Der totalitäre Gott.

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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sven23
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#111 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von sven23 » So 7. Dez 2014, 17:39

closs hat geschrieben:Flucht vom Teufel zum Beelzebub. - Man bemerkt die Orientierungs-Losigkeit der eigenen Gesellschaft und meint fälschlicherweise, irgendwelche Heilsversprecher würden es besser machen. - Psychologisch wird zu überprüfen sein, ob die "Überläufer" Loser unserer Gesellschaft sind.

Auch bei der Suche nach Orientierung ist Eigenleistung gefragt. Heilsversprechern und Messiassen nachzulaufen ist keine Lösung.
Für viele gibt es aber ein böses Erwachen, wenn sie es denn überleben.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
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#112 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Pluto » So 7. Dez 2014, 17:50

sven23 hat geschrieben:Was treibt junge Menschen in diesen religiösen Wahn? Warum finden sie einen autoritäten und totalitären Gott so attraktiv?
Die Menschen wollen einen Chef haben, der ihnen sagt wo es lang geht und im Bedarfsfall die Verantwortung übernimmt. So war es schon immer in der Geschichte der Menschheit. Wenn es nicht mehr weiter geht, bezieht sich der "Boss" auf den Allmächtigen.

Gott hat uns aufgerufen, unser Land zu verteidigen und die Welt zum Frieden zu führen.
[George W. Bush - 2003, vor dem Einmarsch im Iraq]

Ihr Angehörigen unserer mutigen Streitkräfte, oh Ihr Söhne der glorreichen arabischen Nation, oh, Männer, die Ihr guten Willens seid... - doch das ist der Wille Gottes
[Saddam Hussein -1996]

So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.
[Adolf Hitler - Mein Kampf, s. 70]

deus lo volt stand auf den Bannern der Ritter der Kreuzzüge.


Nur Einer hatte dieses Weiterschieben der Verantwortung verstanden.
The buck stops here stand zu Harry Trumans Zeiten auf einem Schildchen auf dem Schreibtisch im Weißen Haus.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#113 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von closs » So 7. Dez 2014, 18:36

sven23 hat geschrieben: Heilsversprechern und Messiassen nachzulaufen ist keine Lösung.
Stimmt - da muss Eigen-Erkenntnis mit verbunden sein.

Pluto hat geschrieben: Wenn es nicht mehr weiter geht, bezieht sich der "Boss" auf den Allmächtigen.
Auch hier Zustimmung: Gott wird oft satanisch missbraucht, indem er zum Paten für eigene Ziele gemacht wird. Hier ist historisch gesehen die RKK in der Tat am belastetsten, weil sie seit dem 4.Jh. bis Napoleon mit weltlicher Macht vermengt war. - Der Islam steckt noch voll in der säkularen Phase drin.

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Savonlinna
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#114 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Savonlinna » So 7. Dez 2014, 20:27

sven23 hat geschrieben:Der totalitäre Bibelgott (oder auch Islamgott) ist doch keine Erfindung der Kritiker, sondern eine nachweisbare Tatsache
NEIN! Die Existenz eines Gottes - auch des Bibelgottes oder des Islamgottes - ist nicht nachweisbar.
Ich schrieb schon mal, dass Du genauso wie fundamentalistische Gläubige argumentierst.

sven23 hat geschrieben:die aber nur allzu gerne verdrängt wird.
Ist reine Unterstellung, Entschuldigung. Das ist Deine Art, Gegenargumente vom Tisch zu fegen. Behauptest einfach, wer anderer Meinung ist als Du, "verdrängt" die Wahrheit, die der Sven so deutlich und in so plausibler Form wahrnimmt. ;)

Solange Du an den Bibelgott glaubst, solange wirst Du Dich im Besitz der Wahrheit wähnen, und so lange ist keine Vernunftdiskussion möglich.
Und es macht dabei keinen Unterschied, in welcher Form Du an ihn glaubst.

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Savonlinna
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#115 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Savonlinna » So 7. Dez 2014, 20:34

Pluto hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Was treibt junge Menschen in diesen religiösen Wahn? Warum finden sie einen autoritäten und totalitären Gott so attraktiv?
Die Menschen wollen einen Chef haben, der ihnen sagt wo es lang geht und im Bedarfsfall die Verantwortung übernimmt. So war es schon immer in der Geschichte der Menschheit. Wenn es nicht mehr weiter geht, bezieht sich der "Boss" auf den Allmächtigen.

Gott hat uns aufgerufen, unser Land zu verteidigen und die Welt zum Frieden zu führen.
[George W. Bush - 2003, vor dem Einmarsch im Iraq]

Ihr Angehörigen unserer mutigen Streitkräfte, oh Ihr Söhne der glorreichen arabischen Nation, oh, Männer, die Ihr guten Willens seid... - doch das ist der Wille Gottes
[Saddam Hussein -1996]

So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.
[Adolf Hitler - Mein Kampf, s. 70]

deus lo volt stand auf den Bannern der Ritter der Kreuzzüge.
Gute Zitatsammlung! Hast Du die selber erstellt?

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#116 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von Pluto » So 7. Dez 2014, 20:37

Savonlinna hat geschrieben:Gute Zitatsammlung! Hast Du die selber erstellt?
Danke. Yep!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#117 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von sven23 » Mo 8. Dez 2014, 07:13

Savonlinna hat geschrieben:NEIN! Die Existenz eines Gottes - auch des Bibelgottes oder des Islamgottes - ist nicht nachweisbar.
.

Da erzählst du uns nichts neues.

Savonlinna hat geschrieben: Ich schrieb schon mal, dass Du genauso wie fundamentalistische Gläubige argumentierst..

Ist manschmal die beste Methode, den Stumpfsinn der wortwörtlichen Auslegung zu entlarven.


Savonlinna hat geschrieben: Ist reine Unterstellung, Entschuldigung. Das ist Deine Art, Gegenargumente vom Tisch zu fegen. Behauptest einfach, wer anderer Meinung ist als Du, "verdrängt" die Wahrheit, die der Sven so deutlich und in so plausibler Form wahrnimmt. ;) .

Nein, erlebe ich immer wieder. Wenn es darum geht, sich von zweifelhaften Texten der alten Schriften zu trennen, zucken selbst liberale Christen regelmäßig zurück.

Savonlinna hat geschrieben: Solange Du an den Bibelgott glaubst, solange wirst Du Dich im Besitz der Wahrheit wähnen, und so lange ist keine Vernunftdiskussion möglich.
Und es macht dabei keinen Unterschied, in welcher Form Du an ihn glaubst.

Wie kommst du auf die Idee, daß ich das überhaupt tue. :o
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#118 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von ThomasM » Mo 8. Dez 2014, 09:42

sven23 hat geschrieben: Habe ich getan und das gefunden:

"So tötet nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Frauen, die nicht mehr Jungfrauen sind; aber alle Mädchen, die unberührt sind, die lasst für euch leben."
(4. Mose 31,17-18)

"Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert!"
(Psalm 137,9)

"Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Frauen geschändet werden."
(Jesaja 13,16)

Was willste da noch kommentieren? Shit bleibt shit.
Klar will ich das kommentieren. Du hast ein paar Dinge übersehen

Spr 10,12
Hass führt zu Streit, aber Liebe sieht über Fehler hinweg.

Jes 54,10
Berge mögen einstürzen und Hügel wanken, aber meine Liebe zu dir wird nie erschüttert, und mein Friedensbund mit dir wird niemals wanken. Das verspreche ich, der Herr, der dich liebt!"

Mt. 22, 37-40
"'Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand!'3 38 Das ist das erste und wichtigste Gebot. 39 Ebenso wichtig ist aber das zweite: 'Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!'4 40 Alle anderen Gebote und alle Forderungen der Propheten sind in diesen Geboten enthalten."

Joh 13,34
Heute gebe ich euch ein neues Gebot: Liebt einander! So wie ich euch geliebt habe, so sollt ihr euch auch untereinander lieben.

1Kor 13,13
Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe. Die Liebe aber ist das Größte.

Vielleicht solltest du auch mal ins NT schauen.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#119 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von ThomasM » Mo 8. Dez 2014, 09:45

sven23 hat geschrieben: Nein, erlebe ich immer wieder. Wenn es darum geht, sich von zweifelhaften Texten der alten Schriften zu trennen, zucken selbst liberale Christen regelmäßig zurück.
Warum sollte man sich von etwas trennen, wenn man in der Lage ist, den Hintergrund und die Ursache solcher Äußerung zu erkennen. Das nennt man Exegese.
Aber wir leben in einem freien Land. Du darfst gerne die heilige Schrift nach Sven dem Propheten schreiben. Vielleicht wird ja auch eine Religion nach dir benannt.

Gruß
Thomas
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sven23
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#120 Re: Der totalitäre Gott.

Beitrag von sven23 » Mo 8. Dez 2014, 10:16

ThomasM hat geschrieben: Vielleicht solltest du auch mal ins NT schauen.

Gruß
Thomas

Alles richtig, was du sagst. Nur wie die Geschichte gezeigt hat und wie man selbst heute noch sieht, sind nicht alle in der Lage, das heraus zu differenzieren.
Für sie gilt die Bibel als Ganzes und aus deren Sicht auch irgendwie verständlich. Warum sollte ein Gott so viel Unsinn in heilige Schriften schreiben lassen?
Das gleiche gilt für den Koran.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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