito, ergo sum hat sich mir nie so richtig erschlossen.
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#2059 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Savonlinna » So 8. Nov 2015, 12:19

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Die Vernunft wird überbewertet. ;)
Wie die Hirnforschung zeigt, werden unsere Entscheidungen viel stärker von Gefühlen bestimmt, als bisher angenommen.
Die Hirnforschung kann so etwas überhaupt nicht zeigen.
Doch! Nach neusten Erkenntnissen gehen Entscheidungen oft von subjektiven Wünschen aus.
Dass Du das als Ideologe genauso siehst wie sven, war mir klar.


Pluto hat geschrieben:Der Verstand analysiert, aber er kann von Gefühlen außer Kraft gesetzt werden.
Das weiß man seit Abertausend Jahren. Antike Dramen sind voll davon. Das gehört zur Menschenkenntnis; jeder Krimifilm zeigt das auf.
Es ist aber nicht die Gehirnwissenschaft, die das von Sven Behauptete nachweisen kann.

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#2060 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von sven23 » So 8. Nov 2015, 12:24

Savonlinna hat geschrieben: Wichtig war mir nur die Beobachtung, wie hörig manche Leute sind und alles als Fakt nehmen, was irgendwelche Töner von sich geben.
Du bist lustig. Von anderen verlangst du immer Nachweise und Quellen und selbst bringst du nichts dergleichen.
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