Queequeg hat geschrieben:Nebenbei bemerkt, ich sehe mich nicht als Atheist, ich sehe mich als Humanisten mit einer starken "Hinneigung" zum Pantheismus
Das ist eine vernünftige Sache

Mit Dir lässt sich reden! Ich bin ein Befürworter des
Panentheismus, das ist noch mal eine inhaltliche Erweiterung. Der
Pantheismus folgt der Formel "deus sive natura" (Gott = Natur), was der
Panentheist noch mal ergänzt: die Welt ist zwar in Gott enthalten, dieser aber (in unvorstellbaren Ausmaße) umfassender als jene. Somit gehe ich den Weg der goldenen Mitte, weil ich sowohl die Anwesenheit Gottes in der Welt (Pantheismus) als auch die Transzendenz Gottes (Theismus) anerkenne.
Eine einseitige Betonung der Transzendenz führt zu einer Herabwertung der Welt. Und eine einseitige Betonung der Immanenz führt zu einer Herabwertung der Transzendenz. Ich will aber weder das eine noch das andere herabwerten, sondern beides in ihrem Zusammenspiel würdigen und meinen Platz darin verstehen.
Schau mal hier vorbei, mein Freund:
http://www.truthcontest.com/
Trotzdem, das, was in den rein atheistischen Foren so geschrieben wird, das halte ich für ebenso unmenschlich wie diesen seelenlosen, religiösen Fanatismus der "Auserwählten".
Das sind sehr direkte Worte von Dir, aber so ist es vermutlich. Sobald eine Vereinseitigung stattfindet wird der Mensch entmenschlicht. Ich persönlich schätze die Welt sehr, ich genieße das materielle Dasein, soweit es mir möglich ist. Doch das sollte nicht zu einer Blindheit gegenüber der spirituellen Dimension führen, denn das wird zielsicher in den geistigen Tod führen (der Beweis: die heutige Weltsituation)
Wobei ich in den letzten Jahren feststellte, das die Kluft der Sprachlosigkeit, zwischen Religiösen und Nichtreligiösen nicht nur zunimmmt, sondern sich auch unheilvoll verschärft.
Woran liegt das deiner Meinung nach? Meiner Ansicht nach, ist der religiöse Extremismus eine Reaktion auf den extremen Materialismus, der heute nahezu weltweit vorherrscht und leider unsren wunderbaren Planeten zerstört. Die einzige Chance sehe ich in einem mittleren Weg, wie oben skizziert (vielleicht könnte Dir das integrale Modell von Ken Wilber gefallen)
http://integralesleben.org/de/il-home/i ... nfuehrung/
Wobei ich hier riesige Unterschiede zwischen dem organisierten, oder dem sich immer mehr organisierenden Atheismus der intellektuellen Gruppierungen und Formierungen und dem einfachen Volksatheismus sehe.
Das ist richtig. Vor Intellektuellen sollte man sich in Acht nehmen. Es waren die Intellektuellen, welche die totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts ersonnen haben. Ich wünsche mir eine neue Aufklärung, welche die Vision der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung praktisch verteidigt und umsetzt ...
“We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness. — That to secure these rights, Governments are instituted among Men, deriving their just powers from the consent of the governed, — That whenever any Form of Government becomes destructive of these ends, it is the Right of the People to alter or to abolish it, and to institute new Government, laying its foundation on such principles and organizing its powers in such form, as to them shall seem most likely to effect their Safety and Happiness.â€
Da sage ich gerne:
A M E N
