Savonlinna hat geschrieben:Ich kann jetzt nur von Dir reden, nicht von "man". Du merkst es offenbar eben gerade nicht, ich muss Dich immer darauf aufmerksam machen. Du beschreibst den "Bibelgott", als gäbe es ihn. Denn Du kennst seine Eigenschaften und findest die nicht okay.
Richtig, ich finde die in der Bibel beschriebenen Eigenschaften nicht ok. Nicht mehr und nicht weniger. Im Grunde üben wir hier Literaturkritik, d. h. wir (ich) kritisieren das in der Bibel vorgestellte Gottesbild.
Savonlinna hat geschrieben:
Gut. Aber der Bibelgott hat sich - wenn ich Deine Worte richtig deute - nicht gewandelt. Der ist nach Deiner Erfahrung totalitär. .
Ich habe keine "Erfahrung" mit Gott, ich beschreibe nur, was geschrieben steht und was die Anhänger teilweise daraus machen.
Ob Gott sich geändert hat, kann ich nicht beurteilen. Laut Bibel geht das ja eigentlich nicht.
Savonlinna hat geschrieben:
Dass es keinen Bibelgott geben kann - weil Gott nicht identisch mit einer von Menschen gemachten Schriftensammlung sein kann - kannst Du, wenn ich Dich lese - offenbar nicht nachvollziehen.
Doch, das ist doch gerade mein Punkt. Der grausame AT Gott wird doch sogar von vielen verteidigt, ja man will uns sogar seine Grausamkeiten als Werke der Liebe verkaufen. Da steht man halt nur noch kopfschüttelnd und ratlos da.
Savonlinna hat geschrieben:
Zitierst Du mal den User, der Inquisition als etwas Lobenswertes dargestellt hat?
Ich will hier niemanden in die Pfanne hauen, aber es war wie so oft Catholic.
Sinngemäß sagte er, daß er froh darüber sei, daß es die Inquistion gegeben habe. Andere stimmten mehr oder weniger zu.
Savonlinna hat geschrieben:
Und begründest, dass die heutigen Christen an einen totalitären Gott glauben?
Wie schon gesagt, ist heute der radikale Islam das größere Problem.
Denkt man aber an radikalisierte Evangelikale in USA, die die Todesstrafe befürworten und als Abtreibungsgegner selbst vor Mord an Ärzten nicht zurückschrecken, dann kann man hier schon Symphatie für einen totalitären Gott feststellen.
Savonlinna hat geschrieben:
Ich kann in Deinen Argumentationen keine logische Linie erkennen, das ist wohl das, warum ich Dir hier antworte. Ich wünschte mir da mehr Fachwissen, weniger blinde Gottgläubigkeit - auch wenn Du diesen Gott kritisierst. Aber glauben tust Du an ihn, Du personifizierst ihn sogar - was nicht einmal alle Christen tun.
Da ich mich maximal als nicht gläubigen Agnostiker sehe, kann ich diesen Vorwurf überhaupt nicht verstehen. Wie kommst du darauf??????
Savonlinna hat geschrieben:
Siehst Du? Da schreibst Du es doch selbst: der totalitäre Bibelgott sei "nachweisbar".
Nur weist Du seine Existenz eben nicht nach. Für Dich ist seine Existenz "pausibel", er ist bewiesen, weil Du ihn wahrnimmst.
Wenn es Dir nicht einmal selber gelingt, zu verstehen, dass es unmöglich einen Bibelgott geben kann, weil der von Dir oder anderen selber konstruiert wird -, wie willst Du dann das an anderen kritisieren?
Grandioses Mißverständnis.
Wenn ich von Nachweisen rede, dann anhand der Bibel, von der einige Glauben, sie sei das wortwörtliche Wort Gottes. Wenn dem so wäre, passen die Grausamkeiten nicht mit einem liebenden, gütigen Gott zusammen. Auf diesen Widerspruch mache ich aufmerksam, nicht mehr und nicht weniger.