Sola hat geschrieben:Bei religiösen Menschen ist dieses "Prinzip" (zumindest teilwese) bewusst und wird reflektiert - über die Frage nach Sinn und Ziel des Lebens und der Rolle des "Ich".
Bei Atheisten läuft das in der Regel eher unbewusst ab und wird meist "ignoriert" und abgestritten. Aber auch Atheisten können genauso in eine "Sinnkrise" kommen; dadurch wird offensichtlich, wie sehr auch sie von einem strukturgenden Sinnprinzip abhängig sind - nur, dass sie es nicht ausdrücklich "Gott" nennen und meistens erst hinterfragen, wenn es den Bach runter geht...
bevor auch dein Beitrag wieder im Smalltalk untergeht, und das Forum sich fragen muss, ob hier wirklich eine ernsthafte Diskussion zustande kommen kann .... ein guter Beitrag von dir Sola...
auch wenn ich dabei noch keinen Bezug zu der threadfrage sehe,(allerdings auch nicht aus den anderen Beiträgen); bzw scheinst du hier das Pferd anders aufsäumen zu wollen. Würde mich freuen, noch mehr Kommentare von dir zu lesen!
Ich denke - in Bezug zu deiner Aussage - ein Atheist sollte sich hin und wieder ernsthaft frage, ob er denn wirklich Atheist ist oder schon immer war. Denn manschmal sehe ich die vermehrte Beschäftigung mit rationaler anfassbarer Naturwissenschaft auch als eine Flucht, sich mit dem in einem brodelnden Geist auseinander setzen zu wollen. Denn als Christ und eigentlich sich intensiv mit den Schriften und den Glauben auseinandersetzender weiß ich zu gut, dass der Heilige Geist bereits bei jedem Menschen auch in seinem Unterbewusstsein einhakt und ihn zu (er)wecken versucht, ihn also für die stimme Gottes empfänglich zu machen versucht. Natürlich haben wir da noch die berühmte andere Person in uns, das andere ich, das biblisch gesehen "Fleisches-ich", welches wie der Ausdruck schon sagt lieber alles anfassen und sich damit beschäftigen will, was er real zu fassen bekommt.....
Dabei merken viele leider nicht, dass sie schon hier auch dem Geist in ihnen ein Gesicht geben, ein Bild fertigen, ein Bild von dem, was in ihnen vor sich geht. Viele wissen es nicht, aber sie beschäftigen sich ihr ganzes Leben lang auch mit sich selbst, mit der "Sinnfrage" und deshalb auch "Sinnkrise" wie du es nennst. Das fatale daran : Sie projezieren all ihre persönlichen Probleme, mit denen sie nicht wirklich fertig werden auf ihr Umfeld und gestalten es so letzten Endes zu einem Spiegel ihrer Unzulänglichkeit - So ist auch die Suche nach dem allerkleinsten oder dem allergrößten Objekt ebenso eine suche nach sich selbst "wo stehe ich eigentlich?". Doch davor hat man Angst, eine Antwort zu finden. Denn jene Antwort fordert einen heraus sich mit all seinen Ängsten, mit seinem Unbewussten auseinander zu setzen "warum bin ich so, wie ich bin?".... Da ist es doch hilfreich, wenn ich dann ein wissenschaftliches Buch zur Hand nehmen kann, welches sich auch mit meiner Problematik beschäftigt, die ich aber nur bei anderen zu erkennen glaube. So kommt dann auch die berühmte "Dritte Person" ins Spiel, das so genannte "Über-ich", welches dann willkürlich je nach belieben die Gestalt anderer menschen annimmt und mich zwar daran erinnert, dass es eigentlich etwas mit mir zu tun hat.... aber dies kann ja nicht sein, dnen es geht ja nicht um mich, sondern um jenen da....
Der gelebte Glaube fängt nun mal mit der unbarmherzigen schonungslosen Analyse des eigenen Ich an, es schaufelt all das nach oben, was ich begraben wähnte. Und wenn dann jemand kommt, und mir diesen Spiegel vor Augen führt, den ich ständig mit mir herum schleppe - dann kommt die Verteidigungsstrategie und die Flucht in die rationale anfassbare Wirklichkeit.... Wissenschaft ist eigentlich wesentlich bequemer als gelebter Glaube!
Gruß
Seeadler