Glaube und Wissen

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
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Magdalena61
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#11 Re: 4religion?

Beitrag von Magdalena61 » Di 10. Dez 2013, 13:21

Darkside hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Na, dann sind wir halt im Wahn. Denn was man erlebt hat, das WEISS man.
Wissen kann man nur die Realität, alles andere ist Glaube.
Wie erwirbt man Wissen?
Durch Informationen und Erfahrungen, die über den Verstand verarbeitet und genützt werden.

Beim "Glauben" ist es ebenso.
Info+ Erfahrung = Wissen.

Eine gewisse Fehlerquote ist unvermeidbar, und darin sind auch die Widersprüche begründet. Aber: Wer nicht wagt, der gewinnt auch nichts; wer sich allem, das er (noch) nicht kennt oder versteht verschließt, der erlangt keine Erkenntnis. Zuerst kommt der Glaube, der das Denken und Handeln bestimmt, dann folgen Fakten/ Auswirkungen auf das eigene Leben.
So weißt du z.B., dass du hier mit einem User schreibst, der sich hier Darkside nennt.
Weiß ich es? Es könnte ein anderer sein, der Darkside fast perfekt kopiert :) Darkside 2, 3, 4....
Von Gott jedoch weißt du nicht - und in jegliches Erleben, in dem du meinst Gott erfahren zu haben, ist es letzten Endes lediglich so, dass DU ihn subjektiv in das Erleben hinein interpretierst.
Meistens stehe ich "daneben", beobachte die Welt und mich und sammele Informationen.
Wissen kann sich auch nicht widersprechen - Glaube schon.
Fehlerhafte Datenbänke produzieren fehlerhafte Ergebnisse. Das bedeutet aber nicht, dass die Datenbank an sich untauglich ist.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Demian
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#12 Re: Glaube und Wissen

Beitrag von Demian » Di 10. Dez 2013, 13:41

... 8-)


closs
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#13 Re: Glaube und Wissen

Beitrag von closs » Di 10. Dez 2013, 14:05

Darkside hat geschrieben:So weißt du z.B., dass du hier mit einem User schreibst, der sich hier Darkside nennt.
Nein - "weiss" ich nicht. - Ich setze, dass mein Leben NICHT ein Traum ist, Darkside also wirklich unabhängig von mir existiert. - Infolge (!) dieser geglaubten Setzung, "weiss" ich, dass ich hier mit einem User schreibe, der sich Darkside nennt.

Kant hat das genauso gemacht: er kam nicht um A-Priori-Setzungen herum, um infolge (!) dieser Setzung ein logisch widerspruchsfreies Welt-Erklräungs-System zu erschaffen.

Darkside hat geschrieben:Wissen kann sich auch nicht widersprechen
Müsste man sich genauer anschauen - was hältst Du von folgendem Satz:

* Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass eine Schachtel Zigaretten 45 Euro kosten müssten, um alle Folgen des Rauchens für die Volkswirtschaft finanziell auszugleichen.
* Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass eine Schachtel Zigaretten 2,80 Euro kosten müssten, um alle Folgen des Rauchens für die Volkswirtschaft finanziell auszugleichen.

* Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass der durchschnittliche Schweizer im Jahr 2012 zuviel Eiweiß zu sich genommen hat.
* Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass der durchschnittliche Schweizer im Jahr 2012 zuwenig Eiweiß zu sich genommen hat.

Sind die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen als "Wissen" zu bezeichnen?

Rembremerding
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#14 Re: Glaube und Wissen

Beitrag von Rembremerding » Di 10. Dez 2013, 15:43

Ich habe es schon an anderer Stelle geschrieben:
Gottes Liebe verbietet es den freien Willen des Menschen durch Wissen zu ihm zu zwingen. Deshalb findet man in der Hl. Schrift auch nicht ein absolutes Wissen (aber Wahrheit!). Der Mensch hat sich mit seinem freien Willen, "aus freiem Herzen" heraus, sprich durch Glauben, Gott zuzuwenden oder eben nicht. Und dieser Glaube kann nur in den Lücken des Nichtwissens sein.

Eine Frage:
Ein Mensch setzt sich auf einen Stuhl. Hat er zuvor alle Verbindungen, alle Schrauben am Stuhl überprüft? Hat er die Tragfähigkeit des Materials getestet? Wahrscheinlich nein.
Hat er sich nun aus Wissen um die Stabilität auf diesen Stuhl gesetzt oder im Glauben daran, dass er einen trägt?
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closs
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#15 Re: Glaube und Wissen

Beitrag von closs » Di 10. Dez 2013, 16:37

Rembremerding hat geschrieben: Der Mensch hat sich mit seinem freien Willen, "aus freiem Herzen" heraus, sprich durch Glauben, Gott zuzuwenden oder eben nicht.
"Freies Herz" und "freier Wille" sind aber zwei Paar Stiefel. - "Freies Herz" ist befreites Herz. - Und wenn "der Herr" einem „ein Herz zu erkennen“ „bis zum heutigen Tag nicht gegeben“ (Buber, Deut. 29,3) hat, ist man nicht befreit WORDEN (passiv!).

Auch zum Vertrauen gehört Erkenntnis - man sieht das bei kleinen Kindern. - Sie prüfen und merken (erkennen), dass sie sich anvertrauen können. - Ist dieses Vertrauen verletzt worden, dauert es, bis es wieder kommt. - Mit "Willen" kann man das nicht lösen.

"Hiermit "entscheide" ich als Kind sexuell Missbrauchte, das ab sofort wegzuwischen" - funktioniert nicht. - "Wille" und "Entscheidung" nützen da gar nichts - da hilft nur Befreiung (befreit WERDEN).

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Vitella
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#16 Re: Glaube und Wissen

Beitrag von Vitella » Di 10. Dez 2013, 16:43

Rembremerding hat geschrieben: Hat er sich nun aus Wissen um die Stabilität auf diesen Stuhl gesetzt oder im Glauben daran, dass er einen trägt?

naja, es gibt aber Stühle die nicht halten.
Es ist eben beides und doch ist es nicht sicher, normalerweise weis man, also konditioniert, das Stühle zum sitzen da sind und halten.
Das hat mit Glauben nichts zu tun, sondern mit Erfahrungswerten....die meisten Stühle halten.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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#17 Re: Glaube und Wissen

Beitrag von Rembremerding » Di 10. Dez 2013, 16:59

Vitella hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben: Hat er sich nun aus Wissen um die Stabilität auf diesen Stuhl gesetzt oder im Glauben daran, dass er einen trägt?

naja, es gibt aber Stühle die nicht halten.
Es ist eben beides und doch ist es nicht sicher, normalerweise weis man, also konditioniert, das Stühle zum sitzen da sind und halten.
Das hat mit Glauben nichts zu tun, sondern mit Erfahrungswerten....die meisten Stühle halten.
Genau, und wo ist nun der Unterschied, wenn ein Christ daran glaubt, dass Gott ihn trägt? Ein Christ hat ebenso eigene Erfahrungswerte und weiß um die Erfahrung anderer. Und doch: Im Gegensatz zu Stühlen ist Gott unter der Last von Sündern nie zusammengebrochen. Im Gegensatz von Gottfernen lügen sich Gläubige nicht selbst in die Tasche und sprechen stets von Wissen, wo keines ist, sondern gleich von Glauben, in der Gewissheit, dass er zu Wissen wird.
Vertraue also lieber auf Gott, als auf Stühle! :lol:
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Vitella
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#18 Re: Glaube und Wissen

Beitrag von Vitella » Di 10. Dez 2013, 17:03

Rembremerding hat geschrieben: Vertraue also lieber auf Gott, als auf Stühle! :lol:

. . . . . . . . . . Bild
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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Demian
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#19 Re: Glaube und Wissen

Beitrag von Demian » Di 10. Dez 2013, 18:02

Rembremerding hat geschrieben:Im Gegensatz zu Stühlen ist Gott unter der Last von Sündern nie zusammengebrochen.

Ein Buddhist könnte fragen: wie kann es Sünder geben, wenn es nicht mal ein Ich gibt? ;)

Rembremerding
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#20 Re: Glaube und Wissen

Beitrag von Rembremerding » Di 10. Dez 2013, 18:10

Demian hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Im Gegensatz zu Stühlen ist Gott unter der Last von Sündern nie zusammengebrochen.

Ein Buddhist könnte fragen: wie kann es Sünder geben, wenn es nicht mal ein Ich gibt? ;)
Ein Christ würde antworten: Wie kann es kein Ich geben, obwohl Gott auch im Du ist?
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