Hitler- ein gläubiger Christ?

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NIS
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#101 Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von NIS » Mo 4. Aug 2014, 22:41

Catholic hat geschrieben:Wieso?
Das Argument verstehe ich nicht!

NIS hat geschrieben:Wenn für Hitler die Juden das Übel waren, hat er sich zumindest an das Vater Unser gehalten. :thumbdown:
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Übel,
denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen
Der Heilige Geist (Hauke)

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Catholic
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#102 Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Catholic » Mo 4. Aug 2014, 22:46

Hallo NIS,

im Vater-Unser heisst es aber nicht

"Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von den Juden,
..."

oder habe ich etwas überlesen?

Gruss,
Catholic

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NIS
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#103 Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von NIS » Mo 4. Aug 2014, 23:01

Hi Catholic,
ich würde auch niemals behaupten, Hitler hätte das Vater Unser richtig ausgelegt!

Denn man könnte denken, dass Hitler die Juden als das Übel der Welt angesehen hat.

Das Dritte Reich neben Himmel und Erde war die Hölle!

Und dennoch war Hitler nicht der Teufel, sondern nur ein größenwahnsinniger kranker Mensch!

Die Angst im Dritten Reich muss wahnsinnig gewesen sein!

Gott sei Dank ist dieses Reich untergegangen!
Der Heilige Geist (Hauke)

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Abischai
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#104 Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von Abischai » Di 5. Aug 2014, 13:31

...um dem Platz zu machen, was jetzt kommt, das 4. Reich, so völlig von denen davor verschieden.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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sven23
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#105 Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von sven23 » Di 5. Aug 2014, 17:18

„Ohne Gottesglauben können die Menschen nicht sein. Der Soldat, der drei und vier Tage im Trommelfeuer liegt; braucht einen religiösen Halt. Gottlosigkeit ist Leerheit“
Adolf Hitler an Kardinal Faulhaber

Hier ist erkennbar, daß Hitler den Glauben instrumentalisierte für seine kriegerischen Zwecke.

Nachzulesen auf der Internetseite "Morden mit Gott:
Opportunismus, Hitlerverehrung und Kriegshetze
von deutschen Kirchenführern"

http://www.reimbibel.de/Kirche-im-Dritten-Reich.htm
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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JackSparrow
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#106 Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von JackSparrow » Di 5. Aug 2014, 19:37

Martin Luther war Antisemit und Judenfeind. War Martin Luther ein gläubiger Christ?

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sven23
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#107 Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von sven23 » Di 5. Aug 2014, 19:56

JackSparrow hat geschrieben:Martin Luther war Antisemit und Judenfeind. War Martin Luther ein gläubiger Christ?

Stimmt, und zwar von der übelsten Sorte.

"Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen...; Man sollte ihre Synagogen und Schulen mit Feuer anstecken, ... unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien (...) ihre Häuser desgleichen zerbrechen und zerstören."
(Luther: Von den Juden und ihren Lügen, Tomos 8, S. 88ff)

Dazu meinte Hitler:
"Luther war ein großer Mann, ein Riese. Mit einem Ruck durchbrach er die Dämmerung, sah den Juden, wie wir ihn erst heute zu sehen beginnen."

Die Grundlagen für den Holocaust wurden in 2000 Jahren Kirchengeschichte, egal ob RKK oder Reformation, gelegt.
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closs
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#108 Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von closs » Di 5. Aug 2014, 20:20

sven23 hat geschrieben:Die Grundlagen für den Holocaust wurden in 2000 Jahren Kirchengeschichte, egal ob RKK oder Reformation, gelegt.
Das ist Vulgär-Historismus.

Deiner Aussage kann man nicht widersprechen, weil es in den letzten 2000 Jahren nichts anderes als eine abendländische Geschichte gab. - Das ist so ähnlich, als würdest Du die Sonne für den Holocaust verantwortlich machen, weil ohne sie kein Leben auf der Erde möglich gewesen wäre. :lol:

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sven23
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#109 Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von sven23 » Di 5. Aug 2014, 20:27

closs hat geschrieben: Das ist Vulgär-Historismus.

Deiner Aussage kann man nicht widersprechen, weil es in den letzten 2000 Jahren nichts anderes als eine abendländische Geschichte gab. - Das ist so ähnlich, als würdest Du die Sonne für den Holocaust verantwortlich machen, weil ohne sie kein Leben auf der Erde möglich gewesen wäre. :lol:

Du wirst doch wohl den Antisemitismus der Kirchen nicht leugnen wollen.

"Ohne die Jahrhunderte mit christlichem Katechismus, Predigten und Schmähungen wären Hitlers Lehren, Propaganda und Schmähungen nicht möglich gewesen."
(Jules Isaac, frz.-jüd. Wissenschaftler, über den Antisemitismus des Dritten Reiches)

Hitlers Antisemtismus fiel auf fruchtbaren Boden, der 2000 Jahre fleißig von der Kirche beackert worden ist. Ja, die Geschichte ist manchmal vulgär, die Juden können es bezeugen.

PS. Hast du übrigens 2 positive Beispiele für Inquisition gefunden? Catholic konnte auch noch keinen Erfolg vermelden. Woran mags wohl liegen? ;)
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closs
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#110 Re: Hitler- ein gläubiger Christ?

Beitrag von closs » Di 5. Aug 2014, 20:47

sven23 hat geschrieben:Du wirst doch wohl den Antisemitismus der Kirchen nicht leugnen wollen.
Nein - er war eine beständige Größe. - Juden und Moslems waren "Heiden" - wobei die Juden als diejenigen angesehen wurden, die es besser hätten wissen MÜSSEN.

sven23 hat geschrieben: Ja, die Geschichte ist manchmal vulgär, die Juden können es bezeugen.
Deine Herleitung ist wirklich einfach vulgär, weil sie vulgär einfach ist - ach so, das muss wegen Ockham so sein. :devil: :devil: :devil:

Der Sonderstatus der Juden war maßgeblich dadurch bedingt, dass sie seit 70 n.Chr. keinen eigenen Staat mehr hatten und deshalb ÜBERALL, wo sie hingingen, in der Minderheit waren. - Gleichzeitig waren sie durch ihre Religion gut vernetzt - die Torah war überall diesselbe. - Dazu kam obendrauf, dass Juden (in vielen Ländern) kein Handwerk ausüben durften und sich deshalb oft auf Geldgeschäfte verlegten (natürlich nicht alle, denn es gab viele bitterarme Juden in ihren Ghettos). - Nichtsdestoweniger war ein überdurchschnittlicher Besitz in jüdischer Hand.

Das nun führte oft dazu, dass die reichen Geldleiher-Juden aufs Blut gehasst wurden - man wurde ja als Schuldner regelmäßig an sie erinnert, wenn es um Rückzahlungen inklusive Zins ging. - An Fürsten musste man auch Abgaben zahlen, die aber zu stark waren. - Also gab es Wut und Wut-Umleitung auf die Juden - und sie waren ja eine MINDERHEIT, was sie für Wutausbrüche höchst geeignet erschienen ließ.

Pogrome waren in diesem Sinne - platt gesagt - volkswirtschaftliche Bereicherung durch Enteignung sowie Entschuldung der Schuldner - ein attraktiver Gedanke, der des öfteren zur Tat wurde. - Gerechtfertigt werden konnte das dadurch - und jetzt kommt DEIN Punkt - , dass Juden ja keine Rechtgläubigen waren - und so griff ein Zahnrädchen ins andere.

Diese meine Darstellung ist weit weniger platt als Deine - aber immer noch viel zu einfach. - Aber es mag genug sein, um einen halbwegs tauglichen Korridor zu öffnen, in dem die Judenverfolgungen im Abendland erklärbar werden.

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