SilverBullet hat geschrieben:Es geht darum, ob du nur eine „leichtfertige Behauptung“ aufstellst, um deine Wunschideen in den Mittelpunkt zu stellen, oder ob irgendwo ein „Verdacht auf Inhalt“ entsteht.
Dann haben wir unterschiedliche Themen.
SilverBullet hat geschrieben:nur dann eine „Homogenität“ vorliegt, wenn sie sowieso schon vorliegt.
Davon abgesehen, dass sich Menschen auch entwickeln: Ja - für den jeweiligen Moment gilt das - man erkennt sich gegenseitig oder es geht nicht.
SilverBullet hat geschrieben:Inhalt ist aus meiner Sicht nicht beobachtbar.
Genau das ist der Punkt: Es bedarf einer besonderen Perspektive, damit diese Inhalte ins Blickfeld kommen.
SilverBullet hat geschrieben:OK, zu „Baum“ und „Müsli“ habe ich konkrete, detaillierte Vorstellungen aus nahezu beliebig vielen Richtungen – das passt. - Was soll „Gott“ sein?
Merkst Du eigentlich, dass Du "Sein" ständig danach beurteilst, wie die menschliche Vorstellung dazu steht? - Statt zu sagen, ich spüre etwas, was für mich nicht vorstellbar zu sein scheint.
Aber hier ging es erst einmal darum, dass das Müsli, der Baum oder Gott (WENN es Müsli, Baum und Gott gibt) auch dann ist, wenn man sie nicht wahrnimmt.
SilverBullet hat geschrieben:der „Harvey“-Entwuf ist damit weiter als deine Ideen
Was würde es in Bezug auf Harvey und Gott bedeuten, wenn es so wäre? - Antwort: NICHTS. - Da die Existenz oder Nicht-Existenz beider nicht davon abhängig ist, welche Ideen ICH von Ihnen habe (Stichwort: Ich als Maßstab, Demut, etc.)
SilverBullet hat geschrieben:Trotzdem behauptest du eine analoge Existenz zum Müsli.
Es gibt keine "analogen" Existenzen - es gibt immer "nur" "Sein" oder "Nicht-Sein", das eben NICHT im Vergleich steht zu anderem Sein oder Nicht-Sein. - Du sprichst von "Existenzen" und meinst dann doch immer die menschlichen Mühen, selbige wahrzunehmen oder nicht wahrzunehmen.
SilverBullet hat geschrieben:Beschreib den Aufbau und das Abkoppeln der Verbindung zum Gehirn.
Ist hier nicht relevant, weil die Aussage, dass "Existenz" unabhängig von unserer Wahrnehmung ist, damit nichts zu tun hat.
SilverBullet hat geschrieben:Zwei Menschen können ein Müsli anschauen, aber nicht ein „Ich“.
Das ist ein Wahrnehmungs-Problem, aber kein Seins-Problem. - Sollen wir das "Ich" abschaffen, weil es nicht in gewünschte Wahrnehmungs-Muster passt?
SilverBullet hat geschrieben:Und warum kannst du dann weder diese „Verbindung“, noch was „menschlicher Geist“ sein soll, beschreiben?
Erstens, weil ich es nicht weiss ("Black Box") - aber dieses Wahrnehmungs-Problem kann nicht ein Grund sein, dass es deshalb nicht sein könne. - Zweitens, weil die notwendige Verbindung von Geist und Körper in unserer weltlichen Existenz eine Extra-Verbindung möglicherweise unnötig macht.
Denn es könnte durchaus möglich sein, dass mit dem Wachsen der Materie (wachsende Komplexität des Gehirns) geistige Fähigkeiten in der Materie selbst angelegt sind - allerdings bin ich da gedanklich noch nicht durch. - Dies wäre zunächst eine Version, die der naturalistischen Version durchaus ähnlich ist - jedoch wäre diese Version immer damit verknüpft, dass diese notwendige Verbindung nur in der Daseins-Existenz besteht - will heißen: Die geistige Existenz wäre nicht mit der Materie vernichtet, sondern außerhalb des Daseins auch ohne Materie möglich - nimm das Bild der Ecdysis (Häutung) - die Materie bleibt zurück. - Dazu ein Zitat aus Hiob 19
25 Ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben.
26 Und nachdem diese meine Hülle zerbrochen ist, dann werde ich, von meinem Fleisch los, Gott schauen;
27 ja, ich selbst werde ihn schauen, und meine Augen werden ihn sehen, ohne [ihm] fremd zu sein. Danach sehnt sich mein Herz in mir!
SilverBullet hat geschrieben:Eine Vermutung oder ein Beweis kann es nicht sein, weil du keine Ahnung hast, was das „Ich“ sein soll.
Es geht darum, DASS es "ist". - Es ist das, was durch "Cogito" beschrieben ist. - Wer kann "Cogito" bewusst (!!) sagen, außer dem Ich?" - Das reicht schon.
Beschreiben hieße: "Folgene Neuronen müssen das und das ..... und der Psychologe beschreibt es so ..... undundund" - das sind Perspektiven-Beschreibungen und voll ok und kümmern sich um jeweilig perspektiven-gebundene Beschreibungen. - Hier und bei Descartes geht es ersteinmal darum, DASS es das Ich gibt, das durch "Cogito" definiert ist - mit den Folgen, dass ...
SilverBullet hat geschrieben:Was soll „Bewusstsein“ sein, dass es „entstehen“ kann?
Das lässt sich entwicklungs-psychologisch ganz gut erklären - es ist nunmal ein Unterschied, ob ein Mensch materiell aus ein paar Zellen besteht oder 60 Jahre alt ist. - "Entstehen" bezieht sich hier auf die Erscheinungs-Form im Dasein.
SilverBullet hat geschrieben:Was ist mit „sekundär abgebildet“ gemeint?
Damit ist gemeint, dass es ein Unterschied ist, ob "Bewusstsein"/"Ich" durch Materie erst entsteht oder "nur" durch MAterie nach und nach kommuniziert wird ("sekundär" - Du kannst gerne ein anderes Wort finden).
SilverBullet hat geschrieben:Den zweiten Schritt, der wissenschaftlichen Auseinandersetzung, kann es damit natürlich nicht geben.
Die Wissenschaft beschäftigt sich mit dem "Wie" - hier geht es um das "Was". - Das sollte sich nicht gegenseitig ins Gehege kommen.
SilverBullet hat geschrieben:Wie es zu dem „Ich“ kommen soll, wie das „Ich“ sich wahrnehmen können soll, wird nicht beschrieben.
Es geht hier auch nicht um wissenschaftliche Beschreibungen, sondern um philosophische Fragestellungen. - Die Frage "WAS ist der Mensch?" kann durch die Wissenschaft nicht beantwortet werden - dort ist die Frage "WIE funzt der Mensch?".
SilverBullet hat geschrieben:„Ich“ und “Bewusstsein“ spielen nur innerhalb der Bedeutungszusammenhänge aus den Gehirnabläufen (Algorithmen) eine Rolle – sie existieren damit in keiner Weise analog zu materiell/physikalischen Sachverhalten
Davon abgesehen, dass meine ursprünglich Frage immer noch nicht beantwortet ist:
Hast Du schon mal drüber nachgedacht, dass sich die menschliche Identität/Existenz/das unverwechselbare Ich der Materie bedienen könnte, um sich so im Dasein auszudrücken, wie es geistig "ist"?