Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsinn?
#181 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin
Sven,ich sehe es anders.
Dein Beitrag liesst sich so,als wenn die Katholische Kirche ihre Überzeugung,die sie begründen kann,deswegen nicht mehr vertreten sollte,weil viele deutsche Katholiken diese Überzeugung nicht mehr verstehen,oftmals weil sie sie nicht wirklich kennengelernt haben-- nicht selten auch ein Fehler der Priester,wenn diese die Glaubenswahrheiten nicht vermitteln können oder wollen -- und sich teils auch nicht weiter damit befassen möchten.
Dein Beitrag liesst sich so,als wenn die Katholische Kirche ihre Überzeugung,die sie begründen kann,deswegen nicht mehr vertreten sollte,weil viele deutsche Katholiken diese Überzeugung nicht mehr verstehen,oftmals weil sie sie nicht wirklich kennengelernt haben-- nicht selten auch ein Fehler der Priester,wenn diese die Glaubenswahrheiten nicht vermitteln können oder wollen -- und sich teils auch nicht weiter damit befassen möchten.
#182 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin
Es gibt keinen Priester, der etwas gegen vorehelichen Geschlechtsverkehr mit der Person hat, die man dann heiratet - eigentlich ist das "Ihr sollt Eins sein" mit dem ersten Geschlechtsverkehr bereits vollzogen. - Es geht eher um die Entkopplung von Sex und Familien-Wunsch´- als wären Geschlechtsorgane so was ähnliches wie die Milz.sven23 hat geschrieben:Wenn vorehelicher Geschlechtsverkehr in einer Beziehung oder Wiederheirat von Geschiedenen die Substanz des Christentums gefährden, dann kann nicht viel Substanz da sein

Das Problem bei der Wiederheirat ist, dass die Kirche damit zu tun hat, wie man mit Menschen umgeht, die (zeitgemäß) gar nicht gültig verheiratet sind, obwohl sie eine kirchliche Heirat vollzogen haben. - Insofern geht es eigentlich gar nicht um eine Wiederholung des Ehe-Sakraments (geht gar nicht, solange der ehemalige Partner noch lebt), sondern um eine auch offizielle Annulierung des nicht gültig gewordenen Ehe.Sakraments beim ersten Mal - "nicht gültig", weil die Betroffenen nicht gecheckt haben, was sie getan haben. - Diesen etwas komplizierten Sachverhalt zu klären, ist (wie ich von Insidern höre) die kirchliche Aufgabe der Zukunft. - Vorstellbar ist in diesem Sinne, dass ein Paar, das vorher formal kirchlich, aber ungültig verheiratet war, beim nächsten Mal wirklich zeigt, dass es weiß, worum es eigentlich geht (was ja eben heute NICHT die Regel ist).
#183 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin
closs hat geschrieben:Es gibt keinen Priester, der etwas gegen vorehelichen Geschlechtsverkehr mit der Person hat, die man dann heiratet - eigentlich ist das "Ihr sollt Eins sein" mit dem ersten Geschlechtsverkehr bereits vollzogen.
Da bist du aber auf dem Holzweg. Auch wenn z. B. Bischof Ackermann sich gegen den Vatikan positioniert, ist es fraglich, ob dieser sich bewegt.
closs hat geschrieben: - Es geht eher um die Entkopplung von Sex und Familien-Wunsch´- als wären Geschlechtsorgane so was ähnliches wie die Milz.![]()
"Die Ehe ist ein Vertrag zwischen Mann und Frau zur gegenseitigen Überlassung der Geschlechtsorgane", soll Kant einmal gesagt haben.
Spaß beiseite, besonders beim Sex.

closs hat geschrieben: Das Problem bei der Wiederheirat ist, dass die Kirche damit zu tun hat, wie man mit Menschen umgeht, die (zeitgemäß) gar nicht gültig verheiratet sind, obwohl sie eine kirchliche Heirat vollzogen haben. - Insofern geht es eigentlich gar nicht um eine Wiederholung des Ehe-Sakraments (geht gar nicht, solange der ehemalige Partner noch lebt), sondern um eine auch offizielle Annulierung des nicht gültig gewordenen Ehe.Sakraments beim ersten Mal - "nicht gültig", weil die Betroffenen nicht gecheckt haben, was sie getan haben. - Diesen etwas komplizierten Sachverhalt zu klären, ist (wie ich von Insidern höre) die kirchliche Aufgabe der Zukunft. - Vorstellbar ist in diesem Sinne, dass ein Paar, das vorher formal kirchlich, aber ungültig verheiratet war, beim nächsten Mal wirklich zeigt, dass es weiß, worum es eigentlich geht (was ja eben heute NICHT die Regel ist).
Besser hätte ich das Kuddelmuddel auch nicht beschreiben können und es macht deutlich, warum die meisten das heute nicht verstehen oder verstehen wollen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#184 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin
Das war aus der Praxis gesagt - wie immer: Fundamental-Theologie = Soll/Pastoral-Theologie = Ist.sven23 hat geschrieben:Da bist du aber auf dem Holzweg.
"Familienplanung" heisst ja schon mal, dass das Paar prinzipiell eine Familie plant und nicht verhindert - in der Praxis (!) wird ein Priester nichts dagegen einwenden, wenn ein Paar, dass seine Familienplanung abgeschlossen hat, keine weiteren Kinder mehr haben kann. - Da kann es sein, dass es da Reibungen mit der Fundamental-Theologie gibt, die eigentlich von der Reihenfolge Gott-Familie-Ich ausgeht (heute ist es ja genau umgekehrt) - das kann sie aber nicht durchsetzen (das weiss sie auch), aber auch nicht verraten.sven23 hat geschrieben:Eine vernünftige Familienplanung gehört auch zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität.
Das ist in der westlichen Hemisphäre sicherlich kein Thema.sven23 hat geschrieben: Soll die Menschheit sich noch mehr vermehren als bisher und zum Opfer ihres Vermehrungs-Wachstumsfetischismus werden?
Das ist raffiniert auf den Kopf gestellt. - Das Unterscheidungs-Kriterium besteht darin, dass das Paar sich ebenbildlich vereint, so wie Gott und Mensch vereint sind/sein sollen. - Deswegen muss man nicht beim Geschlechtsverkehr einen Rosenkranz betensven23 hat geschrieben:Die Möglichkeit der Entkoppelung von Sex und Kinderzeugung ist doch ein Unterscheidungskriterium zum Tier.

Der Kuddelmuddel ist Folge verweigerter bzw. nicht mehr erkannter Klarheit - die Sache selbst ist klar.sven23 hat geschrieben:Besser hätte ich das Kuddelmuddel auch nicht beschreiben können
#185 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin
closs hat geschrieben:Das war aus der Praxis gesagt - wie immer: Fundamental-Theologie = Soll/Pastoral-Theologie = Ist.
Das ist auch so eine verquarkste Mischung. Es kann doch nicht sein, daß der Papst die Richtlinien ausgibt, die dann an der Basis ganz anders gehandhabt werden,weil die Richtlinien weltfremd sind.
Das wäre so, als wenn der Staat Gesetze macht, der Polizist an der Basis zum Ganoven aber sagt: die Gesetze des Staates interessieren uns nicht, wir regeln das unter uns.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#186 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin
closs hat geschrieben: Es gibt keinen Priester, der etwas gegen vorehelichen Geschlechtsverkehr mit der Person hat, die man dann heiratet - eigentlich ist das "Ihr sollt Eins sein" mit dem ersten Geschlechtsverkehr bereits vollzogen.
Nicht nur eigentlich (!) denn mit dem "Vollzug der ehelichen Pflichten", wie es früher hiess,ist (!) die Ehe geschlossen.
Interessant ist auch,warum es bei der "kirchlichen Trauung" wie es im Volksmund heisst Trauzeugen gibt und warum die Eheschliessung während der Messe vollzogen wird.
#187 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin
So war es ja auch im AT. - Wo ich etwas gestolpert bin: Was ist dann eigentlich das Sakrament der Ehe? Eine Bestätigung vor der Gemeinde?Catholic hat geschrieben:Nicht nur eigentlich (!) denn mit dem "Vollzug der ehelichen Pflichten", wie es früher hiess,ist (!) die Ehe geschlossen.
Das ist gar nicht so dumm - man nennt das innere Führung.sven23 hat geschrieben:Das wäre so, als wenn der Staat Gesetze macht, der Polizist an der Basis zum Ganoven aber sagt: die Gesetze des Staates interessieren uns nicht, wir regeln das unter uns.
Stell Dir vor, ein Rollstuhlfahrer stellt sein Auto auf einen Behinderten-Parkplatz, hat aber seinen Ausweis vergessen. - Wenn er dann nach seinen Einkäufen zurückrollt und ein Polizist steht da und wartet auf ihn, kann der Polizist zweierlei machen:
1) Kein Ausweis - also behandele ich Dich wie einen Nicht-Behinderten - schlechte innere Führung.
2) Kein Ausweis - aber ich sehe, dass Du substantiell zu recht hier stehst - gute innere Führung.
Das (fundamentale) Gesetz ist in beiden Fällen unangetastet, da richtig - man geht aber in der PRaxis erkennend mit um. - Passt aus meiner Sicht.
#188 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin
closs hat geschrieben: Stell Dir vor, ein Rollstuhlfahrer stellt sein Auto auf einen Behinderten-Parkplatz, hat aber seinen Ausweis vergessen. - Wenn er dann nach seinen Einkäufen zurückrollt und ein Polizist steht da und wartet auf ihn, kann der Polizist zweierlei machen:
1) Kein Ausweis - also behandele ich Dich wie einen Nicht-Behinderten - schlechte innere Führung.
2) Kein Ausweis - aber ich sehe, dass Du substantiell zu recht hier stehst - gute innere Führung.
Das (fundamentale) Gesetz ist in beiden Fällen unangetastet, da richtig - man geht aber in der PRaxis erkennend mit um. - Passt aus meiner Sicht.
Das nennt man Ermessensspielraum von Ordnungshütern an der Basis. Für Ordnungswidrigkeiten ist das ja in Ordnung, aber nicht bei fundamentaler Behandlung von Straftaten wie Raub und Drogenhandel. Da kann man einem Polizisten keinen pastoralen Ermessensspielraum einräumen. Wie stellst du dir das vor?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#189 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin
closs hat geschrieben:Was ist dann eigentlich das Sakrament der Ehe? Eine Bestätigung vor der Gemeinde?Catholic hat geschrieben:Nicht nur eigentlich (!) denn mit dem "Vollzug der ehelichen Pflichten", wie es früher hiess,ist (!) die Ehe geschlossen.
Auch wenn es heute vielfach geglaubt wird- hierzulande auch von auffallend vielen älteren Katholiken - ist es so,dass nicht die Eheschliessung das Sakrament ist,sondern de facto die Ehe selber sakramental ist.
Ich versuche nachher hier einen Text zu verlinken,der das gut erläutert,besser als ich es könnte.
Übrigens macht es Sinn,die Eheschliessung - nicht den Vollzug der Ehe

Darüberhinaus war das ursprünglich (als die "kirchliche Trauung") immer mehr aufkam,auch ein Schutz,ebenso wie die Einführung eines Trauzeugen,denn anfangs war es langezeit nur ein (!) Trauzeuge,nämlich der Zeuge der Braut.
#190 Re: Katholische Sexualmoral,warum berichten Medien oft Unsin
Passt. - "Ermessensspielraum" ist gut - zumal catholic hinzugefügt hat:sven23 hat geschrieben:Da kann man einem Polizisten keinen pastoralen Ermessensspielraum einräumen. Wie stellst du dir das vor?
Catholic hat geschrieben: ist es so,dass nicht die Eheschliessung das Sakrament ist,sondern de facto die Ehe selber sakramental ist.
Richtig - und das ist der Grund, warum die Kirche fundamental-theologisch nicht abweicht.sven23 hat geschrieben:aber nicht bei fundamentaler Behandlung von Straftaten wie Raub und Drogenhandel.
Mal übertragen auf Homosexualität: Fundamental-theologisch NICHT möglich - pastoral geduldet (weil die Kirche HS nicht als "Entscheidung", sondern als Veranlagung versteht). - Käme jemand auf die Idee, HS als Norm-Sexualität in Übereinstimmung mit der christlichen Lehre zu propagieren, gibt's Zoff. - Wenn jemand der "eigenen Leute" dagegen in Stille mit dieser seiner Veranlagung (wie auch immer) umgeht, ist dies eine pastorale Sache, die mit Fundamental-Theologie nichts zu tun hat.