Entmystifizierung der westlichen Zivilisation

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#11 Re: Entmystifizierung der westlichen Zivilisation

Beitrag von closs » Mi 19. Aug 2015, 23:13

JackSparrow hat geschrieben:Demzufolge kann ein stabiles System niemals existieren.
Zustimmung - dies hieße allerdings, dass die Welt kein sich ständig nach vorne ("Fortschritt") entwickelndes System ist, sondern eher zyklisch zu verstehen ist. - Wer von Euch glaubt, dass es in 200 Jahren noch eine stabile USA und ein stabiles Europa geben wird?

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#12 Re: Entmystifizierung der westlichen Zivilisation

Beitrag von Pluto » Do 20. Aug 2015, 00:11

closs hat geschrieben:dies hieße allerdings, dass die Welt kein sich ständig nach vorne ("Fortschritt") entwickelndes System ist, sondern eher zyklisch zu verstehen ist. - Wer von Euch glaubt, dass es in 200 Jahren noch eine stabile USA und ein stabiles Europa geben wird?
Das Wort "zyklisch" impliziert einen Kreislauf. Was führt dich zu der Annahme, dass alte Strukturen wieder auferstehen?

Keine Ahnung was sein wird... :engel:
Aber ich glaube an eine Weiterentwicklung und NICHT an einen Kreislauf.

Möglicherweise werden dann die Menschen in einer säkularisierten Welt friedlich zusammen leben?
Vielleicht wird in 200 Jahren ein neues China, oder ein neues Indien die Weltherrschaft übernehmen?
Wer weiß das schon?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#13 Re: Entmystifizierung der westlichen Zivilisation

Beitrag von closs » Do 20. Aug 2015, 00:16

Pluto hat geschrieben:Wer weiß das schon?
Eben - es ist eine weltanschauliche Frage, was man vermutet - denn mehr kann keiner.

Pluto hat geschrieben:Was führt dich zu der Annahme, dass alte Strukturen wieder auferstehen?
Dass es bisher immer Kultur-Zyklen gab - ob Ägypten oder Rom oderoder.

Pluto hat geschrieben:Aber ich glaube an eine Weiterentwicklung und NICHT an einen Kreislauf.
In puncto Technik gut möglich - es kann allerdings genauso sein, dass eine Katastrophe (Klima, Atomkrieg, Viren) die Menschheit um Jahrtausende zurück-"bombt".

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#14 Re: Entmystifizierung der westlichen Zivilisation

Beitrag von Pluto » Do 20. Aug 2015, 00:38

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was führt dich zu der Annahme, dass alte Strukturen wieder auferstehen?
Dass es bisher immer Kultur-Zyklen gab - ob Ägypten oder Rom oderoder.
Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass das ägyptische Reich mit seinem Sonnengott wieder auferstanden ist. Dasselbe gilt für Griechenland und Zeus oder für Rom und Jupiter.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber ich glaube an eine Weiterentwicklung und NICHT an einen Kreislauf.
In puncto Technik gut möglich - es kann allerdings genauso sein, dass eine Katastrophe (Klima, Atomkrieg, Viren) die Menschheit um Jahrtausende zurück-"bombt".
Der Lauf der Geschichte widerspricht dieser Hypothese.
Es gab 6 große Artensterben (und etliche Kleinere) in der Erdgeschichte. Fakt ist, in keinem einzigen Fall konnte ein Wiederauferstehen alter Strukturen beobachtet werden. Es kamen IMMER neue Arten zum Zug.
Sollte es zu einer Klimakatastrophe oder zu einem Vernichtungskrieg kommen, dann ist ebenfalls zu erwarten, das neue Strukturen an die Macht kommen und NICHT alte wieder auferstehen.

Es gibt nun mal in der Geschichte kein einziges Beispiel einer zyklischen Entwicklung. Deshalb erscheint mir sowas wie "ins Mittelalter zurückgeworfen werden" äußerst unwahrscheinlich.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#15 Re: Entmystifizierung der westlichen Zivilisation

Beitrag von closs » Do 20. Aug 2015, 01:01

Pluto hat geschrieben:Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass das ägyptische Reich mit seinem Sonnengott wieder auferstanden ist.
Moment: Mit "zyklisch" meine ich nicht, dass die Vergangenheit wieder aufersteht, sondern dass es Auf und Ab geht - also nicht nur nach vorne.

Pluto hat geschrieben: Fakt ist, in keinem einzigen Fall konnte ein Wiederauferstehen alter Strukturen beobachtet werden.
Ich sehe das Missverständnis - so habe ich es nicht gemeint.

Welches Wort würdest Du verwenden, wenn man sagen will, dass eine Kultur nicht immer fortschreitend ist, sondern auf und ab geht und dann ersetzt wird? - Oder ganz praktisch: Wie interpretierst Du unter Fortschritts-Gesichtspunkten, dass sich Griechenland über Jahrhunderte entwickelt hat, dann von Rom "übernommen" wurde - und dann plötzlich Europa wieder lernen musste (Frühmittelalter), eine Hochkultur zu werden. ---???---

Pluto hat geschrieben:Deshalb erscheint mir sowas wie "ins Mittelalter zurückgeworfen werden" äußerst unwahrscheinlich.
Durch Naturkatastrophen kann das schon passieren - sogar "Steinzeit" kann diesbezüglich kommen. - Bezüglich des geistigen Zustands bin ich persönlich der Meinung, dass die westliche Hemisphäre auf dem besten Weg ist, in eine Zeit VOR dem AT zurückgeworfen zu werden.

Benutzeravatar
Naqual
Beiträge: 1932
Registriert: Mi 12. Jun 2013, 19:44

#16 Re: Entmystifizierung der westlichen Zivilisation

Beitrag von Naqual » Do 20. Aug 2015, 05:23

Catholic hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben: Wenn Werte nicht durch vermutete Inspiration "von oben" gesetzt werden, sind sie deswegen nicht weniger rational oder weniger stabilisierend für eine Gesellschaft....

Falls Du damit die Einstellung meinst,dass man Gebote/Weisungen nur (!) befolgt,weil sie in der Bibel stehen (oder im Qur`an,der Bagavadghita usw.),dann wäre diese Einstellung zutiefst positivistisch.
Wo ist das Problem?
"Positivismus" ist ein Vorwurf angewandt auf wissenschaftliches Arbeiten, z.B. ein Rechtspositivist ist jemand, der staatliche Setzungen von Normen nicht mehr hinterfragt. Sie seien schon alleine deswegen richtig, weil sie so fixiert wurden. Das wäre unwissenschaftlich.
Den Wunsch, Gesetze zu befolgen, als positivistisch zu bezeichnen geht aber an der Sache vorbei. Es ist ja ein wünschenswerter Umstand (in aller Regel). Die Bürger in der BRD z.B. haben eine hohe Akzeptanz auf die Werte des Grundgesetzes (im Schnitt höher als bei biblischen....). Diese Werte sind nicht von "oben" gesetzt (durch tatsächliche oder angenommene) göttliche Fügung. Gleichsam sind sie nicht positivistisch deswegen. Im Gegenteil, sie können sogar Endergebnis eines stetigen Hinterfragens sein und offen für behaarliche Verbesserungen.
Als positivistisch würde ich deswegen auch den Glauben sehen, etwas sei richtig, weil es so in der Bibel steht. Genau dann wird nicht mehr hinterfragt, sondern nur noch abgebildet, was schon da steht.
Aber so hattest Du es auch gemeint, oder?

2Lena
Beiträge: 4723
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 09:46

#17 Re: Entmystifizierung der westlichen Zivilisation

Beitrag von 2Lena » Do 20. Aug 2015, 08:03

Naqal hat geschrieben:"Positivismus" ist ein Vorwurf angewandt auf wissenschaftliches Arbeiten, z.B. ein Rechtspositivist ist jemand, der staatliche Setzungen von Normen nicht mehr hinterfragt. Sie seien schon alleine deswegen richtig, weil sie so fixiert wurden. Das wäre unwissenschaftlich.
Danke für die gute Erklärung.

closs hat geschrieben:Bezüglich des geistigen Zustands bin ich persönlich der Meinung, dass die westliche Hemisphäre auf dem besten Weg ist, in eine Zeit VOR dem AT zurückgeworfen zu werden.
Du meinst wohl die moralische Entartung?

Die haben wir bereits. Noch nie in der Weltgeschichte haben Mütter in solchem Umfang sich ihrer eigenen Kinder entsorgt, in der Meinung sie selbst bestimmen über ihren Bauch ... in kleinlichen Ängsten, dass sie nun ihren Beruf nicht mehr ausüben könnten oder weniger Einkommen haben, grad studieren wollen, etc. Chinesinnen schieben ihre Kinderwagen zur Uni.

So rücksichtslos, dass Kriege Millionen Flüchtlinge hervorbringen, war es noch nie und so grausam, dass Waffen erfunden werden, welche die gesamte Erde zerstören.

So einfallslos, dass das Holz des Bootskörpers verheizt wird ... Das war auch noch nie der Fall. Heute macht man das aber mit der Entnahme der Bodenschätze der Erde.

So rücksichtslos, mit Reichtum und Armut - so eine Situation war noch nie. Während die griechischen Reeder ihre Schiffe vorbeiziehen lassen, ein Millionenvermögen ... stirbt ein syrischer Junge. Er war auf der Flucht und hatte kein Geld für Wasser auf einer griechischen Insel. (Die Nachricht gestern, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht).

Ich hatte sowas selbst mal erlebt. In Thailand bettelte eine Frau mit Kleinkind. Keiner nahm sie ernst. Die Touristen gab Unmengen an Geld in den Geschäften aus. Es kam ein Wetterumschwung mit kaum 18 C in der Nacht. Die Frau lag erfroren am Strand. Das sorgte so für einen großen Schock unter allen Hotelgästen. Ein junger und gefühlvoller Engländer konnte den Urlaub nicht mehr genießen. Er "bekehrte" sich und arbeitete sofort irgendwo im sozialen Bereich. Ich hätte in so einer Situation, wie andere Einheimische, einen Stock zum Muschelnsuchen am Strand genommen oder eine der vielen Kokosnüsse aufgehoben und wäre nicht verhungert. Davon brauchte ich sowieso nur eine am Tag, fast als einziges Essen. Nur mit dem Unterschied, dass ein Einheimischer sie gegen Geld aufschlug. Blätter hätte es genug zum Essen gegeben. Vielleicht wollte sie sich schön machen wie die "Reichen", sparte sich das Geld, das nicht mal für Essen reichte. Das Leben, das die Reichen vormachten, brachte der Frau den Tod und hinfort aller Welt die Anklage.

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#18 Re: Entmystifizierung der westlichen Zivilisation

Beitrag von piscator » Do 20. Aug 2015, 11:54

2Lena hat geschrieben:Noch nie in der Weltgeschichte haben Mütter in solchem Umfang sich ihrer eigenen Kinder entsorgt, in der Meinung sie selbst bestimmen über ihren Bauch ... in kleinlichen Ängsten, dass sie nun ihren Beruf nicht mehr ausüben könnten oder weniger Einkommen haben, grad studieren wollen, etc. .
Falsch! Abtreibungen gab es schon immer. Nur wird heute mehr darüber gesprochen. Im Übrigen haben wir hierzulande ein Fristenlösung, die m.E. eine guten Lösungsansatz bildet.
Chinesinnen schieben ihre Kinderwagen zur Uni
Und andere Chinesinnen töten ihre Babies bzw. Embryonen ohne Skrupel weil es Mädchen sind.
So rücksichtslos, dass Kriege Millionen Flüchtlinge hervorbringen, war es noch nie und so grausam, dass Waffen erfunden werden, welche die gesamte Erde zerstören.
Falsch. Ein Blick in ein Geschichtsbuch hilft. "Lorber" ist übrigens kein Geschichtsbuch :lol:
So einfallslos, dass das Holz des Bootskörpers verheizt wird ... Das war auch noch nie der Fall. Heute macht man das aber mit der Entnahme der Bodenschätze der Erde.
Falsch. Nie war das Umweltbewusstsein so hoch entwickelt wie heute und es geht weiter.
So rücksichtslos, mit Reichtum und Armut - so eine Situation war noch nie. Während die griechischen Reeder ihre Schiffe vorbeiziehen lassen, ein Millionenvermögen ... stirbt ein syrischer Junge. Er war auf der Flucht und hatte kein Geld für Wasser auf einer griechischen Insel. (Die Nachricht gestern, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht).
Das ist tragisch.
Ich hatte sowas selbst mal erlebt. In Thailand bettelte eine Frau mit Kleinkind. Keiner nahm sie ernst. Die Touristen gab Unmengen an Geld in den Geschäften aus. Es kam ein Wetterumschwung mit kaum 18 C in der Nacht. Die Frau lag erfroren am Strand.
Erfroren? Bei 18 Grad? Das glaubst du doch selbst nicht.
Das sorgte so für einen großen Schock unter allen Hotelgästen. Ein junger und gefühlvoller Engländer konnte den Urlaub nicht mehr genießen. Er "bekehrte" sich und arbeitete sofort irgendwo im sozialen Bereich.
Ehrlich? Hast du seinen Lebenslauf danach verfolgt?
Ich hätte in so einer Situation, wie andere Einheimische, einen Stock zum Muschelnsuchen am Strand genommen oder eine der vielen Kokosnüsse aufgehoben und wäre nicht verhungert. Davon brauchte ich sowieso nur eine am Tag, fast als einziges Essen. Nur mit dem Unterschied, dass ein Einheimischer sie gegen Geld aufschlug. Blätter hätte es genug zum Essen gegeben. Vielleicht wollte sie sich schön machen wie die "Reichen", sparte sich das Geld, das nicht mal für Essen reichte. Das Leben, das die Reichen vormachten, brachte der Frau den Tod und hinfort aller Welt die Anklage.
Dass die Frau tot ist - falls deine Geschichte überhaupt stimmt - ist tragisch. Alles andere ist reine Spekulation.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Benutzeravatar
Mez
Beiträge: 330
Registriert: So 9. Mär 2014, 23:25

#19 Re: Entmystifizierung der westlichen Zivilisation

Beitrag von Mez » Do 20. Aug 2015, 12:03

2Lena hat geschrieben:
Naqal hat geschrieben:"Positivismus" ist ein Vorwurf angewandt auf wissenschaftliches Arbeiten, z.B. ein Rechtspositivist ist jemand, der staatliche Setzungen von Normen nicht mehr hinterfragt. Sie seien schon alleine deswegen richtig, weil sie so fixiert wurden. Das wäre unwissenschaftlich.
Danke für die gute Erklärung.

closs hat geschrieben:Bezüglich des geistigen Zustands bin ich persönlich der Meinung, dass die westliche Hemisphäre auf dem besten Weg ist, in eine Zeit VOR dem AT zurückgeworfen zu werden.
Du meinst wohl die moralische Entartung?

Die haben wir bereits. Noch nie in der Weltgeschichte haben Mütter in solchem Umfang sich ihrer eigenen Kinder entsorgt, in der Meinung sie selbst bestimmen über ihren Bauch ... in kleinlichen Ängsten, dass sie nun ihren Beruf nicht mehr ausüben könnten oder weniger Einkommen haben, grad studieren wollen, etc. Chinesinnen schieben ihre Kinderwagen zur Uni.

So rücksichtslos, dass Kriege Millionen Flüchtlinge hervorbringen, war es noch nie und so grausam, dass Waffen erfunden werden, welche die gesamte Erde zerstören.

So einfallslos, dass das Holz des Bootskörpers verheizt wird ... Das war auch noch nie der Fall. Heute macht man das aber mit der Entnahme der Bodenschätze der Erde.

So rücksichtslos, mit Reichtum und Armut - so eine Situation war noch nie. Während die griechischen Reeder ihre Schiffe vorbeiziehen lassen, ein Millionenvermögen ... stirbt ein syrischer Junge. Er war auf der Flucht und hatte kein Geld für Wasser auf einer griechischen Insel. (Die Nachricht gestern, die mir nicht mehr aus dem Kopf geht).

Ich hatte sowas selbst mal erlebt. In Thailand bettelte eine Frau mit Kleinkind. Keiner nahm sie ernst. Die Touristen gab Unmengen an Geld in den Geschäften aus. Es kam ein Wetterumschwung mit kaum 18 C in der Nacht. Die Frau lag erfroren am Strand. Das sorgte so für einen großen Schock unter allen Hotelgästen. Ein junger und gefühlvoller Engländer konnte den Urlaub nicht mehr genießen. Er "bekehrte" sich und arbeitete sofort irgendwo im sozialen Bereich. Ich hätte in so einer Situation, wie andere Einheimische, einen Stock zum Muschelnsuchen am Strand genommen oder eine der vielen Kokosnüsse aufgehoben und wäre nicht verhungert. Davon brauchte ich sowieso nur eine am Tag, fast als einziges Essen. Nur mit dem Unterschied, dass ein Einheimischer sie gegen Geld aufschlug. Blätter hätte es genug zum Essen gegeben. Vielleicht wollte sie sich schön machen wie die "Reichen", sparte sich das Geld, das nicht mal für Essen reichte. Das Leben, das die Reichen vormachten, brachte der Frau den Tod und hinfort aller Welt die Anklage.


Dass es weltweit in der heutigen Zeit am meisten Abtreibungen gibt,liegt wohl daran, dass wir über 7 Milliarden Menschen auf diesen Planeten haben ,im Jahre 0 -1000 n.Chr. waren es ca. 300 Millionen. Ausserdem ist heute die medizinischen Möglichkeit eine andere wie die letzten 2000 Jahre.
Ich bin gegen Abtreibung, wenn es aus reiner Bequemlichkeit geschieht, aber zu behaupten, die Menschen handeln moralisch schlechter als vor 2000 Jahren ist meiner Meinung nach ein grosses Vorurteil, welches vorallem Religionsfanatiker dazu nützen, den Menschen zu ihren Gunsten (Religion) bekehren.
Warum du gerade Chinesen als Vorbild bzgl. Abtreibung nennst , kann ich bei geschätzten 13 Millionen Abtreibungen nicht verstehen.

Ebenso erfriert in Thailand kein Mensch, weil die Temperatur mal ausnahmsweise auf +18 sinkt. Es gibt Armut in diesem Land, aber verglichen mit anderen Ländern ist Thailand gar nicht so schlecht dran.
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

2Lena
Beiträge: 4723
Registriert: Mi 30. Okt 2013, 09:46

#20 Re: Entmystifizierung der westlichen Zivilisation

Beitrag von 2Lena » Do 20. Aug 2015, 14:40

Mez hat geschrieben:Ebenso erfriert in Thailand kein Mensch
An Unterkühlung durch Schwäche eingehen, ist umgangssprachlich erfrieren.
Andere klapperten nass und vor Kälte, gewärmt von Winterjacken, in Sandalen.

Mez hat geschrieben:die Menschen handeln moralisch schlechter als vor 2000 Jahren ist meiner Meinung nach ein grosses Vorurteil
"Die Menschen" ... ich kenne nur ein paar Tausend ...
und kann mir also kein Urteil für Millionen oder Millarden machen ...
Was ich jedoch feststelle ist ein großer Unteschied zu den idealen Vorstellungen des ersten Christentums, von den Prinzipien her. Wie das Einzelne umsetzen, ist wieder etwas anderes.

Man hat zwar nicht eine tierische Brutalität, wie sie aus dem Mittelalter überliefert ist, geht trotzdem unglaublich rücksichtslos (gedankenlos) mit den Geschenken der Natur um oder mit der "Ware" Mensch, seiner Arbeit, seinen Zielen.

Gestern suchte ich ein Möbelwachs in einer Drogerie. Ich kam an Regalen voller WC-frisch vorbei. Wenn das ins Wasser bekommt, ist es mit den Fischen sogar im Meer vorbei. Das geht nicht durch die Kanalisation oder durch eine Kläranlage weg. Komme ich in ein Haus, wo das verwendet wird, macht es mir Atemnot und Lungenbrennen. Schon das Vorbeigehen am Regal war schlimm. Leute, die das nehmen haben von Zeit zu Zeit Angina und Fieber. Sie gehen zum Arzt, doch der klärt sie nicht auf. Die Ware ist "legal", (nicht geächtet) in jedem Supermarkt erhältlich. Das geht so weiter mit 1003 Produkten, von den man chemisch gesehen weiß, dass sie schädlich sind und krankmachend.

Bei einfacher Berührung kommt keiner um, also schadet es nicht? Das geht in Prinzip so weiter mit jedem Produkt, das zum Verkauf steht. Es ist so bequem ein fertiges Steck zu kaufen oder eine Wurst. Dahinter stehen oft unglaublich harte Arbeitsschicksale. Einige Frauen sind nach ein paar Jahren in der Darmverarbeitungsfabrik körperliche Wracks, voller Krankheiten und erschöpft. Viele Metzger gaben den Beruf auf. Ganz unschuldig und "ohne Sünde" geht ein Mensch einkaufen ...

Antworten