Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

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NIS
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#1761 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von NIS » Di 27. Okt 2015, 15:57

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du sollst nicht morden, stehlen oder die Frau deines Nachbarn begehren.
Zählt auch nicht unbedingt. - Absichtliches Töten gibt es in Justiz und Krieg - den Nachbarn die Frau wegnehmen ist Ausdruck freier Selbst-Entfaltung ("Wettbewerb") - so what?
Wer willst Du sein, Barabbas?
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Pluto
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#1762 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » Di 27. Okt 2015, 17:04

closs hat geschrieben: Ein Wissenschaftler, der mit seinem Modell zum Ergebnis kommt, dass es keinen menschlichen Willen gibt, wird automatisch zu einer "unschuldigen" Trieb-Interpretation kommen.
Nein!
Du gehst von dir aus, und wie du handeln würdest.
Ein Wissenschaftler der seiner Methode folgt wird nichts automatisch tun. Im Gegenteil, er wird die Aussagen seines Modells mehrfach mit der Wirklichkeit vergleichen um seine These empirisch zu bestätigen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was ein Verbrechen ist, und was nicht, wird von gesellschaftlichen Normen bestimmt, die teilweise auf alte Traditionen zurückgreifen.
Eben - das heisst aber auch: Es sind Gesellschafts-Regeln.
Die Regeln der Gesellschaft gehen auf viel ältere (vorgeschichtliche) Urinstinkte zurück und gründen teilweise in der Tierwelt.

closs hat geschrieben:Wenn einer mit Manövern eine Aktie drückt und gleichzeitig auf den Bankrott dieser Firma wettet, ist es legal - und "böse".
Meinst Du, eine solcher Mensch tut das, was er tut, gegen sein Gewissen? - Vielleicht ja - dann wird er irgendwann die Kurve kriegen. - Aber eher wahrscheinlich nein - dann tut er "Böses", ohne es zu merken. - Man könnte hier aber-tausende Beispiele bringen.
Wer oder was bestimmt was böse ist, und was nicht?

closs hat geschrieben:Der heutige "normale" Mensch weiss in der Regel, wann er gegen (juristisch angreifbare) Regeln verstößt, nicht aber, wenn er "Böses" tut.
Nochmals...Wer oder was bestimmt was böse ist?
Wenn ein Mensch gegen gesellschaftliche Regeln verstößt, wehren sich die Mitglieder der Gesellschaft damit, dass sie ihn daran hindert, es zu wiederholen. I.d.R. bedeutet das, er muss mit Freiheitsentzug rechnen.

Nach wie vor gilt die "goldene Regel: "Was du selbst nicht wünschst, das tue auch anderen nicht an."

closs hat geschrieben:Absichtliches Töten gibt es in Justiz und Krieg
Für Feinde der Gruppe (Gesellschaft) galten schon immer besondere Regeln, aber das ist im Kontext nicht relevant.
closs hat geschrieben:- den Nachbarn die Frau wegnehmen ist Ausdruck freier Selbst-Entfaltung ("Wettbewerb") - so what?
Mit deinem "so what" kommst du in keiner Gesellschaft sehr weit.
Das Begehren des Weibs eines Freundes oder eines Nachbarn ist nicht Wettbewerb, sondern galt seit jeher als gemeines Verbrechen in einer sozialen Gruppe.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1763 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Di 27. Okt 2015, 18:23

Pluto hat geschrieben: er wird die Aussagen seines Modells mehrfach mit der Wirklichkeit vergleichen um seine These empirisch zu bestätigen.
NAtürlich - und wird diese Wirklichkeit mit seinem Modell abgleichen.

Aber was bleibt ihm anders übrig (wenn er mit seinem Modell zum Ergebnis kommt, dass es keinen "Willen" gibt), als das Handeln ANDERS zu begründen? - Was bleibt dann noch außer Trieb/Bedürfnis/Gruppen-Dynamik?

Pluto hat geschrieben:Die Regeln der Gesellschaft gehen auf viel ältere (vorgeschichtliche) Urinstinkte zurück und gründen teilweise in der Tierwelt.
Einen dieser Urinstinkte - nämlich seine Existenz in einen größeren Zusammenhang zu bringen - schlägt sich in Religionen nieder. - Aus der Tierwelt wird man Überlebens-Trieb nennen dürfen.

Pluto hat geschrieben:Wer oder was bestimmt was böse ist, und was nicht?
In einer materialistischen Gesellschaft sind es die säkularen Gesetze(to dos/ etc.). - In einer geistig angebundenen Gesellschaft sind es theologisch/philosophisch begründeten Gesetze.

Es ist dabei zu klären, ob "Gesetze" eine reine Ordnungs-Größe sind, oder Folge geistigen Verstehens ist. - In beiden Fällen sind die Gesetze menschen-gemacht - aber halt eben unterschiedlich orientiert.

Pluto hat geschrieben:Nochmals...Wer oder was bestimmt was böse ist?
Siehe oben. - Das Problem: Wenn man eine höhere Gesetzlichkeit nicht anerkennt, weil man rein säkular orientiert ist, gibt es keine absolute Festlegung, sondern lediglich epochen-spezifische Festlegungen - also Willkürliches.

Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn man "gut" und "böse" als relative Größen versteht - logisch absolut nachvollziehbar.

Pluto hat geschrieben:Für Feinde der Gruppe (Gesellschaft) galten schon immer besondere Regeln
Eben: Regeln nach Bedarf. - Das ist bei universalen Gesetzen nicht der Fall ("Liebe Deine Feinde").

Pluto hat geschrieben:Das Begehren des Weibs eines Freundes oder eines Nachbarn ist nicht Wettbewerb, sondern galt seit jeher als gemeines Verbrechen in einer sozialen Gruppe.
Kann ich heutzutage in der westlichen Norm nicht erkennen - da scheint es eher "in" zu sein.

Davon abgesehen: Warum sollte ich meinem Nachbarn nicht die Frau abluchsen, wenn sie es ebenfalls will? - Welcher säkulare Impuls stünde dagegen?

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#1764 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Pluto » Di 27. Okt 2015, 18:58

closs hat geschrieben:... und wird diese Wirklichkeit mit seinem Modell abgleichen.
Nö. Anders herum. Er wird sein Modell eventuell der Wirklichkeit anpassen.

closs hat geschrieben:Was bleibt dann noch außer Trieb/Bedürfnis/Gruppen-Dynamik?
Ich denke, die einzig aufrichtige Aussage dazu ist: Nichts.

closs hat geschrieben:Einen dieser Urinstinkte - nämlich seine Existenz in einen größeren Zusammenhang zu bringen - schlägt sich in Religionen nieder.
Nö. Der Urtrieb heißt nicht "Religion" sondern Überleben.

closs hat geschrieben:Aus der Tierwelt wird man Überlebens-Trieb nennen dürfen.
Warum ist das nicht auch der Urtrieb des Menschen?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wer oder was bestimmt was böse ist, und was nicht?
In einer materialistischen Gesellschaft sind es die säkularen Gesetze(to dos/ etc.). - In einer geistig angebundenen Gesellschaft sind es theologisch/philosophisch begründeten Gesetze.
Egal in welcher modernen Gesellschaft man sich bewegt, die Urtriebe gründen alle im Überleben des Individuums.
Das "Geistige" ist eine vergleichsweise sehr späte Entwicklung unserer Spezies. Bestenfalls ein paar tausend Jahre alt.

Es ist dabei zu klären, ob "Gesetze" eine reine Ordnungs-Größe sind, oder Folge geistigen Verstehens ist. - In beiden Fällen sind die Gesetze menschen-gemacht - aber halt eben unterschiedlich orientiert.

closs hat geschrieben: Das Problem: Wenn man eine höhere Gesetzlichkeit nicht anerkennt, weil man rein säkular orientiert ist, gibt es keine absolute Festlegung, sondern lediglich epochen-spezifische Festlegungen - also Willkürliches.
Eine unsichtbare, imaginäre höhere Gesetzlichkeit ist meines Erachtens genauso willkürlich. Wir bleiben in Unkenntnis des Willens dieser höheren Macht, sodass am Ende die Menschen die Gesetze machen. Dabei kommt dann Unsinn raus, wie z. Bsp. die Verurteilung der HS.
Ich meine, unsere Gesetze können nur durch iintensive Anwendung menschlichen Verstandes zusammenkommen., und müssen der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung tragen.

closs hat geschrieben: Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn man "gut" und "böse" als relative Größen versteht - logisch absolut nachvollziehbar.
Ja. Es ist der einzige Weg der Sinn macht.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Für Feinde der Gruppe (Gesellschaft) galten schon immer besondere Regeln
Eben: Regeln nach Bedarf. - Das ist bei universalen Gesetzen nicht der Fall ("Liebe Deine Feinde").
Nein. Regeln die sich in einer frühen Gesellschaft von Sammlern und Jägern durchgesetzt haben und bis heute erhalten blieben- Als Willkür kann man nur das "Einfrieren" dieser Regeln vor 3000 Jahren betrachten.

closs hat geschrieben:Kann ich heutzutage in der westlichen Norm nicht erkennen - da scheint es eher "in" zu sein.
Nein. "Partnerklau" hat sich meines Wissens nicht durchgesetzt.
Du verwechselst die de facto Abschaffung des Stands der Ehe mit der Promiskuität. Monogamie wird trotz der äußerlichen Veränderungen hoch gehalten -- Es scheint ein innerer Wert der Menschen zu sein.

closs hat geschrieben:Davon abgesehen: Warum sollte ich meinem Nachbarn nicht die Frau abluchsen, wenn sie es ebenfalls will? - Welcher säkulare Impuls stünde dagegen?
Ausnahmen gibt es natürlich immer, aber (wie gesagt) damit verletzt man den Urinstinkt unseres monogamen Verhaltens und zerstörst und verletzt die Familienbande.

Immer wieder... die Goldene Regel.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#1765 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von NIS » Di 27. Okt 2015, 19:27

Pluto hat geschrieben:Immer wieder... die Goldene Regel.
Die Treue ist der Kern der Liebe! (NIS)
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#1766 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Savonlinna » Di 27. Okt 2015, 19:30

Pluto hat geschrieben:Der Urtrieb heißt nicht "Religion" sondern Überleben.
Überleben? Das glaube ich nicht. Dazu opfern sich zu viele zu gerne für andere. Und dazu gibt es zu viele Selbstmorde.
Meine Beobachtung ist: Alles muss wachsen.

Es ist das Wachsenmüssen, das Vorankommen, das im Menschen vorrangig vorhanden ist und das gedrosselt wird durch die Tatsache, dass man nicht alleine auf der Welt ist und man das Vorankommen an die anderen anpassen muss.

Diese beiden Triebe - Weiterkommen und sich Anpassen - können den Menschen innerlich zerreißen, weil sie einander oft ausschließen.
Menschen, die aus dem Leben gehen, scheitern oft genau an diesem Problem. Sie wollen nicht "über"leben, wenn sie daran ersticken, dass sie als Mensch nicht mehr wachsen dürfen. Ich kenne junge Leute, die bewusst in den Krieg gehen, mit der Hoffnung, dort zu sterben. Sie ertragen das Elternhaus nicht mehr.

Meines Erachtens ist es ein Urtrieb im Menschen, sowohl sich selber zur Reife zu bringen als auch niemanden in der Gesellschaft damit zu schädigen.
Einfach ist das nicht, aber die Menschen haben viele Modelle geschaffen, die einen Weg dahin weisen.
Ein Modell davon sind die Religionen.
Und wer unvoreingenommen ist, wird das erkenenn können.

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#1767 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » Di 27. Okt 2015, 19:33

NIS hat geschrieben:Michael, "Wer ist wie Gott!"

Hauke, "Nur der Teufel, der Sohn Gottes, ist wie Gott!"


AMENIS

ARMEEN, NIS! ;)

Jesus Christus hatte am Kreuz einen Orgasmus, daher sagte sie, "Vater, vergib Ihnen, denn Sie wissen nicht, was sie tun!"

Und ein Orgasmus ist der kleine Tod! ;)

Christus am Kreuz war das Schmuckstück Gottes.
AMEN

(Judas)


:shock: alles klar bei Dir?

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#1768 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von NIS » Di 27. Okt 2015, 19:42

Jo, und bei Dir, Novalis? :Herz:
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#1769 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » Di 27. Okt 2015, 19:47

NIS hat geschrieben:Jo, und bei Dir, Novalis? :Herz:

Was hat es mit dem Teufelsgerede auf sich? :D

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#1770 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von NIS » Di 27. Okt 2015, 19:58

Novalis hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Jo, und bei Dir, Novalis? :Herz:

Was hat es mit dem Teufelsgerede auf sich? :D
Nichts, der Kern meiner Weisheit, der Alles Wissen entsprungen ist, lange bevor es erkannt wurde!

ALLMACHT ;)

Vor dem weißen Licht, dem Nichts, war die Finsternis, die Faust Gottes!
AMEN


Weil ich Jesus liebe, Novalis! (Anakin Skywalker) ;)
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