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Pluto hat geschrieben:Stimmt. Da war die Gegend um das heutige Bagdad säkular.

Ich dachte er an die Kulturen, die Friedrich II (Staufer) bewundert hat - die waren bestimmt nicht säkularisiert. - Richtig finde ich Deinen Hinweis auf "Schmelztiegel" - davon hat ja auch Europa nach dem Fall von Byzanz profitiert, als gnaz neuer Wind aus dem Osten kam.

Pluto hat geschrieben:Danach wurde Fortschritt unterdrückt, so dass die arabischen Länder nicht von der Aufklärung profitierten.

Die frühe Aufklärung war ein Segen - erst die Selbst-Abtrennung der Aufklärung in einen basis-losen Säkularismus wurde zum Problem - allerdings ein Problem, das als solches weitgehend nicht erkannt wird. - Das dauert halt.

Zeus hat geschrieben:Bei der Graphik handelt sich speziell um Morde.

DAS ist ja nun wirklich kein Kunststück. - Dass die wachsende Durchstrukturierung des Staates und der Gesellschaft zu weniger Straftaten führen, ist sehr einsichtig. - Hier ging es aber, glaube ich, um religiös und säkular bedingte Gewalt - und dazu gehören auch Kriege.

Pluto hat geschrieben:

closs hat geschrieben:

sven23 hat geschrieben: Das Christentum hat die Wissenschaft eher behindert als gefördert, sobald sie dem Weltbild widersprach.

Dies Fälle gab es natürlich. - Aber dann mache doch mal einen Vergleichstest mit dem Islam - nehmen wir das halbe Jahrtausend zwischen 800 und 1300.

Stimmt. Da war die Gegend um das heutige Bagdad säkular. Sie galt als Schmelztiegel von Neuerung schlechthin. Man könnte es durchaus mit dem heutigen Silicon Valley vergleichen.

Doch der Fortschritt hörte plötzlich im 13. Jahrhundert auf als die Mullahs die Oberhand bekamen. Danach wurde Fortschritt unterdrückt, so dass die arabischen Länder nicht von der Aufklärung profitierten. Sie blieben im Mittelalter stecken.

Ähnliches geschah in Spanien.
Als die REYES CATHOLICOS während der RECONQUISTA die iberische Halbinsel von den Arabern zurückeroberten, war es Schluss mit wissenschaftlichem Fortschritt und religiöser Toleranz. Es begann die Zeit der CHRISTLICHEN Nächstenliebe, die sich u. A. in Judenverfolgung und Einführung der Inquisition manifestierte.

closs hat geschrieben:

Zeus hat geschrieben:Bei der Graphik handelt sich speziell um Morde.

DAS ist ja nun wirklich kein Kunststück. - Dass die wachsende Durchstrukturierung des Staates und der Gesellschaft zu weniger Straftaten führen, ist sehr einsichtig. - Hier ging es aber, glaube ich, um religiös und säkular bedingte Gewalt - und dazu gehören auch Kriege.

Richtig. Aber nicht bei der Graphik.
Lesen müsste man können.

Zeus hat geschrieben:Richtig. Aber nicht bei der Graphik.

Warum stellst Du Grafiken ein, bei denen man genau hinschauen muss, um zu merken, dass sie nicht zum Thema passt?

closs hat geschrieben:

Zeus hat geschrieben:Richtig. Aber nicht bei der Graphik.

Warum stellst Du Grafiken ein, bei denen man genau hinschauen muss,

Da steht ganz groß "MORDRATE"
Wenn man eine Graphic kritisiert, wäre es nicht zu erwarten, dass eine einigermaßen intelligente Person sich anschaut, um was es sich handelt?

closs hat geschrieben:um zu merken, dass sie nicht zum Thema passt?

Wieso passt sie nicht zum Thema?

closs hat geschrieben:

Zeus hat geschrieben:Was der Islam zwischen 800 und 1300 mit der Christentum zu tun??

Es ist ein Vergleichsfeld, mit dem man nachweisen kann, dass religiöse Vorherrschaft und Bildungs-Blüte kein Widerspruch sind.

Schlechtes Beispiel.
Die Mauren waren zwar Anhänger Mohammeds, es handelte sich jedoch NICHT um islamische Theokratien.

closs hat geschrieben:[...]Wo sind die Ausschläge der 2 Weltkriege?

Frage:
Und was ist mit Auschwitz, Stalingrad, Hiroshima? In der Schule lernen wir: Der Zweite Weltkrieg war das bisher blutigste Kapitel der Menschheitsgeschichte.

Antwort:
Wie können wir behaupten, er sei das blutigste Kapitel gewesen, ohne ihn mit anderen Kapiteln zu vergleichen? Auch früher haben sich Menschen Unfassbares angetan. Die europäischen Religionskriege, die Invasionen von Dschinigs Khan, die Raubzüge von Tamerlan, viele Bürgerkriege und der Untergang ganzer Imperien in China, die Dezimierung der amerikanischen Ureinwohner, der Handel mit Sklaven aus Afrika...

Dazu Dreißigjähriger Krieg
Die Höhe des Rückgangs der Gesamtbevölkerung im Reichsgebiet von zuvor rund 16 Millionen ist nicht genau bekannt. Die Schätzungen reichen von 20 bis 45 %. Nach einer verbreiteten Angabe sind etwa 40 % der deutschen Landbevölkerung dem Krieg und den Seuchen zum Opfer gefallen. In den Städten wird der Verlust auf weniger als 33 % geschätzt. Die Verteilung des Bevölkerungsrückgangs war dabei sehr unterschiedlich: Die Verluste waren dort am größten, wo die Armeen durchzogen oder lagerten. In den von den Kriegswirren besonders betroffenen Gebieten Mecklenburgs, Pommerns, der Pfalz oder Teilen Thüringens und Württembergs kam es zu Verlusten bis weit über 50 %, stellenweise sogar bis mehr als 70 % der Bevölkerung.

Zeus hat geschrieben:Wieso passt sie nicht zum Thema?

Es ging nach meiner Erinnerung um die Frage, ob eine säkular definierte Gesellschaft in Europa weniger gewalttätig ist/war als eine religiös definierte Gesellschaft. - Unterm Strich zeigt die Geschichte der letzten Jahrhunderte (ab 1945 ausgenommen) zeigt, dass es hier keine Unterschiede zugunsten einer säkular definierten Gesellschaft festzustellen sind.

Zeus hat geschrieben:Die Mauren waren zwar Anhänger Mohammeds, es handelte sich jedoch NICHT um islamische Theokratien.

Ich spreche von durchschnittlichen islamischen Gesellschaften - dass es da Extreme auf beiden Seiten gibt, ist nicht das Thema.

Zeus hat geschrieben:Auch früher haben sich Menschen Unfassbares angetan. Die europäischen Religionskriege, die Invasionen von Dschinigs Khan, die Raubzüge von Tamerlan, viele Bürgerkriege und der Untergang ganzer Imperien in China, die Dezimierung der amerikanischen Ureinwohner, der Handel mit Sklaven aus Afrika...

Deine Aufzählung zeigt doch, dass es überall ähnlich zuging - bravo.

Zeus hat geschrieben:Dazu Dreißigjähriger Krieg

Auch das war ein säkular-motivierter Krieg, in dem sich sogar das katholische Frankreich mit dem protestantischen Schwedenkönig gegen Wien verbündet hat.

Die letzten mir bekannten wirklich religiös begründeten Kriege waren die Bauernkriege - und sogar das nur zum Teil, weil es im Grunde soziale Aufstände waren. - Überwiegend religiös motiviert waren in der Tat die Kreuzzüge.

closs hat geschrieben:Deine Aufzählung zeigt doch, dass es überall ähnlich zuging - bravo.

Du hast den Zusammenhang nicht verstanden.
Die Zahlen zeigen einen sehr deutlichen Rückgang der Gewalt, der sich nach WK-2 rasant beschleunigt hat.
[Quelle: Gewalt - eine neue Geschichte der Menschheit]
Das Buch kann ich dir wärmstens empfehlen. Es deckt einige falsche Vorstellungen von Kriegen und Gewalt auf.

closs hat geschrieben:

Zeus hat geschrieben:Dazu Dreißigjähriger Krieg

Auch das war ein säkular-motivierter Krieg, in dem sich sogar das katholische Frankreich mit dem protestantischen Schwedenkönig gegen Wien verbündet hat.

Der Dreißigjährige Krieg war einer der längsten und blutigsten Religionskriege in der jüngeren Geschichte Europas.