Pluto hat geschrieben:Bist du denn in der Lage mir die Existenz von Göttern zu zeigen?
Naturalistisch NICHT - allenfalls auf persönlicher Ebene, die intersubjektiv nicht verwertbar ist. - Der Ordnung halber: Der Plural "Götter" sagt etwas anderes aus als "universaler Gott" - aber das wäre ein anderes Thema.
Wie auch immer: Aber die Unmöglichkeit eines intersubjektiven Nachweises kann doch nicht die Aussage begründen, DESHALB könne es Gott nicht geben ---!?!?!--- Mit Wahrnehmungs-Aussagen (intersubjektiv nachweisbar oder nicht nachweisbar) ist doch nichts darüber gesagt, was "ist"/"sein kann"---!?!?!?---
Pluto hat geschrieben: Ich bin überzeugt, die von dir genannten würden ihre Glaubensaussagen heute nicht wiederholen.
Ihre Aussagen waren so grundlegender Natur (auch die Aussagen anderer Philosophen), dass sie heute immer noch gelten. - Das "Si enim fallor, sum" ist ein Dauerbrenner, der das, was wir Aufklärung nennen, überleben wird. - Auf solche Sätze hat auch die Aufklärung keine Antwort - weil Aufklärung im Verständnis des 21. Jh. solche Fragen gar nicht stellt/stellen kann.
Pluto hat geschrieben:Wenn Jemand die Nicht-Existenz von Zeus in der heutigen Zeit behaupten würde, so würde das sicher Keiner verneinen, oder?
Da "Zeus" eine an die antike Kultur gebundene Chiffre ist, würde es keiner verneinen - allerdings: Das, wofür die Menschen die Chiffre "Zeus" benutzt haben, könnte durchaus noch aktuell sein.
Pluto hat geschrieben:Es wäre ein Leichtes mich vom Gegenteil zu überzeugen, wenn du mir auch nur einen einzigen klitzekleinen Hinweis dafür ZEIGEN könntest.
Dieser Ansatz ist nach wie vor prinzipiell nicht möglich: "Hinweis" aus dem Mund eines Naturwissenschaftlers bedeutet "intersubjektiv nachvollziehbarer Hinweis". - Dies ist bei "Objekten" außerhalb des naturalistischen Horizonts nicht möglich.
Pluto hat geschrieben:Es beruht auf simple Skepsis und ist keineswegs eine "normative Lehraussage".
"Simple Skepsis" würde zu einem Satz wie führen wie "In meiner Skepsis kann ich nicht glauben, dass ... " - DAS wäre KEINE normative Lehraussage.
Ehrlich - unterm Strich erscheinen Vertreter des Naturalismus sehr wohl dogmatisch, wenn sie METHODISCHE Regeln (intersubjektive Wahrnehmung) zum Maßstab dafür machen, was sein kann und was nicht.