Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
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#1601 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Sa 24. Okt 2015, 10:23

Savonlinna hat geschrieben:Ich hab Dich auf "Ignore" gesetzt
Das wird nichts an dem ändern, was ist.

Novas
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#1602 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Novas » Sa 24. Okt 2015, 11:51

closs hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:In A Course in Miracles wird es folgendermaßen gesagt:
Alles ok und meinerseits zustimmungsfähig- aber auch Du verwendest den Begriff "Geist". - Die Tatsache, dass alles im Fluss/in Entwicklung ist, heisst doch nicht, dass etwas nicht "ist". - Es kann doch nur deshalb so sein, WEIL etwas "ist".

Ich habe nach wie vor den Eindruck, dass ontologische und operative Ebene verwechselt werden. - Oder anders gesagt: Die Tatsache, dass sich der Geist in immer neuen Varianten zeigt, heisst doch nicht, dass er selbst eine Gewaber ist. - Warum diese Angst vor "yes" und "no"?
Natürlich, da stimme ich Dir zu.

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NIS
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#1603 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von NIS » Sa 24. Okt 2015, 12:18

Closs, Sein ist ein Existenzbegriff, mehr nicht! ;)

Es gibt auch Dinge jenseits Deines Erkenntnishorizontes, die nicht sind!

Jenseits des Unsichtbaren!

Worte!? Wie lächerlich!
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closs
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#1604 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Sa 24. Okt 2015, 14:55

Novalis hat geschrieben:Natürlich, da stimme ich Dir zu.
Aber genau da scheinen sich die Geister zu scheiden.

NIS hat geschrieben: Sein ist ein Existenzbegriff, mehr nicht!
Zustimmung.

NIS hat geschrieben:Es gibt auch Dinge jenseits Deines Erkenntnishorizontes, die nicht sind!
Richtig. - Deshalb ist ja meine Aussage immer wieder: Sein ist unabhängig von Wahrnehmung. - Wenn etwas "ist" oder "nicht-ist", dann unabhängig von unserem Erkennen oder Nicht-Erkennen.

Deshalb darf es nicht sein (und darum kämpfe ich), dass man Nicht-Erkennen mit Nicht-Sein verwechselt - die Tatsache, dass wir nur Bewegung wahrnehmen, heisst nicht, dass der Ursprung dieser Bewegung ein Sein ist - das wir nicht kennen (nicht einmal kennen müssen).

NIS hat geschrieben:Worte!? Wie lächerlich!
Worte sind Versuche, etwas kommunizierbar zu machen (Chiffren) - mehr nicht. - Wobei es auch passieren kann, dass mit Worten etwas SCheinbares (also Nicht-Sein) kommunizierbar gemachct wird - schwer zu unterscheiden. - No risk, no fun.

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#1605 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von NIS » Sa 24. Okt 2015, 15:01

closs hat geschrieben:No risk, no fun.
Deine Weisheit? :yawn:
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#1606 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Sa 24. Okt 2015, 15:05

NIS hat geschrieben:Deine Weisheit?
Deine Alternative?

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#1607 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von NIS » Sa 24. Okt 2015, 16:52

closs hat geschrieben:
NIS hat geschrieben:Deine Weisheit?
Deine Alternative?
ö
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SilverBullet
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#1608 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von SilverBullet » Sa 24. Okt 2015, 21:08

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:ich frage schlicht, was „geistig“ sein soll.
Du kannst das gerne immer wieder in verschiedenen Worten gleichen Inhalts hören:

Im religiösen Sinn steht "Geist" aus unterschiedlichsten philosophischen Gründen seit Jahrtausenden und den genauso lang korrespondierenden inneren persönliche Erfahrungen für
* das, woraus das ist, was wir "unsere Welt" nennen, und
* das in uns, welches diesen Bezug auf seine Weise spürt (oder denkerisch erschließt).

"Geist" in dieser Definition ist genuin nicht Folge von Materie, sondern SChöpfer der Materie.
Die unvollständige Schöpfervermutung hatten wir schon ganz am Anfang – es ist ein Verdacht ohne Anlass, ohne Hinweis und ohne Inhalt. Zum Aufbau einer vollständigen Vermutung (Vorstellung) fehlen noch zwei Schritte, wobei danach erst das Nachdenken über eine Bewertung gestartet werden könnte.

Das „Spüren“ oder das Gegenteilsdenken taugt rein gar nichts als Was-Soll-Das-Sein-Antwort.

Wie soll es deiner Meinung nach funktionieren, dass ich bei deinem „Antwortversuch“ am Ende sage: „achso, ja genau, das soll also sein“?

closs hat geschrieben:Entscheidend ist, dass weder die materialistische noch die geistige Weltanschauung falsifizierbar ist - es sind unterschiedliche Weltverständnisse.
Ich habe auch den Eindruck, dass du es gerne sehen würdest, wenn man die „geistige Weltanschauung“ als Weltanschauung bezeichnen könnte, aber da ist weder „schauen“ noch eine „Welt“ beteiligt.
Beides, den Vorgang und das Ziel, hast du über das Gegenteilsdenken radikal ausgeschlossen.

Dass du am Ende mit dem „Existenz“-Verständnis aus dem, von dir als „andere Ebene“ bezeichneten Weltbildes, versuchst den „Anschein von Etwas“ zu erzeugen, sollte dir eigentlich peinlich sein – ist aber offensichtlich nicht.

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Wer genau hinsieht, erkennt leicht, dass du damit den Begriff der „Existenz“, wie wir ihn als Wahrnehmungssysteme verstehen, ausklammerst
Nicht "ausklammerst" - die Existenz im Sinne unserer sinnlichen Wahrnehmung ist völlig unbestritten, nur wird sie nicht als einzige Form der Existenz verstanden.
Warum versuchst du den gleichen Begriff zu verwenden?
Generiere dir einen eigenen neuen Begriff.

„Existenz“ ist den Zusammenhängen aus der sinnlichen Wahrnehmung zugeordnet.

Genau das soll es doch bei deinem „Weltbild“ aber nicht sein => ein neuer Begriff ist notwendig.
(du willst doch sicherlich sehr diszipliniert und mit Demut arbeiten und nicht gerade mit Täuschung)

closs hat geschrieben:Und ein Tipp: Kaufe die Decke NICHT, solange Du nicht erkennst, was es damit auf sich hat
Du hast meinen Satz nicht verstanden: „ich bin nicht auf einer Kaffeefahrt“

closs hat geschrieben:Nur: Halte es für möglich, dass andere Menschen andere Erkenntnisstufen haben KÖNNEN (nicht müssen), die höher sind als Deine.
Genau das mache ich.
Meine Strategie:
Mit den „Was-Soll-Das-Sein“-Fragen kann ich die Menge der echten Experten sehr effizient von der Menge der „Heizdeckenverkäufer“ trennen.
(Vielleicht möchtest du deinen „Antwortversuch“ noch mal überarbeiten)

closs
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#1609 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von closs » Sa 24. Okt 2015, 23:10

SilverBullet hat geschrieben:Wie soll es deiner Meinung nach funktionieren, dass ich bei deinem „Antwortversuch“ am Ende sage: „achso, ja genau, das soll also sein“?
Da Deine Wahrnehmungs-Methodik streng naturalistisch ist, wird das nicht funktionieren.

SilverBullet hat geschrieben:Dass du am Ende mit dem „Existenz“-Verständnis aus dem, von dir als „andere Ebene“ bezeichneten Weltbildes, versuchst den „Anschein von Etwas“ zu erzeugen, sollte dir eigentlich peinlich sein – ist aber offensichtlich nicht.
Stimmt - auch hier: Deine Aussagen sind (möglicherweise zwingende) SChlussfolgerungen aus dem für Dich maßstäblichen Wahrnehmungs-System.

SilverBullet hat geschrieben:Warum versuchst du den gleichen Begriff zu verwenden?
Weil ich menschliche Existenz an "Ich-Bewusstsein" festmache.

SilverBullet hat geschrieben:„Existenz“ ist den Zusammenhängen aus der sinnlichen Wahrnehmung zugeordnet.
Das ist eine naturalistische Perspektive - bei mir ist der entscheidende Faktor die Ich-Existenz "(res cogitans"), die unabhängig ist von den "res extensa". - Nur so kann man übrigens Religion verstehen.

SilverBullet hat geschrieben:Genau das soll es doch bei deinem „Weltbild“ aber nicht sein => ein neuer Begriff ist notwendig.
Nein - ist es nicht (siehe wik):
"Das Wort Existenz (lateinisch existentia „Bestehen, Dasein“) bezeichnet in der Philosophie das Vorhandensein eines Dinges ohne nähere Bestimmung, ob es sich um einen materiellen oder ideellen Gegenstand handelt. In der Existenzphilosophie und im Existentialismus wird der Begriff oft synonym für „menschliches Dasein“ gebraucht".

Deine eingeschränkte Verwendung des Wortes "Existenz" ist eine geistes-geschichtlich relativ späte Variante (wohl ab 19.Jh.).

SilverBullet hat geschrieben:Genau das mache ich.
Meine Strategie:
Mit den „Was-Soll-Das-Sein“-Fragen kann ich die Menge der echten Experten sehr effizient von der Menge der „Heizdeckenverkäufer“ trennen.
Aber nur aufgrund Deiner naturalistischen/materialistischen/existentialistischen Perspektive. - Es sagt nichts darüber aus, was "ist" oder "nicht-ist", sondern nur etwas über Deine Wahrnehmungs-Perspektive.

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Queequeg
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#1610 Re: Und nochmal: Sein und Wahrnehmung

Beitrag von Queequeg » So 25. Okt 2015, 10:06

closs hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:„Existenz“ ist den Zusammenhängen aus der sinnlichen Wahrnehmung zugeordnet.
Das ist eine naturalistische Perspektive - bei mir ist der entscheidende Faktor die Ich-Existenz "(res cogitans"), die unabhängig ist von den "res extensa". - Nur so kann man übrigens Religion verstehen.


Na, guter closs, immer noch im müpfigen Trutz und Poch gegen die blühende Rose im hier und jetzt, benetzt vom frischen Morgentau der Vernunft...

Es gelingt dir einfach nicht, die lebensvollen Barrikaden des moralisch ethischen Naturalismus zu durchberechen, denn mit der Religion als Waffe im Kopf rennst du immer wieder nur gegen die Windmühlen einfachster menschlicher Moralien vergeblich an.

Immerhin ist es interessant zu lesen, wie ein Kreuzritter der religiös kognitiven Modellierung sich immer wieder in den abenteuerlichsten Wildnissen höchstspekulativer Scholastik vergaloppiert.

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