Über das Thema "Wissenschaft und Beweise" gab es bereits einige Diskussionen. Diese Formulierung ist die Formulierung des Laien, der nicht wirklich weiß, was er mit den Worten sagt. Die, wenn man sie ernst nimmt, nicht korrekt sind.Samantha hat geschrieben:Die Evolutionstheorie gilt als bewiesen, der Urknall eigentlich auch.
Korrekt ist die Ausdrucksweise:
Evolutionstheorie und Urknall sind naturwissenschaftliche Modelle, die durch Fakten, Messungen und Modellrechnungen sehr gut belegt sind und von denen man ausgehen kann, dass sie die Wirklichkeit mit hinreichend großer Genauigkeit beschreiben.
Das Thema Gott befindet sich auf einer anderen Kategorienebene als das Thema, mit dem sich ein naturwissenschaftliches Modell beschäftigt. Gott beweisen (oder widerlegen) zu wollen ist ein Kategorienfehler.Samantha hat geschrieben: Die Lücken werden allerdings nicht nur gern von Gläubigen gefüllt, sondern auch die Atheisten "glauben" unbedingt an Zufälle, die das Leben etc. begünstigt haben könnten. Dass Gott nicht bewiesen werden kann, gilt fast schon als Beweis für diese scheinbar logisch resultierenden Zufälle. Sie sagen sich: "Es muss so gewesen sein, weil es ja keinen Gott geben kann."
Allerdings einer, den Atheisten gerne übersehen. Christen haben durch lange vergebliche Versuche inzwischen dazugelernt. Aber der Atheismus ist eben eine recht junge Glaubensrichtung.
Das würde ich anders sehen.Samantha hat geschrieben: Die wissenschaftlichen Darstellungen sind nichts anderes als ein Ersatz für Religion und genauso menschengemacht und auch fehlerhaft - Lücken gelten als zukünftig erklärbar durch scheinbar logische Prognosen etc.
Wissenschaft ist die systematische Darstellung der Dinge, die man "objektiv" feststellen kann (genauer intersubjektiv kommunizierbar).
Religion oder Weltanschauungen sind niemals objektiv.
Insofern sind das unterschiedliche Dinge. Allerdings haben Naturwissenschaften einen starken "Geruch von Wahrheit". Das möchte man sich natürlich zunutze machen, egal ob als Atheist oder als Glaubender.
DAS ist ihnen auch eigentlich nicht vorzuwerfen.Samantha hat geschrieben: Die Atheisten gehen nicht ergebnisoffen vor, sondern sie schließen von vorherein aus, dass es Gott gibt. Somit ist ihr Ergebnis fragwürdig, und das Verhalten der atheistischen Extremisten ist irreführend.
Als Atheisten gehen sie von der dogmatischen (nicht in Zweifel zu ziehenden) Annahme aus, dass es keinen Gott gibt.
Genauso, wie ein Christ von der dogmatischen Annahme ausgeht, dass es einen Gott gibt.
Insofern verhalten sich Atheisten konsistent.
Fehlerhaft wird es dann, wenn sie versuchen, das neutrale Werkzeug Naturwissenschaft zu verwenden, um ihren Glauben "zu beweisen". Das muss wegen des Kategorienfehlers schief gehen, auch wenn sie das nicht einsehen wollen.
Analoges versuchen bestimmte Typen von Christen nur anders herum. Da geht es dann auch schief.