Gibt es Spiritualität ohne Religion?

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Savonlinna
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#151 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Savonlinna » Do 3. Mär 2016, 01:02

Novalis hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben: :thumbup:
Ja, es ist wie eine seichte Irreführung ins Nirgendwo, die uns beruhigen soll, so dass wir handlungsunfähig werden, uns verlieren, nichts wissen ... viele Sprüche (siehe Buddhismus) verwirren eher, als dass sie etwas bringen, weil sie eigentlich gar nichts aussagen.

Um eine Irreführung handelt es sich, wenn man sich arrogant einbildet im alleinigen Besitz der Wahrheit zu sein und es dann zwanghaft allen anderen abspricht.
Unter anderem das.

Da lovetrail mich ja damit gemeint hat und Samantha ihn darin unterstützt und meinen Text als "seichte Irreführung ins Nirgendwo" bezeichnet,
möchte ich Samantha etwas fragen:
Ich habe einfach nur versucht, meine Wahrheit - das, was ich als Wahrheit empfinde -, hier aufzuschreiben.
Darf ich das in Deinen Augen nicht - weil Du das allein schon als "seichte Irreführung" empfindest?

Novas
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#152 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Novas » Do 3. Mär 2016, 01:09

Samantha hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Um eine Irreführung handelt es sich, wenn man sich arrogant einbildet im alleinigen Besitz der Wahrheit zu sein und es dann zwanghaft allen anderen abspricht. Kennst Du den Buddhismus so gut, dass Du ihn wirklich angemessen beurteilen kannst? Das bezweifel ich. Der hl. Geist weht, wo er will, in und außerhalb der christlichen Religion.
Ich bezweifle den wehenden heiligen Geist. :lol

Ich sage nur das, was die Bibel selbst sagt: „Der Geist weht, wo er will“ (Joh 3,8) bzw. der Geist Gottes ist allgegenwärtig und vermag überall zu wirken, wie es ihm beliebt. Er kann uns auch durch unsre schlimmsten Feinde begegnen. Er muss nicht erst unsre Erlaubnis einholen... er macht, was er will... :)

Du meinst also, der Buddhismus spricht nicht von allein selig machenden Wahrheiten? Hm, er zeigt unendliche Wege auf ... man kommt nie an ... ;)

Der Buddha sagte selbst: „Wenn deine Einsicht meiner widerspricht, dann folge deiner Einsicht“ - denn jede Einsicht (egal in welchem Bereich) kann nur gewonnen werden, als Resultat einer selbstständigen Wahrheitssuche.

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#153 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Novas » Do 3. Mär 2016, 03:00

Savonlinna hat geschrieben:Ich habe einfach nur versucht, meine Wahrheit - das, was ich als Wahrheit empfinde -, hier aufzuschreiben

Das ist das Beste, was man sich wünschen kann. „Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire!“ die Überzeugung, dass Gott den Menschen in Naturerlebnissen, in Meditation und Gebet oder durch weise Bücher und prophetische Worte nahe sein kann, teilen wir Christen und Christinnen mit anderen Religionen. Dennoch stellt sich natürlich die Frage, worin sich das Christentum von anderen Religionen unterscheidet und was eigentlich das Besondere, sozusagen die „corporate identity“ ausmacht.
Da ist die bleibende Aussage eben: in Jesus von Nazaret, ist – so unwahrscheinlich das klingen mag – der unbegreifliche Gott zu uns gekommen und hat uns unwiderruflich seine Liebe offenbart und zugesagt, eine Liebe, die machtvoller ist als alles menschliche Versagen, Leid und selbst der Tod. Ganz wunderbar wird das mit diesen Worten gesagt, die zu den schönsten gehören, die ich je gelesen habe.....


Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Römer 8,38-39

Die Jünger nannten ihn sehr kühn den „Messias“ oder ihren „Herrn“, weil sie dieser Liebe in seiner Gegenwart begegnen konnten, der „Fülle des Lebens“, sodass sich für sie einfach alles verwandelte und sie mussten das irgendwie mitteilen. Da denke ich auch an die Worte von Pascal: „Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.“ („Le cÅ“ur a ses raisons, que la raison ne connait pas“)

Der jüdische Theologe Pinchas Lapide, der sich intensiv mit Jesus beschäftigte, doch ohne je Christ zu werden, schrieb diese Worte: „Wenn diese [nach der Kreuzigung Jesu] aufgescheuchte, verängstigte Apostel schar, die eben dabei war, alles wegzuwerfen, um in heller Verzweiflung nach Galiläa zu flüchten; wenn diese Bauern, Hirten und Fischer, die ihren Meister verrieten, verleugneten und dann kärglich versagten, plötzlich über Nacht sich in eine selbstsichere und heilsbewusste, überzeugte Missionsgesellschaft verwandeln konnten, die viel erfolgreicher nach Ostern als vor Ostern wirkte, so genügt keine Vision oder Halluzination, um solch einen revolutionären Umschlag zu erklären.“ (Auferstehung. Ein jüdisches Glaubenserlebnis)
Was wirklich geschehen ist und wer Jesus wirklich ist, das bleibt ein Geheimnis; und wie man sich zu ihm verhält, das kann nur jeder für sich selbst entdecken und bleibt der persönlichen Freiheit überlassen. Jeder Mensch ist sich und seinem Gewissen verpflichtet! („Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.Art. 4 GG)

Von theologischer Gleichschaltung halte ich deshalb gar nichts. Letztlich kann man nur das machen, was Du hier schreibst: Ich habe einfach nur versucht, meine Wahrheit - das, was ich als Wahrheit empfinde -, hier aufzuschreiben. :thumbup:

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#154 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Novas » Do 3. Mär 2016, 08:43

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Dem stimme ich gerne zu. „Spiritual but not religious“ (SBNR) ~ das ist inzwischen ein weit verbreitetes Phänomen. Ich sehe diese Entwicklung positiv. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Arbeit von Abraham Maslow, ein brahnbrechender Forscher und Denker des 20. Jahrhunderts....
Maslow war ein großer Denker aber auch ein Mystiker

Abraham Maslow beobachtete, dass die von ihm untersuchten besonders gesunden, glücklichen und schöpferischen Menschen häufig berichteten, so etwas wie mystische Erfahrungen oder „Gipfelerlebnisse“ gehabt zu haben, Momente intensiven Glücks, tiefer Ehrfurcht und Verzückung, in der das Gefühl der Distanz zur restlichen Welt verschwindet.
Momente, in denen sie sich dem Weltganzen, dem Kosmos oder eben Gott wirklich zugehörig fühlen. Sie hatten „das Gefühl, dass sie wirklich die höchste Wahrheit gesehen hatten, das Wesen der Dinge, das Geheimnis des Lebens, als ob ein Schleier beiseite gezogen wären“.
Beispielweise Steve Jobs ist ein sehr gutes Beispiel. Ich denke da an diese geflügelten und inzwischen legendären Worte von ihm:

Deine Zeit ist begrenzt und deshalb solltest du sie nicht darauf verschwenden, das Leben eines anderen zu leben. Lass dich nicht von einem Dogma festhalten – mit den Ergebnissen Gedanken anderer leben zu müssen. Lass nicht den Lärm anderer Meinung deine innere Stimme verstummen. Und vor allem, hab den Mut deinem Herzen und deiner Intuition zu folgen. Die wissen nämlich irgendwie bereits, was du tatsächlich werden willst. Alles andere ist zweitrangig.”
— Steve Jobs’ Stanford Commencement Address, 2005

Oder Albert Einstein:

Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle. Es ist das Grundgefühl, das an der Wiege von wahrer Kunst und Wissenschaft steht. Wer es nicht kennt und sich nicht mehr wundern kann, der ist sozusagen tot und sein Auge erloschen.

Wie kann kosmische Religiosität von Mensch zu Mensch mitgeteilt werden, wenn sie doch zu keinem geformten Gottesbegriff und zu keiner Theologie führen kann? Es scheint mir, daß es die wichtigste Funktion der Kunst und der Wissenschaft ist, dies Gefühl unter den Empfänglichen zu erwecken und lebendig zu erhalten.


Novalis hat geschrieben:Darin deutet er das christliche Glaubensbekenntnis und macht seine universale Botschaft in heutigen Worten sehr gut verständlich. Darin schreibt er: "Die Autoritätskrise, in der wir stehen, zwingt uns darüber hinaus, zu fragen, worauf wir uns letztlich verlassen können. Wir werden also Glaubenssätze immer wieder auf persönlich nachvollziehbare Erfahrung und Überzeugung zurückführen müssen - auf innere Autorität also, bei allem Respekt für äußere…."
Pluto hat geschrieben:Auch Maslow scheint nicht sauber zwischen christlicher Mystik und Spiritualität unterscheiden zu können

Da hast Du etwas falsch eingeordnet: das Zitat stammt von David Steindl-Rast; aus seinem Buch „Credo: ein Glaube der alle verbindet“ - er versucht sich darin in einer zeitgemäßen Darstellung des christlichen Glaubensbekenntnis, welches eigentlich einen universellen menschlichen Glauben symbolisch verdichtet (ein lesenswertes Buch). Er bezieht sich dabei immer wieder auf die Arbeit von Maslow und er hat das Vorwort zu „Jeder Mensch ist ein Mystiker: Impulse für die seelische Ganzwerdung (Gestalttherapie)“ über Maslow geschrieben, deshalb mein Hinweis auf das Buch.

Pluto hat geschrieben:Da du des Englischen mächtig bist, empfehle ich dir folgendes Buch von Sam Harris, bekennender Atheist und Psychologe: Waking up
Sam Harris’s latest New York Times bestseller is a guide to meditation as a rational practice informed by neuroscience and psychology.
Aus diesem Buch konnte ich viele Ideen, wie auch den Titel für diesen Thread, sammeln.

Da hat wohl wieder der von Savonlinna besagte Forengeist sein Unwesen getrieben, denn ich bin über genau dieses Buch von Sam Harris gestolpert bevor Du diesen Beitrag geschrieben hast. :lol: Ja, ich freue mich über intelligente Atheisten, die wagen solch ein Buch zu schreiben. Von André Comte-Sponville - ein ehemaliger Professor für Philosophie an der Sorbonne - schrieb ebenfalls ein Buch zum Thema: Woran glaubt ein Atheist?: Spiritualität ohne Gott.

Was die Religion dem Gläubigen bereithält, muss dem Atheisten nicht verwehrt sein. Werte, Spiritualität und Trost gibt es auch jenseits von Gott. Ein Buch, das den Nerv der Zeit trifft und all jenen, die nicht glauben möchten oder können, neue Wege eröffnet.

Hier ein Beitrag aus dem Deutschlandradio Kultur:

Der französische Philosoph gehört nämlich ausdrücklich nicht zu jener Fraktion, die ihre Glaubensverweigerung mit demselben Fanatismus betreibt wie andere ihre Bejahung. Im Gegenteil, Comte-Sponville fühlt sich mit der Etikettierung eines Freundes, er sei ein "atheistischer Christ", ganz wohl. Sein Buch ist kein Abrisskommando Abendland, sondern eine Selbstvergewisserung ohne missionarischen Drang.
[....]

Die atheistische Spiritualität, die Comte-Sponville als Kniefall vor der Erhabenheit der Natur anempfiehlt, ist nichts weiter als eine kirchenlose Religiosität. Sie beruht wie das Gotteserleben kirchlich gebundener Menschen auf subjektiver Erfahrung. Man merkt dem Buch deutlich an, wie sehr der Autor seine transzendentalen Bedürfnisse zu bewahren sucht, während er in einen inneren Abwehrkampf gegen Amtskirchen jeder Couleur verstrickt ist, weil er durch die Fundamentalismen der Gegenwart das Erbe der Aufklärung gefährdet sieht, vor allem die Trennung von Staat und Kirche. Aber er stellt keineswegs die Kulturleistungen der Weltreligionen in Frage, vor allem nicht die Werte des Christentums:

"Was bleibt vom christlichen Abendland, wenn es nicht mehr christlich ist? Darauf gibt es zwei Antworten: Entweder Sie denken, dass nichts davon bleibt. Dann gute Nacht. In diesem Fall haben wir dem Fanatismus im Äußeren und dem Nihilismus im Inneren nichts mehr entgegenzusetzen - und der Nihilismus ist, anders als anscheinend viele glauben, die bei weitem größere Gefahr. Reichtum hat noch nie genügt, eine Zivilisation zu begründen. Elend noch weniger. Es bedarf auch der Kultur, der Phantasie, der Begeisterung, der Kreativität, und nichts von alldem ist ohne Mut, ohne Arbeit, ohne Mühe zu haben. "Europas größte Gefahr ist die Müdigkeit", meinte Husserl. Gute Nacht, Kinder: Der Okzident hat seinen Glauben verloren, und die Müdigkeit sucht ihn heim."

Bei Lichte betrachtet, ist das kleine Brevier ein trojanisches Pferd, mit dem man zwar keine Glaubensburg zu schleifen vermag, doch so manchem Atheisten den Rückweg in eine Religion ohne Kirche eröffnet. In Wahrheit nämlich liebt der Philosoph die Chuzpe des Sowohl-Als-Auch, bei der man sich festlegt und doch wieder nicht, um auf jeden Fall auf der sicheren Seite zu sein. Wie im berühmten jüdischen Witz:

"Es gibt keinen Gott, aber wir sind sein auserwähltes Volk."
http://www.deutschlandradiokultur.de/gl ... _id=190961

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Samantha

#155 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Samantha » Do 3. Mär 2016, 09:00

Savonlinna hat geschrieben:Da lovetrail mich ja damit gemeint hat und Samantha ihn darin unterstützt und meinen Text als "seichte Irreführung ins Nirgendwo" bezeichnet,
möchte ich Samantha etwas fragen:
Ich habe einfach nur versucht, meine Wahrheit - das, was ich als Wahrheit empfinde -, hier aufzuschreiben.
Darf ich das in Deinen Augen nicht - weil Du das allein schon als "seichte Irreführung" empfindest?
Damit wollte ich keineswegs sagen, dass DU irreführst, sondern es war eine allgemeine Feststellung oder Annahme, indem ich sage, dass Religionen in die falsche Richtung zeigen können. Auch der Buddhismus ist nichts anderes als eine Ersatzreligion, dem die Menschen "glauben" und sich dem sogar unterwerfen. Den Buddhismus glaubt man vertrauen zu können, weil da kein Gott versteckt ist, aber man darf doch nicht vergessen, dass Menschen sich diese Ersatzreligion ausgedacht haben. Es ist wie ein Labyrinth, aus dem man erst wieder herauskommen muss, sonst sucht man ewig nach der Wahrheit. Dies ist typisch für Religionen.

Also, es war nicht persönlich gemeint - fühle Dich bitte nicht angegriffen.

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lovetrail
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#156 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von lovetrail » Do 3. Mär 2016, 09:01

Guten Morgen!

Freilich hat hier jeder Gedankenfreiheit. Ich hoffe auch die Christen ;-)

Der heilige Geist weht zwar wo er will, er wirkt aber nicht unabhängig von Vater und Sohn und verkündet auch kein anderes Evangelium:

24 Der Beistand (Paraklet) aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
27 Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. Euer Herz werde nicht bestürzt, sei auch nicht furchtsam (Joh.14,26-27; Elb.)


13 Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen.
14 Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen.
15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum sagte ich, dass er von dem Meinen nimmt und euch verkündigen wird.(Joh.16,13-15: Elb.)


Jesus Christus ist nicht ein Weg unter vielen, nein er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als durch ihn.

Jesus Christus sagt von sich selbst, dass er die Tür ist. Wer durch ihn hineingeht, wird gerettet werden:

7 Jesus sprach nun wieder zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe.
8 Alle, die vor mir gekommen sind, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie.
9 Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
10 Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Überfluss haben.
11 Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
12 Wer Lohnarbeiter und nicht Hirte ist, wer die Schafe nicht zu eigen hat, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht - und der Wolf raubt und zerstreut sie -, (Joh.10,7-12; Elb.)


Wie erkennen wir nun falsche Propheten und den Geist des Irrtums?

1 Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen.
2 Hieran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennt, ist aus Gott;
3 und jeder Geist, der nicht Jesus bekennt, ist nicht aus Gott; und dies ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er komme, und jetzt ist er schon in der Welt.

4 Ihr seid aus Gott, Kinder, und habt sie überwunden, weil der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist.
5 Sie sind aus der Welt, deswegen reden sie aus dem Geist der Welt, und die Welt hört sie.
6 Wir sind aus Gott; wer Gott erkennt, hört uns; wer nicht aus Gott ist, hört uns nicht. Hieraus erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums. (1. Joh. 4,1-6; Elb.)



Das Kommen des Sohnes im Fleisch ist also kein Geheimnis mehr, sondern es ist offenbar gemacht worden. Wer dies in Frage stellt, hat nicht den Geist der Wahrheit erfahren.

Als ich vor Jahren zum Glauben an den eingeborenen Sohn Gottes gekommen bin, da hat es eine Zeit gedauert, bis ich meine angesammelten geistigen Schätze loslassen konnte. Zuerst einmal hab ich die Astrologie und Yoga-Bücher aus meinen Regalen verbannt. Bei den mehr religionsphilosophischen, gnostischen Büchern fiel mir das schon schwerer. Aber ich bin reich belohnt worden. In Christus liegen alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen. Und jahrelanges Lesen und Verinnerlichen der Bibelworte macht mich nun auch sicherer im Beurteilen von fremden "Winden der Lehre", wie zB der erwähnte Eckhard Tolle, (welcher das geistige Bedürfnis der Menschen ausbeutet und sie auf einen Irrweg leitet.)

@Savonlinna: Es ging nicht nur um dich, es geht um eine ganze Bewegung, an der man geistigen Teil haben kann, ohne dass einem das wirklich bewusst ist. Der user Novalis hat dies zu einer gewissen Meisterschaft gebracht. Und ich bin dankbar, dass er hier ist, da man an seiner Verkündigung den spirituellen Zeitgeist genauer prüfen kann.

LG lovetrail
Zuletzt geändert von lovetrail am Do 3. Mär 2016, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

Samantha

#157 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Samantha » Do 3. Mär 2016, 09:11

Novalis hat geschrieben:Ich sage nur das, was die Bibel selbst sagt: „Der Geist weht, wo er will“ (Joh 3,8) bzw. der Geist Gottes ist allgegenwärtig und vermag überall zu wirken, wie es ihm beliebt. Er kann uns auch durch unsre schlimmsten Feinde begegnen. Er muss nicht erst unsre Erlaubnis einholen... er macht, was er will... :)
Und dies sagte ein Mensch ... vielleicht durch Inspiration? Oder konnte er es beobachten? Hat Heiliger Geist Bewusstsein, kann er wollen ... wenn nicht, geschieht alles aufgrund von Zufällen. Für diese Zufälle mag ein Gott zuständig sein ... ist dies dann heiliger Geist?

Novas
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#158 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Novas » Do 3. Mär 2016, 09:45

lovetrail hat geschrieben:Guten Morgen!Freilich hat hier jeder Gedankenfreiheit. Ich hoffe auch die Christen

Natürlich. Ich bin ja selbst ein Christ. Gedankenfreiheit bedeutet aber nicht theologische und spirituelle Gleichschaltung, die zielsicher in den geistigen Tod führen würde ;) Denn „wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2 Kor 3,17) und dieser Geist ist schöpferisch und voller Kreativität, weil er die Fülle des Lebens verschenkt..... er ermöglicht Individualität und Zugehörigkeit, Einheit und Verschiedenheit.... dafür setze ich mich leidenschaftlich ein! diesen Beitrag:

Nichts, was uns einschnürt und die Luft zum Atmen raubt. Nichts, was uns fesselt und abhängig macht. Nein. Freiheit ist das pfingstliche Geschenk unseres Gottes für uns.
In der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes können wir leben. Und wir leben selber, wir werden nicht gelebt. Die Schrift Martin Luthers, die ins Zentrum des evangelischen Glaubens führt "Von der Freiheit eines Christenmenschen" beginnt mit einem Paukenschlag: Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemandem untertan. Über alle Dinge - das müssen wir ganz dick unterstreichen.

Lernen sie diesen Satz auswendig. Meditieren Sie ihn, wenn jemand Ihnen Zwänge auferlegen will und die ganz große Keule schwingt, wie: "Das war doch immer so". Erinnern Sie sich an diesen Satz und sagen Sie ihn auch ihrem Gegenüber, wenn da jemand die Verhältnisse umkehren und wieder Knechte aus uns machen will: der Zeitgeist, die Mode, das Was-Sollen-Denn-Die-Leute-Von-Uns-Denken? Es gibt vieles, was uns bevormunden will, vieles, was uns in Abhängigkeit bringen will: Ideologien, Süchte, Prüderie und der erhobene Zeigefinger, der uns die guten Gaben Gottes vermiesen will.

Wo der Geist des Herrn weht, da ist Freiheit und nicht Bevormundung und Abhängigkeit. Wir alle sind frei, Könige, Priester, ja Heilige, schreibt Martin Luther. Im guten Geist Gottes, dem Geist der Freiheit, sind wir die Gemeinschaft der Heiligen, wie wir es jeden Sonntag im Glaubensbekenntnis sprechen. Das ist uns Verheißung und Aufgabe und das beflügelt uns.
Das bringt uns in Bewegung[...]

Ein Netzwerk des Geistes und der Freiheit soll unter uns lebendig werden. Es gibt bei Luther noch einen zweiten Satz: ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht in allen Dingen und jedermann untertan. Das ist der Bereich der Liebe - die Gebrauchsanweisung, die Umsetzung. Der Heilige Geist weht und bringt uns in Gang. Lassen wir uns bewegen.
http://www.kkzossen.de/pfarrsprengel/G3 ... 4-5_08.pdf
Zuletzt geändert von Novas am Do 3. Mär 2016, 10:13, insgesamt 2-mal geändert.

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#159 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von lovetrail » Do 3. Mär 2016, 09:59

Novalis hat geschrieben: Natürlich. Ich bin ja selbst ein Christ. Gedankenfreiheit bedeutet aber nicht theologische und spirituelle Gleichschaltung, die zielsicher in den geistigen Tod führen würde ;) Denn „wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2 Kor 3,17) und dieser Geist ist schöpferisch und voller Kreativität, weil er die Fülle des Lebens verschenkt..... er ermöglicht Individualität und Zugehörigkeit, Einheit und Verschiedenheit.... dafür setze ich mich leidenschaftlich ein!
In Summe fehlt mir in deinen Postings das klare Zeugnis für Jesus Christus, als ins Fleisch gekommener Sohn Gottes, welcher alleine der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.

Es hat auch nichts mit Gleichschaltung oder Unterdrückung zu tun, dass Jesus und die Apostel Kriterien für den Glauben aufstellen.

Die Freiheit des Christenmenschen ereignet sich dort, wo der Sohn Gottes freimacht und aus der Sklave der Sünde enthebt.

In dieser Freiheit zeigen sich dann verschiedene Glieder des Leibes Christi, welche je ihre Aufgabe und Nützlichkeit haben. Aber die Freiheit besteht nicht darin unseren Herrn zu relativieren.

Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. (2. Joh.9; Elb.)

LG lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#160 Re: Gibt es Spiritualität ohne Religion?

Beitrag von Novas » Do 3. Mär 2016, 10:08

lovetrail hat geschrieben:In Summe fehlt mir in deinen Postings das klare Zeugnis für Jesus Christus

Mein bestes Zeugnis für Jesus Christus ist mein gelebtes Leben. ;)

Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. (2. Joh.9; Elb.)

"In der Lehre Christi" bleibt man wie? In dem man sie lebt und so seinen Spuren folgt. Das wird jeder Mensch auf einzigartige Weise tun, weil man soetwas nicht von oben - bürokratisch - verordnen kann.

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