Erzähl das mal einem Menschen aus der Steinzeit.ThomasM hat geschrieben:Zuerst die Überlegung, dass es nicht mehrere "Götter" geben kann.

Das ist Ansichtssache...ThomasM hat geschrieben:Das besagt die Definition des Wortes. Ein übermächtiges Wesen, das alles erschaffen hat, kann nicht mehrere Identitäten haben, sonst sind das keine Götter, sondern lediglich Wesen, die etwas Höherem unterworfen sind. Das zeigen die griechischen oder römischen Götterwelten, bei denen die "Götter" auch nur schwache, dem Tod und ihren Trieben ausgesetzte Wesen sind.
Wenn man auf diese Weise festgestellt hat, dass es nur einen Gott geben kann, dann folgt die Frage, wie er denn ist, was er von uns will und wie man mit ihm interagiert.
Polytheismus ist der Glaube an viele Götter. Im Altertum waren sie menschenähnlich, unvollkommen und bestimmten gewisse Teile unseres Lebens (das Meer, die Berge oder die Ernte). Historisch vollzog sich später ein Wandel hin zu Monotheismus.
Das Übergangsstadium zwischen Polytheismus und Monotheismus nannte David Hume einen Pseudomonotheismus. Obwohl es hier noch viele Götter gibt, entwickelt sich ein Gott zum Herrscher über andere Götter. Ein Beispiel dafür ist Zeus im Glauben der alten Griechen. Monotheismus ist der Glaube an einen einzigen allmächtigen Gott.
Hume glaubte, dass der Polytheismus dann entstand als die Menschen noch wenig Verständnis natürlicher Phänomene hatten. Der frühe Mensch sah die Natur als ein "Kampf zwischen gegensätzlichen Mächten". Dies erzeugte bei ihm eine tiefe Unsicherheit für die Zukunft. Aus dieser Hoffnungslosigkeit begannen steinzeitlichen Menschen sich Gedanken zu machen über die natürlichen Ereignisse die ihr Wohlergehen beeinflussen konnten.
Unsere Gemüter werden durch die Elemente dauernd in einen Zustand der erregten Erwartung versetzt; die unbekannten Gründe werden zum Objekt unserer Ängste und Hoffnungen, weil sie unser Wohlergehen und unser ganzes Leben bestimmen. Unsere Phantasie entwickelt daraus eine Vorstellung der ewig kämpfenden Gewalten. Mit der Zeit, so Hume, wird der Mensch versuchen die unsichtbaren elementaren Kräfte zu personifizieren, sie mit menschlicher Gestalt zu versehen. Auf diese Art verstärkt der Mensch seine Vorstellung dieser unbekannten Kräfte, die so wichtig sind, sowohl für sein Leid als auch für sein Wohlergehen.
Im Laufe der Zeit erhebt der Mensch einen der Götter über die anderen. Von dort zum totalen Monotheismus ist es dann nur ein weiterer kleiner Schritt.
Ist es nicht angesichts einer solchen geschichtlichen Entwicklung, vernünftiger zu sagen, dass Gott das Geschöpf menschlichen Erfindungsgeists ist und nicht der Mensch durch einen immer währenden Gott erschaffen wurde?