closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Und ich kann nur zu dem Schluss kommen, dass wir zu Vorstellungen rund um diese Verdachtsmomente nicht fähig sind.
Mein Eindruck ist, dass Du unter "Vorstellung" etwas verstehst, bei dem der Vorstellende und das Vorzustellende auf gleicher Ebene sind
Was soll ein „Vorstellender“ sein?
Was sollen diese „Ebenen“ sein?
Stell dir einen Kreis, einen Stein, einen Tisch, einen Baum vor.
Du wirst feststellen, dass dies seit deiner Kindheit ohne Probleme geht – leichte Übung.
Und jetzt stell dir „Gott“ vor… - nichts Vergleichbares, nur Inhaltsleere
(ab hier müsstest du den Unterschied erfassen können)
Eine Vorstellung, ist ein Verständnis des „Dinges an sich“. Auch wenn dieses Verständnis vielleicht falsch ist, so ist es dennoch ein Verständnis.
Bei den inhaltsleeren Begriffen gibt es diese Art des Verständnisses nicht.
closs hat geschrieben:Weil der Mensch dazu aufrufe, sich NICHT in den Mittelpunkt zu stellen, würde er sich in den Mittelpunkt stellen, weil er derjenige ist, der es sagt. - Finde ich nicht akzeptabel.
Du stellst hier deinen Anspruch relativ harmlos dar, aber tatsächlich geht es darum, dass du ein unsichtbares Welt-Konzept behaupten möchtest.
Dabei steht rein dein Denken im Mittelpunkt.
Vor dem Hintergrund, dass keine Hinweise, Nachweise geliefert werden sollen, bleibt dein Denken auch immer im Mittelpunkt verankert.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Was soll ein „Babel“-Mensch sein?
Einer, der meint, er sei "Gott".
Und was soll das mit meiner Aussage zu tun haben?
(ich wiederhole:
einen Demutsvergleich gewinnt der, der zwar eine Vermutung aufstellt, aber dann bescheiden zur Seite tritt und sich der Wirklichkeits-Prüfung stellt: Naturwissenschaft und Technik)
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Das „Verständnis von Sein“ kommt aber nun mal innerhalb von Wahrnehmung vor.
NUR da - woanders kann es nicht thematisiert werden. - Aber thematisieren heisst immer interpretieren - authentisch oder nicht.
Wieso erhebst du dann den Anspruch, das „Sein“ unabhängig von der Wahrnehmung einschätzen zu wollen bzw. zu können?
Wieso sollte unser „Seins“-Begriff korrekt sein, wenn es sich nur um eine Interpretation handelt?
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Dieses Verständnis ist offenbar rein auf Basis der Zusammenhänge in den Sinnesdaten entstanden und somit an unsere Umweltauflösung gebunden.
Der Mensch kann nur wahrnehmen im Rahmen dessen, was ihn an dementsprechenden Möglichkeiten gegeben ist … Aber genau das ist doch die Begründung, dass der menschliche Tellerrand nicht der Maßstab für "Sein" ist.
Und deine Schlussfolgerung ist dann nicht Bescheidenheit und vorsichtiges Umgehen mit der Einschätzung von „Umweltwissen“, sondern im Gegenteil, das Vorpresschen in eine Nicht-XXXX-Welt, von der du der Erfinder bist (denn es gibt keine Hinweise) und nicht sagen kannst, was es sein soll – Gratulation.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Nein, wir verstehen Zusammenhänge in den Daten, die sich aus Lichteinwirkung ergeben, in Form von „Farben“.
Wieso "nein"? - Das ist doch meine Aussage.
Weil wir keinen direkten Kontakt nach aussen haben, und somit das „Sein“ nur auf Vorstellungen in Daten-Zusammenhängen abzielt, aber nicht auf von uns unabhängige „Real-Existenzen“.
Wir können somit nicht behaupten, dass Licht das eigentliche „Sein“ ist, sondern nur, dass wir die Datenzusammenhänge erkennen. Letztlich können wir nicht sagen, was hinter dem Wort „Licht“ steht.
closs hat geschrieben:Das sind alles inner-wissenschaftliche Richtigkeiten, die nicht notwendigerweise anwendbar sind auf geistige Fragen.
Haben diese sogenannten „geistigen Fragen“ auch eine Verbindung zur nachvollziehbaren Wahrnehmung oder handelt es sich hierbei um Abstraktionen des Denkens und Fragestellungen, die auf nicht nachvollziehbaren Behauptungen aufbauen?
Gibt es für diese „Fragen“ ein beweisbares Fundament?
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:„Farben“ sind kein Licht, aber sie sind ein sehr gutes Verständnis von bestimmten Zusammenhängen innerhalb von Lichtaspekten.
Gut formuliert - so sehe ich es auch - und zwar für jegliche Wahrnehmung.
Nein, die Qualität unseres Lichtverständnisses in Form von „Farben“ kann nicht auf die anderen „Wahrnehmungsinhalte“ übertragen werden.
Wie ich schon gesagt habe, sehe ich bei unserer Wahrnehmungstechnik den Umfang der Blickwinkel als entscheidend für die Qualität der Vorstellung (des Verständnisses) an.
Für das, was über die Daten der Sinne analysierbar ist, können wir fast unendlich viele Blickwinkel einnehmen. Die resultierenden Vorstellungen müssen sich dadurch zwangsläufig optimieren: „Farben“ sind vermutlich genau die richtige Lösung für das visuelle Verständnisproblem (vielleicht gibt es sogar keine bessere Lösung).
Je mehr ein Bewusstseinsinhalt nur innerhalb des Bewusstseins „vorkommt“ (Schmerzen, Emotionen, Gedanken, „Ich“), desto weniger geht er auf „echte Datenzusammenhänge“ zurück, sondern ist sozusagen eine „praktische Denkangewohnheit“ - evolutionär entstanden. D.h. es ergeben sich Verhaltens-Vorteile, wenn die Wahrnehmung mit diesen Vorstellungen umgeht, aber die Vorstellungen selbst haben keinen Bezug zu einem physikalischen Einwirken.
Dein „Hineinfühlen“ beruht aus meiner Sicht rein auf diesen „inneren Vorstellungen“, wobei ich es selbst darin eher in den unteren Qualitätsbereich einordnen würde – Autosuggestion.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Und schon sind wir wieder beim „Sündenfall“…
Das, wofür der sogenannte "Sündenfall" steht, spielt IMMER eine Rolle. - Nur ist diese Chiffre "Sündenfall" wenig sinnvoll, wenn sie nicht verstanden wird. - Und verstehen kann man sie nur, wenn man ziemlich tief ins Wesen des Menschlichen bohrt - halte ich im naturalistischen Umfeld für aussichtslos.
Und schon formulierst du wieder Ansprüche:
„Du verstehst die Zusammenhänge, die IMMER eine Rolle spielen“
„Das ist dir nur möglich, weil du ziemlich tief im Wesen des Menschlichen bohrst“
„Die Anderen können es nicht erfassen“
Die „Strahlkraft deiner Demut“ ist aber nun wirklich beeindruckend.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Und warum gestehst du es dir dann nicht ein, dass die Gültigkeit des menschlichen Denkens zum Schliessen auf eine Nicht-XXXX-Welt in keiner Weise gegeben ist?
Wenn Du mit "Gültigkeit" "Sicherheit" meinst, gebe ich Dir recht. - Dass die Anlage dazu im menschlichen Denken da sind, ist damit nicht weg.
Nein, ich meine damit den Anspruch, dass Anlagen im menschlichen Denken da sein sollen, die uns zu korrekten Nicht-XXXX-Welt-Schlussfolgerungen führen können.
Den Anspruch also, dass irgendein unsichtbarer grösserer Zusammenhang bestehen soll, den man aber natürlich nicht „begreifen“ kann.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Was ist daran demütig, wenn man um das offensichtliche Nicht-Wissen herumschleicht und sich das Kunstwort „Glauben“ erfindet, um am Ende genau das zu verwenden, was man eigentlich gerne über „Wissen“ bestätigt sehen möchte?
Das Demütige dabei ist, dass man seinem geistigen Instinkt selbst dann folgt, wenn man Ergebnisse nicht schwarz auf weiss nach Hause tragen kann - es ist sicherlich ein größeres Wagnis, als wenn man sich seine Meinung über todsichere Nachweise irgendwelcher Fragmente rekrutiert. - Think big.
Stimmt, den Eindruck habe ich auch:
Für dich ist „Das Demütige = Think big“
Hauptsache ist dabei, dass man zur Elite gehört, die festlegt, wie die „Schafe“ zu denken haben.
Sobald niemand mehr über ihm stand, wurde schon so mancher Mächtige, zu einem „demütigen Diener des Höchsten“
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:und sich danach der Prüfung durch Wahrnehmungsunabhängige Zusammenhänge stellt.
Sind das nicht naturwissenschaftliche Parameter, denen man sich dann stellen soll? - Also eine Momentaufnahme des Status Quo, der zudem gar nicht geistig orientiert ist/sein darf? - Wie stellst Du Dir das vor?
Unter deinem Begriff „geistig“ kann ich mir gar nichts vorstellen, du hattest keine Antwort, was es sein soll.
Du musst erst einmal nachvollziehbar aufzeigen, dass eine „geistige Orientierung“ für ein Wahrnehmungssystem mit der uns bekannten Technik, überhaupt sinnvoll ist.
Für ein Wahrnehmungssystem ist das „Nicht-Vorstellen-Können“, also das „Nicht-Aufbauen-Von-Verständnis“ eine sehr negative Sache.
Wenn es darüber hinaus keine Hinweise, keine Notwendigkeit gibt, beschäftigt sich das Wahrnehmungssystem mit der reinen Inhaltsleere (da ist das „2m Schmusehäschen Harvey“ noch um Klassen besser)
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:In Verbindung mit Religionen und Philosophien wird häufig von „wir haben Antworten“ und „die Naturwissenschaft soll sich raushalten“ gesprochen – irgendwie kann ich dies nicht mit „Demut“ in Einklang bringen.
Das hat damit auch nichts zu tun - es geht erst mal darum, Irrwege zu vermeiden. - Die Wissenschaft kann da nicht weiterhelfen.
Prima, schon wieder so ein „demütiger“ Anspruch:
„Die Hineinfühl-Experten helfen Irrwege zu vermeiden“ - ohne Beweise!
Keine Ahnung wieso, aber ich assoziiere dabei immer eine Körperhaltung, bei der die Nasenspitze den höchsten Punkt markiert.
closs hat geschrieben:Menschliche Wahrnehmung … ist prinzipiell ein Ausschnitt, dessen Beschränktheit man nie vergessen sollte
Ich verstehe, es sei denn, man „fühlt“ in eine Nicht-XXXX-Welt hinein, dann wird die Beschränktheit zur Methode und man erhält „super Ergebnisse“, die dank ihres unerreichbaren Charakters, einem Volltreffer gleichen müssen – wie praktisch.