Bedingungsloses Grundeinkommen

Säkularismus
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barbara
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#101 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von barbara » Mi 6. Mai 2015, 19:26

ThomasM hat geschrieben: 2.) Tun sie nicht, was NÖTIG ist. Wenn z.B. keiner mehr den Müll wegfährt, dann haben wir schlicht ein Problem.

Da die meisten Leute es auf die Reihe kriegen, ihren Haushalt einigermassen in Ordnung zu halten, wird es auch kein Problem sein, den öffentlichen Haushalt in Ordnung zu halten.

gruss, barbara

Pluto
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#102 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Pluto » Mi 6. Mai 2015, 19:48

barbara hat geschrieben:Da die meisten Leute es auf die Reihe kriegen, ihren Haushalt einigermassen in Ordnung zu halten, wird es auch kein Problem sein, den öffentlichen Haushalt in Ordnung zu halten.
Das bezweifle ich.
Vor allem dann, wenn ich sehe, was Leute ins Gebüsch am Straßennrand werfen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.
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closs
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#103 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von closs » Mi 6. Mai 2015, 20:40

ThomasM hat geschrieben: diese Aussage ist eine nicht bewiesene und lediglich behauptete
Nicht ganz.

Die weltweiten volkswirtschaftlichen Schäden der Wirtschaftskrise 2008 sind um Zehner-Potenzen höher als sozialer Missbrauch in Industriestaaten. - Diese Schäden wurden ausschließlich "von oben" verursacht.

Weiterhin entgehen allein dem deutschen Fiskus ca. 100 Milliarden Steuergelder wegen Hinterziehung - auch das geschieht nicht "von unten", weil man dort zu wenig hat, um Steuern zahlen zu müssen/können.

Laut ZEIT ist der Schaden durch Miss-Management und Management-Vergütungs-System (viel Macht, keine Verantwortung und trotzdem Abfindungen bei Versagen) in Deutschland ca. 10 x höher als alle Sozialleistungen.

Wenn man das alles zusammenzählt, kommt man wahrscheinlich auf ein Verhältnis von 1 ("unten") zu 100 ("oben"). - Wird nicht gemerkt, dass diese BILD-Diskussionen PR-Aktionen der Verleger, Lobbyisten und Parteien sind, die sich Stimmen damit erhoffen?

Wenn man das erkannt hat, kann man einvernehmlich feststellen, dass jeder arbeits-scheue gesunde HArtzler ein Ärgernis ist. - Aber bitte in Relation zu den anderen "Schmarotzern".

Pluto
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#104 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Pluto » Mi 6. Mai 2015, 20:46

Vielleicht könnte man allen Bürgern (auch dem Bankdirektor) einfach den Hartz-IV Satz auszahlen. Dann könnte große Teile des Arbeitsministeriums und seine "Satelliten" in den Kreisstädten abschaffen und so den Großteil der zusätzlichen Kosten finanzieren?

Wäre das nicht eine Art BGE?
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closs
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#105 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von closs » Mi 6. Mai 2015, 20:48

Pluto hat geschrieben:Vor allem dann, wenn ich sehe, was Leute ins Gebüsch am Straßennrand werfen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.
Das ist ein ganz eigenes Thema, das leider nicht von der Hand zu weisen ist.

Unsere Bevölkerung von unten bis oben hat sich derart an Wohlstand gewöhnt, dass man immer weniger Achtung vor den einfachen Werten hat. - Einhergehend mit immer weniger einvernehmlich akzeptiertem "Anstand" führt dies zunehmend zu geistiger Verwahrlosung.

Andersrum gesagt: In den 50er Jahren hatte die durchschnittliche Familie, gemessen an der Kaufkraft, WENIGER als heute eine Hartz-Familie. - Aber da damals die Schere zwischen arm und reich nicht so weit auseinander war, UND finanzieller Reichtum nicht den hohen Stellenwert hatte wie heute (man war froh, dass Friede war und man genug zu essen hatte und man eine Familie und einen Beruf hatte, in dem man 48(!) Stunden pro Woche gearbeitet hat), war man nicht von der Gesellschaft abgehängt, wenn es nicht zu einem Urlaub reichte.

Aber da kann wiederum die heutige Hartz-Generation nicht - man kennt es ja nicht anders.

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#106 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von closs » Mi 6. Mai 2015, 20:49

Pluto hat geschrieben:Wäre das nicht eine Art BGE?
Gute Idee. - Und ab dann würde man die Steuer-Progression etwas anziehen, damit das damit verauslagte Geld wieder reinkommt - zusammen mit den Ersparnissen an Ämtern.

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#107 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von barbara » Do 7. Mai 2015, 06:56

Pluto hat geschrieben:Das bezweifle ich.
Vor allem dann, wenn ich sehe, was Leute ins Gebüsch am Straßennrand werfen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.

Das ist, weil sie den öffentlichen Raum nicht als "meins, meine Verantwortung" empfinden. Um das zu ändern, gäbe es Mittel und Wege; hat aber mit einem Grundeinkommen nichts zu tun.

gruss, barbara

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#108 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von ThomasM » Do 7. Mai 2015, 09:15

barbara hat geschrieben: Das ist, weil sie den öffentlichen Raum nicht als "meins, meine Verantwortung" empfinden. Um das zu ändern, gäbe es Mittel und Wege; hat aber mit einem Grundeinkommen nichts zu tun.
Nein, dazu gibt es weder Mittel noch Wege.
Aber da du anscheinend solche siehst, schlage ich vor, dass du zuerst ein Programm zur Realisierung der öffentlichen Verantwortung umsetzt.
Und wenn das erfolgreich ist (also nie), dann kümmern wir uns um das BGE.

Und Pluto:
Dein Vorschlag IST das BGE. Jeder bekommt Hartz 4. Kosten explodieren. Ersparnisse: keine
Warum keine Ersparnisse: Weil man Beamte nicht einfach entlassen kann. Weil auch das BGE verwaltet werden muss.
Und vor allem: Weil es noch niemals eine Verwaltung gegeben hat, die sich selbst abschafft.

Und vor allem: Man wird von dem Satz nicht leben können. Also müsste man ihn verdoppeln. Wovon man anschließend auch nicht leben kann.
Bereits Jesus hat das erkannt. Als er sagte "die Armen habt ihr immerzu unter euch"
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#109 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von closs » Do 7. Mai 2015, 09:52

ThomasM hat geschrieben: "die Armen habt ihr immerzu unter euch"
Das mag sein - verwerflich jedoch ist es, sich damit zu rechtfertigen, dass man den Grund von Armut den Armen in die Schuhe schiebt.

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#110 Re: Bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von piscator » Do 7. Mai 2015, 10:03

Ein weiteres Problem des BGE.

Wenn man Werte zugrunde legt, die seitens der BGE-Befürworter diskutiert werden (Erwachsene monatlich EUR 1.200,00 bis EUR 1.500,00, Kinder jeweils die Hälfte) würde dies bedeuten, dass die Preise für Mieten und Nahrungsmittel sofort ansteigen würden, was eine Preis-Leistungs-Spirale in Kraft setzen würde, die letztendlich das Leben extrem verteuert.

Schneller kann man eine Volkswirtschaft wohl nicht ruinieren. Wohin linke Wahnvorstellungen führen, hat mit der der DDR gesehen, oder aktuell mit den linken Träumern und Pfuschern in Griechenland.

Da hilft es auch nichts, den Strohmann mit den angeblichen schmarotzenden Reichen hierzulande hervorzukramen.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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