Pluto hat geschrieben:Eine Zeit lang habe ich mich als Humanist bezeichnet, bis ich merkte, dass es nichts weiter ist als gelebte Menschlichkeit. Warum sollte nicht jeder Mensch unabhängig von seinem Glauben Humanist sein können.
Für mich gibt es deshalb ebenso christliche wie säkulare Humanisten.
Eine Zeit lang habe ich mich als Humanist bezeichnet, bis ich merkte, dass es nichts weiter ist als gelebte Menschlichkeit. Warum sollte nicht jeder Mensch unabhängig von seinem Glauben Humanist sein können.
Für mich gibt es deshalb ebenso christliche wie säkulare Humanisten.
Sehe ich genauso, Humanismus ist denke ich mehr eine Einstellung zu seinem Verhalten als eine Weltanschauung. Der Humanismus schliesst den Glauben ja nicht aus, im Gegenteil, die frühen Christen hatten platonische Sichtweisen und als in Europa der Humanismus aufblühte wurde er sogar von Päpsten unterstützt. "Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst" ist doch geradezu die Quintessenz von Humanismus oder nicht?
Ich finde die Unterscheidung zwischen christlichen und säkularen Humanisten un peu cinglé, denn letztlich sollte bei beiden im Handeln der MENSCH, der NÄCHSTE im Vordergrund stehen und nicht der Hintergrund warum man gerade so handelt wie man handelt. Frei nach dem Motto: "Wieso hast Du mir geholfen?" "Weil Gott es möchte" "Du Idiot, kannst Du nicht selber denken?"
Magdalena61 hat geschrieben:Weil im säkularen Humanismus Gott ausgeklammert wird. Der Mensch steht im Mittelpunkt.
Die Bibel lehrt nicht Errettung durch (gute) Werke, durch ein vorbildliches Leben, sondern durch den Glauben (an Gott und an das Erlösungswerk Christi). Aus dieser Perspektive gesehen sind die Bedenken derjenigen Christen, die sagen: Ohne Evangelium kann der Humanismus nicht "erretten" schon berechtigt.
Dieser Aussage stimmte ich zu wenn ich den Anspruch hätte, allen Menschen zu jederzeit und immerdar das Evangelium zu verkünden Zunächst einmal geht es beim - ich nenne es mal so - "Dienst am Nächsten" nicht darum Heil zu erfahren oder sich für eine Errettung zu qualifizieren. NEIN! Es geht erst einmal darum, diesem einen Menschen mit all seiner Kraft zu helfen. Wenn ich bei der Feuerwehr mit einem Atheisten zusammen ein brennendes Haus betrete, zweifle ich keine Sekunde daran dass er nicht sein Leben hingeben würde um mein Leben oder das Leben anderer Personen zu retten so wie auch ich mich selbst in höchste Lebensgefahr begebe um andere Menschen zu retten. Auf meiner Gürtelschnalle steht "Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr", ich bin aber nicht in der Feuerwehr um Gott zu gefallen sondern um Menschen zu helfen, um diese Welt da wo ich kann besser zu machen.
Der Humanismus kann vielleicht ohne Evangelium nicht erretten vor Gott, aber den Menschen zu helfen, gleich aus welchem Antrieb heraus, ist definitiv ein Wille Gottes! Gott errettet nach seiner Gnade, es steht mir nicht zu darüber zu befinden, wer Erlösung erlangen wird und wer nicht. "Niemand kommt durch den Vater denn durch mich" hat Jesus gesagt. Er hat aber auch gesagt: "Wer nicht gegen mich ist, ist für mich". Und das Gleichnis von den zwei Söhnen zeigt auch, dass man Gottes Willen tun kann, ohne dass man sich dazu bekennt.
Ein christlicher Humanismus wird sicherlich von vielen Atheisten abgelehnt aber ein säkularer Humanismus wird möglicherweise nicht einmal von Gott selbst abgelehnt.
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es"
Und wie sagte meine kleine Tochter kürzlich zu mir: "Papa, Helfen ist das Allerwichtigste" Und sie hat recht.