Pluto hat geschrieben:Goethe war zwiespältig, was die Religion betrifft
Gut so, die Spreu muss sich vom Weizen scheiden.
Einerseits war er, wie du sagst spirituell und vor allem ein Ästhetiker
Ja, aber es ist nicht nur ästhetisch gemeint. Er hat sich bemüht das „weltliche“ und das „spirituelle“ Denken zu verbinden... der Faust ist ein Sinnbild für eine solche Suche nach Wahrheit.... manchmal ist ein Blick zurück ein Blick nach vorne... das können wir heute gebrauchen…
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust (= Staub) Zu den Gefilden hoher Ahnen.
(Faust I, Vers 1112 1117)
Er glaubte nicht an einen persönlichen Gott, sondern stand den Gedanken Spinozas nahe und verehrte die Natur als schöpfende Kraft.
Mag sein, dass er diese Denkrichtung bevorzugt hat, aber das schließt eine Höchste Person nicht aus. Wenn Goethe selbst eine Persönlichkeit ist, weshalb sollte Gott dann weniger sein...?!
