Säkulare Spiritualität - ein Widerspruch?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Pluto
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#11 Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von Pluto » Mo 26. Jan 2015, 23:29

closs hat geschrieben:Das Christentum ist von seinem Wesen her selbstverständlich aufklärerisch...
Welches waren denn die drei größten Erfolge (Ergebnisse) dieser Aufklärung in den letzten 200-300 Jahren?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#12 Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von closs » Mo 26. Jan 2015, 23:51

Pluto hat geschrieben:Welches waren denn die drei größten Erfolge (Ergebnisse) dieser Aufklärung in den letzten 200-300 Jahren?
Da gibt es vermutlich eher Rückschritte - versteh es so: Das Original-Pfingsten vor 2000 Jahren kann ja nicht getoppt werden. - Trotzdem gibt es immer wieder Menschen, die in diesem Licht stehen. - Die höchste Form der Aufklärung ist persönliche Weisheit.

Also versteh bitte "Aufklärung" im christlichen Sinn als "ontogenetische" Größe - mit Fortschritte im Sinne einer allgemein erkennbaren gesellschaftlichen Entwicklung zum Guten ist das Christentum "nur" mittelbar verbunden.

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Münek
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#13 Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von Münek » Di 27. Jan 2015, 00:18

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Damit meinte er, der Mensch solle seine Unmündigkeit abstreifen, indem er sich ohne Anleitung eines anderen seines Verstandes bedient.
Genau so ist es - aus spiritueller Sicht hieße dies: Der Mensch möge nicht primär auf Weltbild-Bastler, sondern auf seinen eigenen geistigen Instinkt.

Also: das hat Kant mit Sicherheit nicht gemeint.

Der Mensch sollte sich nicht "seines eigenen geistigen Instinkts" bedienen, sondern
seines eigenen VERSTANDES. Was schreibst Du da für einen Unsinn?

Sogar bei der Auslegung philosophischer Aussagen - wie hier Kants Leitspruch für die
Aufklärung - schreckst Du nicht davor zurück, Dein eisegetisches Süppchen zu kochen.
Eigentlich unfassbar! Was treibt Dich, das Gebot der intellektuellen Redlichkeit der-
maßen zu missachten?


Dazu fällt mir spontan ein:

Ich empfehle Dir wärmstens die Lektüre des Aufsatzes von Professor Dr. THOMAS MET-
ZINGER "Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit" (googel mal). Einen gleichlau-
tenden Vortrag dieses Bewusstseinsphilosophen vor größerem Publikum findest Du auf
You Tube.

Ich werde mir diesen äußerst aufschlussreichen Vortrag jedenfalls auch noch einmal zu
Gemüte führen. Absolute Klasse. :thumbup:

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#14 Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 00:30

Münek hat geschrieben:Also: das hat Kant mit Sicherheit nicht gemeint.
Er hat es "inneres Gesetz" genannt. - Für Kant ist die Vernunft aufgesetzt auf das "innere Gesetz" im Menschen - bestreitest Du das? - Kant bedarf auch des "Dings an sich" - also etwas, was a priori vor der Vernunft steht. - Die Vernunft ist die Gestaltungsgröße, gut mit Vorgefundenem umzugehen.

Münek hat geschrieben:Sogar bei der Auslegung philosophischer Aussagen - wie hier Kants Leitspruch für die Aufklärung - schreckst Du nicht davor zurück, Dein eisegetisches Süppchen zu kochen.
Verstehe Deine Aufregung nicht. - Wo ist der Haken?

Habe gerade den Metzinger-Vortrag am Anfang angehört - sehr diszipliniert vom Aufbau - was rauskommt, weiß ich nicht. - These 1 bei ihm lässt SChlimmes befürchten - aber ich kann mich täuschen . - Danke für Link :thumbup:

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#15 Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von Münek » Di 27. Jan 2015, 00:42

closs hat geschrieben:Habe gerade den Metzinger-Vortrag am Anfang angehört - sehr diszipliniert vom Aufbau - was rauskommt, weiß ich nicht. - These 1 bei ihm lässt SChlimmes befürchten - aber ich kann mich täuschen . - Danke für Link :thumbup:

Gern geschehen. :thumbup:

Na, dann nimm Dir mal die Zeit und sieh ihn Dir bis zum Schluss an. Sooo lang ist der Vortrag nicht.

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#16 Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von Münek » Di 27. Jan 2015, 06:16

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Also: das hat Kant mit Sicherheit nicht gemeint.
Er hat es "inneres Gesetz" genannt. - Für Kant ist die Vernunft aufgesetzt auf das "innere Gesetz" im Menschen - bestreitest Du das? - Kant bedarf auch des "Dings an sich" - also etwas, was a priori vor der Vernunft steht. - Die Vernunft ist die Gestaltungsgröße, gut mit Vorgefundenem umzugehen.

Mensch Keule, soll ich jetzt lachen oder weinen?

Lies nochmal ganz in Ruhe,

was Du da für ein völlig pseudo-philosophisches Gebrammel von Dir gegeben hast! Welcher
einigermaßen im Kopf klarer Mensch soll dieses Gelaber verstehen? Denke doch mal bitte an
die Mitleser!

Hast Du darauf eine Antwort? Wie schon einigemal: Willst Du nicht verstanden werden?

Warum flüchtest Du so oft bewusst in Unverständlichkeit, wenn Dir die Argumente ausgehen?

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#17 Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 08:36

Münek hat geschrieben:Sooo lang ist der Vortrag nicht.
Sind aber 6 Staffeln.

Münek hat geschrieben: Willst Du nicht verstanden werden?
Schon - aber die Verständnis-Grundlagen scheinen sich über die Epochen grundlegend zu verändern. - OK - bejahtst Du, dass es einen Bezug zwischen "innerem Gesetz"/"Ding an sich" und der Vernunft gibt? - Wenn ja, welchen?

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#18 Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 13:16

Münek hat geschrieben: Dr. THOMAS METZINGER "Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit"
Habe die 6 Staffeln angeschaut:

* sauber aufgebaut
* analytisch fehlerfrei
* sehr kompetent
* hoch-interessant.

Er versucht auf die milde Tour, Spiritualität als Teil des Atheismus zu begreifen. - Brillant und gefährlich. - Der Grunddefekt bei ihm: Er definiert "Evidenz" im Sinne von Wittgenstein und Popper UND fordert auf dieser Basis eine evidenz-orientierte Spiritualität - was nicht gehen kann, weil es Spiritualität nur jenseits von Popper und Wittgenstein geben kann - es sei denn man definiert eine "Spiritualität ohne Gott" - genau das tut er.

Das ist so ähnlich, als würde ich Dich statt Münek nun Annabella nennen und deshalb darauf bestehen, dass Du eine Frau bist. :lol:

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sven23
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#19 Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von sven23 » Di 27. Jan 2015, 15:59

closs hat geschrieben: - es sei denn man definiert eine "Spiritualität ohne Gott" - genau das tut er.

Das hat auch seine Gründe. Mit Gott gibt's nämlich nur Probleme. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#20 Re: Der Keuschheitsball.

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 16:18

sven23 hat geschrieben:Mit Gott gibt's nämlich nur Probleme.
Stimmt - Wenn man dem Alkohol auch noch Ethanol hinzufügt, gibt's Probleme - daran kann ich mich erinnern. ;)

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