in meinem Verständnis ist Seele jene Entität, die unsere Talente beinhaltet, die grossen Lebensträume; jene Dinge, die sich wie ein Motiv durch das ganze Leben ziehen und zu denen wir immer wieder zurück kehren. Das Gewissen ist die Stimme der Seele; es ist die Seele, die beurteilt, was richtig und falsch ist, auch unabhängig von menschlichen Gesetzen und Konventionen. Es ist das "Gesetz, das ins Herz geschrieben ist", wie Paulus sagte.
Das handelsübliche Ich hingegen - also "ich barbara" oder "du Pluto" ode "du closs" - das ist nicht Seele, das ist Ego. Das ist ein psychisches Werkzeug, um im Erdenleben zurechtzukommen und den Körper zu schützen. Das ist jener Teil, der Rechnungen bezahlt, auf der STrasse nach links und rechts guckt, Terminplanung führt und einhält, sich Gedanken über die Pensionskasse macht und Angst hat vor Arbeitslosigkeit, Alter, Schmerz und Tod.
2.) Wenn Seele unsterblich ist, ist siea auch ewig, oder hat sie einen Anfang?
Sie kommt aus dem Bereich des Zeitlosen. "ewig" finde ich das falsche Wort, denn das impliziert einen Zeitraum ohne Anfang und Ende, doch wie wir wohl zu Recht vermuten, hatte die Zeit einen Anfang und wird wohl auch ein Ende haben. Seele ist aber im zeitlosen Bereich zuhause.
3.) Wei passt das ICH in dein Modell? Vielleit als eine Art Bindeglied zwischen Körper und Seele?
"Ich", also Ego, ist der psychische Aspekt des Körperlichen.
Wann wurde die Seelen geschaffen? Und wo lagern sie? Suchst sich die Seele einen Körler aus, oder wird sie zugeteilt?
in einem zeitlosen Raum ist die Frage "wann...?" sinnlos, da nicht anwendbar. Die Seele sucht scih nicht einen Körper aus (so wie aus dem Katalog), sie erschafft ihn sich; sie liefert das Schnittmuster dazu; bei der Wahl des Körpers dürften diverse Aspekte eine Rolle spielen, sowohl individuell bestimmte wie auch solche aus der Gesamtheit der höheren Reiche.
Darum müßte die 1. Frage lauten, wie unterscheide ich Seele vom Körper ?
Seele interessiert sich nicht gross für körperliche Dinge. Seele findet zB die Idee toll, Künstlerin zu werden oder eine Expedition in fremde Länder zu machen, und findet Fragen wie "und wer soll das alles bezahlen? Wie steht's mit der Versicherung?" lästig, kleinlich und irrelevant.
Fürs Ego ist das genau umgekehrt, das findet Seele verantwortungslos, irrealistisch und völlig verrückt.
die Kunst ist, die richtige Balance zu finden, sodass sowohl Seele wie Ego jene Aufgaben erfüllen, die zu ihnen passen, und nicht jene zu erfüllen versuchen, für die sie nicht geeignet sind.
Man kann auch sehr naturalistisch herangehen, in dem man fragt, woher eine immaterielle Seele die Energie nimmt, um materiell mit dem Körper zu interagiern, denn irgendwann, irgendwo im Körper müsste zwingend eine Schnittstelle existieren und die will von beiden Seiten mit elektrischer Energie versorgt werden um Nervenimpulse zu erzeugen — denn nichts anderes versteht unser Gehirn. Doch weder is ein solche Schnittstelle auffindbar, noch ist die Energiequelle der Seele bekannt!
Schnittstelle liesse sich wohl an Quantenvorgängen innerhalb biochemischer Vorgänge finden. Allerdings ist die Biologie meines Wissens noch längst nicht an diesem Punkt, überhaupt Quantenvorgänge als biologisch relevant zu betrachten; und die ganze Naturwissenschaft schon gar nicht, die Quantenunschärfen nicht mit dem Wort "Zufall" sondern "freie Entscheidung" zu beschreiben. Oder auch nur mal die Möglichkeit zuzulassen mit der Voraussetzung "was wäre, wenn..."
Grundsätzlich auffindbar ist das schon, allerdings zweifle ich daran, dass die heutige Mentalität von Naturwissenschaft überhaupt eine solche Art von Untersuchungen zulassen würde; ich würde eher vermuten, dass jemand, der ein solches Projekt ernsthaft in Betracht zieht, mit Hohn und Spott übergossen würde, dafür aber keine Finanzierung finden würde, keine Artikel in den rennommierten Fachzeitschriften veröffentlichen könnte und keine Arbeit innerhalb des wissenschaftlichen Betriebs finden würde.
grüsse, barbara