Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Lena
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#181 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Lena » Do 3. Mär 2016, 16:04

Savonlinna hat geschrieben: Wenn Du weißt, dass Deine Wahl für Dich die richtige ist, und ich weiß, dass meine Wahl für mich die richtige ist, dann ist dieses innere Wissen die Spur, der wir folgen.

Wenn Deine Wahl und meine Wahl
uns in der Liebe eins macht
so weiss ich mit Sicherheit
wir sind auf dem rechten Weg

:Herz:
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Savonlinna
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#182 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Savonlinna » Do 3. Mär 2016, 16:23

Lena hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Wenn Du weißt, dass Deine Wahl für Dich die richtige ist, und ich weiß, dass meine Wahl für mich die richtige ist, dann ist dieses innere Wissen die Spur, der wir folgen.

Wenn Deine Wahl und meine Wahl
uns in der Liebe eins macht
so weiss ich mit Sicherheit
wir sind auf dem rechten Weg

:Herz:

Das unterschreibe ich vollkommen!

Dieses Fazit hatte ich noch nicht ausdrücklich gezogen, aber es war implizit mitgemeint.
Erst wenn man versteht, dass die jeweiligen "Wahlen" dadurch vereint sind, dass jeder "seine" Wahl trifft, lässt man davon ab, die innere Wahl des anderen zu benörgeln.
Benörgelt man sie, versucht man, "Gott" ins Handwerk zu pfuschen.

Lena
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#183 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Lena » Do 3. Mär 2016, 16:36

Guten Nachmittag Savonlinna

Der einfache Wanderprediger liess niemandem eine andere Wahl, als Ihn selbst zu wählen.

Es stellt sich die Frage: Hat dieser Mann die Wahrheit gesagt. Wenn ja, gibt es nichts dazu zu sagen. Alle die seinen Worten glauben, müssen mit dem Kreuz leben, als intolerant zu gelten. Einen andern Heilsweg als Wahlmöglichkeit gelten zu lassen, würde dem widersprechen, der ihr Leben ist.

Mit liebem Gruss
Maria
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Savonlinna
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#184 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Savonlinna » Do 3. Mär 2016, 16:43

Lena hat geschrieben:Alle die seinen Worten glauben, müssen mit dem Kreuz leben, als intolerant zu gelten.
Ich korrigiere: alle, die sich selber als Maß der Wahrheit auffassen und die Wahrheit der anderen an ihrem eigenen Maß messen, sind intolerant.
Wer glaubt, gilt darum nicht als intolerant.

Lena hat geschrieben:Einen andern Heilsweg als Wahlmöglichkeit gelten zu lassen, würde dem widersprechen, der ihr Leben ist.
Kryptisch ausgedrückt.
Wenn der Heilsweg darin besteht, dass jeder seine innere Wahrheit findet und dass die inneren Wahrheiten DIE Wahrheit sind, dann stimmt Dein Satz.

Du weißt ja nicht, wie Jesus dachte. Vielleicht dachte er genauso wie ich. Wahrheit mache frei.

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lovetrail
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#185 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von lovetrail » Do 3. Mär 2016, 17:24

Savonlinna hat geschrieben:
Du weißt ja nicht, wie Jesus dachte. Vielleicht dachte er genauso wie ich. Wahrheit mache frei.
Wir haben das Zeugnis der heiligen Schrift. Dort sehen wir, was Jesus sagt (denkt) und tut.

LG lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

Lena
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#186 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Lena » Do 3. Mär 2016, 17:34

Savonlinna,

Der erste Teil Deiner Antwort hört sich für mich grad gut an - ich lasse ihn gerne so stehen. Die Wahrheit, ist nach meinem Verständnis, in einem Menschen innen. Auch das möchte ich jetzt so gelten lassen. Das weiss ich aus der Bibel, dass Jesus so dachte, über die Wahrheit und die Freiheit, weil es aufgeschrieben wurde:

Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Joh. 8. 31.32
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Savonlinna
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#187 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Savonlinna » Do 3. Mär 2016, 21:36

lovetrail hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Du weißt ja nicht, wie Jesus dachte. Vielleicht dachte er genauso wie ich. Wahrheit mache frei.
Wir haben das Zeugnis der heiligen Schrift. Dort sehen wir, was Jesus sagt (denkt) und tut.
Und warum gibt es zig unterschiedliche Auslegungen des Neuen Testamentes?
Jeder sagt das Gegenteil vom anderen.

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lovetrail
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#188 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von lovetrail » Do 3. Mär 2016, 21:44

Savonlinna hat geschrieben: Und warum gibt es zig unterschiedliche Auslegungen des Neuen Testamentes?
Jeder sagt das Gegenteil vom anderen.
Zum einen schillert das Wort in mehreren Farben, zum anderen legen auch Leute aus, die den Geist nicht haben.

Wer sich aber darauf geduldig einlässt, wird festen Boden unter den Füssen bekommen.

LG lovetrail
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Hemul
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#189 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Hemul » Do 3. Mär 2016, 21:49

Savonlinna hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Du weißt ja nicht, wie Jesus dachte. Vielleicht dachte er genauso wie ich. Wahrheit mache frei.
Wir haben das Zeugnis der heiligen Schrift. Dort sehen wir, was Jesus sagt (denkt) und tut.
Und warum gibt es zig unterschiedliche Auslegungen des Neuen Testamentes?
Jeder sagt das Gegenteil vom anderen.
Ja das stimmt. Deshalb ist man in der eigenen Verantwortung. Jeder der sich auf das Wort Gottes bezieht muss sich auch an Hand der Bibel messen lassen. Du bist gebildet genug so Du es möchtest die Spreu hier von dem Weizen zu trennen. ;)

Hebräer 4:12 sagt hier:
12 Gottes Wort ist voller Leben und Kraft. Es ist schärfer als die Klinge eines beidseitig geschliffenen Schwertes; dringt es doch bis in unser Innerstes, bis in unsere Seele und unseren Geist, und trifft uns tief in Mark und Bein. Dieses Wort ist ein unbestechlicher Richter über die Gedanken und geheimsten Wünsche unseres Herzens
.
Die Pharisäer und Schriftgelehrten kannten sich im Tanach sehr gut aus. Trotzdem konnten sie Jesus selbst mit Fangfragen
nicht hereinlegen. Es kam was kommen musste-sie trauten sich gem. Matthäus 22:46 nicht mehr Jesus etwas zu fragen:
46 Keiner konnte ihm darauf eine Antwort geben. Und von dem Tag an wagte es auch niemand mehr, ihm noch irgendeine Frage zu stellen.
;)
Zuletzt geändert von Hemul am Do 3. Mär 2016, 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Savonlinna
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#190 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Savonlinna » Do 3. Mär 2016, 22:01

lovetrail hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Und warum gibt es zig unterschiedliche Auslegungen des Neuen Testamentes?
Jeder sagt das Gegenteil vom anderen.
Zum einen schillert das Wort in mehreren Farben, zum anderen legen auch Leute aus, die den Geist nicht haben.

Wer sich aber darauf geduldig einlässt, wird festen Boden unter den Füssen bekommen.
Der Meinung bin ich ja auch.

Nur, es gibt Abertausende von Christen, die ganz Unterschiedliches zu dem sagen, was Jesus gemeint hat - und dennoch haben sie festen Boden unter den Füßen.
Sie müssen ihren Weg zu dem finden, was für sie die einzig mögliche Wahrheit ist.

Ich schreib hier mal eine Parabel von Franz Kafka auf:

Vor dem Gesetz
Vor dem Gesetz steht ein Türhüter.

Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. »Es ist möglich«, sagt der Türhüter, »jetzt aber nicht.«

Da das Tor zum Gesetz offensteht wie immer und der Türhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehn. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt: »Wenn es dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu Saal stehn aber Türhüter, einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick des dritten kann nicht einmal ich mehr ertragen.«

Solche Schwierigkeiten hat der Mann vom Lande nicht erwartet; das Gesetz soll doch jedem und immer zugänglich sein, denkt er, aber als er jetzt den Türhüter in seinem Pelzmantel genauer ansieht, seine große Spitznase, den langen, dünnen, schwarzen tatarischen Bart, entschließt er sich, doch lieber zu warten, bis er die Erlaubnis zum Eintritt bekommt. Der Türhüter gibt ihm einen Schemel und läßt ihn seitwärts von der Tür sich niedersetzen. Dort sitzt er Tage und Jahre.

Er macht viele Versuche, eingelassen zu werden, und ermüdet den Türhüter durch seine Bitten. Der Türhüter stellt öfters kleine Verhöre mit ihm an, fragt ihn über seine Heimat aus und nach vielem andern, es sind aber teilnahmslose Fragen, wie sie große Herren stellen, und zum Schlusse sagt er ihm immer wieder, daß er ihn noch nicht einlassen könne.

Der Mann, der sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet hat, verwendet alles, und sei es noch so wertvoll, um den Türhüter zu bestechen. Dieser nimmt zwar alles an, aber sagt dabei: »Ich nehme es nur an, damit du nicht glaubst, etwas versäumt zu haben.«

Während der vielen Jahre beobachtet der Mann den Türhüter fast ununterbrochen. Er vergißt die andern Türhüter, und dieser erste scheint ihm das einzige Hindernis für den Eintritt in das Gesetz. Er verflucht den unglücklichen Zufall, in den ersten Jahren rücksichtslos und laut, später, als er alt wird, brummt er nur noch vor sich hin. Er wird kindisch, und, da er in dem jahrelangen Studium des Türhüters auch die Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe, ihm zu helfen und den Türhüter umzustimmen.

Schließlich wird sein Augenlicht schwach, und er weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird, oder ob ihn nur seine Augen täuschen. Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz, der unverlöschlich aus der Türe des Gesetzes bricht.

Nun lebt er nicht mehr lange. Vor seinem Tode sammeln sich in seinem Kopfe alle Erfahrungen der ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter noch nicht gestellt hat. Er winkt ihm zu, da er seinen erstarrenden Körper nicht mehr aufrichten kann. Der Türhüter muß sich tief zu ihm hinunterneigen, denn der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert. »Was willst du denn jetzt noch wissen?« fragt der Türhüter, »du bist unersättlich. «

»Alle streben doch nach dem Gesetz«, sagt der Mann, »wieso kommt es, daß in den vielen Jahren niemand außer mir Einlaß verlangt hat?« Der Türhüter erkennt, daß der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an: »Hier konnte niemand sonst Einlaß erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.«

Jeder Mensch hat seinen eigenen Eingang - der, der für ihn geschaffen wurde, als er selber geschaffen wurde.
Nur für diesen einen Menschen ist dieser Eingang betretbar - lässt er sich von anderen abhalten, seinen nur für ihn offenen Eingang zu finden und dann zu betreten, verfehlt er sein Leben.

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