Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Säkularismus
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Lena
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#11 Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Lena » Do 14. Jan 2016, 10:58

Der Mensch soll nicht töten. Nicht aus Eifersucht, Neid oder sonstigen niedrigen Motiven. Wer andere tötet, im eigenen Namen, im Namen von Christus, von einer andern Gottheit, oder des Götzen Atheismus und das ist er, so er anders denkende in Wort und Tat verfolgt, macht sich schuldig. Er hatte schon recht, der kleine Oesterreicher mit dem gott auf der Münze. Es war der gott dieser Welt, der Teufel, der ihn dazu trieb. Wir sollen einander lieben :Herz:. Wer andere lieblos behandelt macht sich schuldig. Hass erfüllter Atheismus ist in die Reihe aller andern Ideologien zu reihen. Schon in Babylon mussten Menschen einem Götzen huldigen, damit sie am Leben blieben. Der heutige Götze könnte die Verachtung von solchen sein, die sich wissend meinen, gegenüber jenen, die in ihren Augen, unwissende sind. Besser sich fühlend wird auch Hochmut genannt. Ein hoher Gelehrter nannte einst die Liebe das Grösste.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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Janina
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#12 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Janina » Do 14. Jan 2016, 11:29

closs hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:Sind AtheistInnen die besseren Menschen?
Hinzuzufügen wäre: Ist der Komparativ "besser" überhaupt christlich? - Ich glaube NEIN - der Mensch soll gut sein, nicht besser.
Es steht geschrieben:
Wer nicht ständig besser wird, hat aufgehört, gut zu sein.
Die Hetzjagd des Lebens, keine Ruhe finden...

In der Biologie ist das der "Rote-Königin-Effekt". Man muss rennen so schnell man kann, um wenigstens da zu bleiben wo man ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Red-Queen-Hypothese

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Magdalena61
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#13 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Magdalena61 » Do 14. Jan 2016, 12:12

Warum ich das Thema eröffnet habe kann sich vermutlich jeder, der einige Threads hier kennt, denken.

"DAS Christentum" oder "DIE Gläubigen (egal welcher Religion) werden von manchen Teilnehmern dieses Forums offenbar als die "Wurzel allen Übels" betrachtet; als Keimzelle für Verbrechen jeglicher Art an der Menschheit ... wobei in so manchen schriftlichen Darstellungen nicht an rassistisch motivierten Charakteristika gespart wird.

Atheisten, also Menschen, die ihr Leben ohne irgendwelche Verpflichtungen gegenüber einer Gottheit führen, wären dann also dieser Logik zufolge die "besseren Menschen", nicht so "schädlich" für die Welt wie Gläubige, weil es für sie keine religiösen Prinzipien inklusive der Definition, was als Sünde zu betrachten ist, gibt.

Diese Sichtweise ist meiner Meinung nach komplett falsch.

Mir geht's eigentlich nicht so sehr darum, eine der beiden Parteien zu glorifizieren, was zu Lasten der anderen Gruppe ginge. Weil jeder Mensch ein Individuum ist und keiner- nach menschlicher Definition- nur "gut" oder nur "böse" denkt und handelt.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Magdalena61
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#14 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Magdalena61 » Do 14. Jan 2016, 12:35

ThomasM hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben: und das sollen die "besseren Menschen" sein?
Bevor man diese Frage beantworten kann, sollte man eigentlich fragen
- was motiviert Menschen dazu, besser zu sein (im Sinne zu versuchen, bessere Handlungen zu begehen)
Das ist eine gute Frage.

Ich kann sie nur für mich selbst beantworten.

Meine Entscheidungen, z.B. nicht zu lügen und nicht zu stehlen, entspringen meiner Überzeugung als Mensch. Es ist o.k., wenn die Bibel das auch verlangt, aber als ich mich dazu entschloss, diese beiden Punkte konsequent zu leben, war ich gerade weg vom Glauben.

Die Motivation war eher ein Streben nach sauberen Idealen- zumindest in "meiner" Welt, die ich im Rahmen meiner Möglichkeiten gestalten kann. Es war mir immer wichtig, Ideale zu haben, für die ich mich nicht vor mir selbst schämen muß.
Und ein noch fast unbeschädigter Idealismus kam dazu- damals war ich 17 oder 18 Jahre alt.

Diese Entscheidung habe ich nie revidiert, sondern bin dabei geblieben. Als ich dann zu Gott zurückfand, kamen die Gebote Gottes hinzu, aber die decken sich sowieso so ziemlich mit dem, was ich selbst wollte und will. :) Deshalb gab es keine Akzeptanzprobleme.
Damit meine ich die Originalgebote. Nicht die Lasten, die so mancher "Lehrer" daraus gemacht hat.

Es gibt so viel Leid in der Welt. Wenn ich rücksichtslos auf meinen eigenen Vorteil bedacht bin, dann vermehre ich das Leid und zerstöre den Lebensraum, der mir nicht alleine gehört. Das will ich nicht.

Das sind so etwa die Gedanken, die ich dazu habe.
Zumindest versuche ich, so zu leben. Das würde ich auch tun, wenn ich nicht gläubig wäre.

Atheisten haben zumindest keinen externen Leitgedanken zum Besser-Sein.
Diejenigen, die humanistische Ideale vertreten, haben durchaus einen "Katalog" mit positiven Werten.
Wenn sie besser sind, dann deshalb, weil sie sich selbst dazu entschlossen haben, so zu sein.
Ja, aber Christen müssen sich auch dazu entschließen, das Programm zu leben.
Das erhöht die Chancen, seinen Vorsatz erfolgreich umzusetzen. Aber natürlich kann ihm das Besser-Sein auch vollkommen egal sein, nach dem Motto "Jo mei, was bin ich nur für ein schlechter Mensch, grins"
:) Man beruhigt sich mit dem Blick auf die "anderen": "Ich bin auch nicht schlechter als andere Leute".
Christen haben einen externen Leitgedanken (wenn sie ihren Glauben wirklich meinen und nicht nur vorspiegeln). Das heißt, sie müssen anders herum vorgehen, als der Atheist. Um schlecht zu sein, müssen sie sich selbst davon überzeugen, dass das, was sie tun, im Sinne Gottes ist, damit sie mit gutem Gewissen schlechte Menschen sein können. Das gelingt überraschend oft und gut.
Leider.
Mit Entstellungen der göttlichen Weisungen werden sie bei Gott aber nicht durchkommen Mt. 7,21.
Ich habe erheblich mehr Christen getroffen, die demütig sind und sich ihrer eigenen schlechten Seite bewusst sind (selbst wenn sie nicht wirklich etwas dagegen tun konnten), als bei Atheisten.
Das liegt daran, dass "Sünde" noch ein Begriff ist für Christen und ihnen die Verantwortung für ihr eigenes Fehlverhalten zugewiesen wird. Sünde muß erkannt, bekannt und vergeben werden, und dann muß der Mensch auch noch aktiv daran arbeiten, um schlechte Gewohnheiten zu bekämpfen und möglichst wenig falsche Werke zu tun.

Bei Nichtchristen nennt man Fehlverhalten anders, etwa: "Fehlentwicklung aufgrund äußerer Einflüssen", "Persönlichkeitsstörung" oder was auch immer. Das bedeutet: Der Mensch "kann ja eigentlich gar nichts dafür", dass er ungerecht handelt, er ist nicht oder nur begrenzt verantwortlich für seine Taten. Folglich muß man ihn "motivieren", also überzeugen/ überreden... sein Verhalten zu ändern.
LG
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Münek
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#15 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Münek » Do 14. Jan 2016, 12:46

Lk. 18,19 - Da sprach Jesus zu ihm:

"Was nennst Du mich gut? Niemand ist gut außer Gott allein!"

"Besser" ist die erste Steigerungsstufe (Komparativ) des Adjektivs "gut". ;)

closs
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#16 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von closs » Do 14. Jan 2016, 13:07

Pluto hat geschrieben:Hier der philosophische 'Beweis', dass NUR Atheisten in den Himmel kommen
Pfiffig gemacht. ;)

Janina hat geschrieben:Es steht geschrieben: Wer nicht ständig besser wird, hat aufgehört, gut zu sein.
Wo steht denn DAS? - Das Christentum ist doch keine Meritokratie.

Magdalena61 hat geschrieben:Diese Sichtweise ist meiner Meinung nach komplett falsch.
Aber "in" - es ist Mainstream.

ThomasM
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#17 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von ThomasM » Do 14. Jan 2016, 13:21

Münek hat geschrieben:Lk. 18,19 - Da sprach Jesus zu ihm:
"Was nennst Du mich gut? Niemand ist gut außer Gott allein!"

"Besser" ist die erste Steigerungsstufe (Komparativ) des Adjektivs "gut". ;)
Korrektes Zitat.

Aber "besser" war in dieser Diskussion nicht als Komparativ von gut verwendet worden,
sondern von Magdalena zunächst als Vergleich zwischen zwei Gruppen
und von mir als Vergleich zur Ausgangsposition (ich will besser werden)
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Janina
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#18 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Janina » Do 14. Jan 2016, 13:59

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Es steht geschrieben: Wer nicht ständig besser wird, hat aufgehört, gut zu sein.
Wo steht denn DAS?
In jedem Poesiealbum. :lol:

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#19 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Pluto » Do 14. Jan 2016, 14:07

Janina hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Es steht geschrieben: Wer nicht ständig besser wird, hat aufgehört, gut zu sein.
Wo steht denn DAS?
In jedem Poesiealbum. :lol:
Naja, zumindest bei Alice, gell? ;)

Das seltsame dabei war, dass sich die Bäume und alles andere um sie her überhaupt nicht vom Fleck rührten: wie schnell sie auch rannten, liefen sie doch anscheinend nie an etwas vorbei. "Ob vielleicht alles mit uns mitläuft?" dachte die arme verwirrte Alice im stillen. Und die Königin erriet anscheinend ihre Gedanken, denn sie rief "Schneller! jetzt ist keine Zeit zum Reden!" ... Und nun sausten sie so schnell dahin, dass sie beinahe nur noch durch die Luft segelten und den Boden kaum mehr berührten, bis sie plötzlich, als Alice schon der Erschöpfung nahe war, innehielten, und im nächsten Moment saß Alice schwindlig und atemlos am Boden. ... Voller Überraschung sah sich Alice um. "Aber ich glaube fast, wir sind die ganze Zeit unter diesem Baum geblieben! Es ist alles wie vorher!" "Selbstverständlich" sagte die Köigin; "was dachtest du denn?"
[Quelle: Alice hinter den Spiegeln - Lewis Caroll]
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Mia
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#20 Re: Sind AtheistInnen die besseren Menschen?

Beitrag von Mia » Do 14. Jan 2016, 18:11

Magdalena61 hat geschrieben:Warum ich das Thema eröffnet habe kann sich vermutlich jeder, der einige Threads hier kennt, denken.

"DAS Christentum" oder "DIE Gläubigen (egal welcher Religion) werden von manchen Teilnehmern dieses Forums offenbar als die "Wurzel allen Übels" betrachtet; als Keimzelle für Verbrechen jeglicher Art an der Menschheit ... wobei in so manchen schriftlichen Darstellungen nicht an rassistisch motivierten Charakteristika gespart wird.

Atheisten, also Menschen, die ihr Leben ohne irgendwelche Verpflichtungen gegenüber einer Gottheit führen, wären dann also dieser Logik zufolge die "besseren Menschen", nicht so "schädlich" für die Welt wie Gläubige, weil es für sie keine religiösen Prinzipien inklusive der Definition, was als Sünde zu betrachten ist, gibt.

Diese Sichtweise ist meiner Meinung nach komplett falsch.

Mir geht's eigentlich nicht so sehr darum, eine der beiden Parteien zu glorifizieren, was zu Lasten der anderen Gruppe ginge. Weil jeder Mensch ein Individuum ist und keiner- nach menschlicher Definition- nur "gut" oder nur "böse" denkt und handelt.
LG

Von mir kann ich sagen, dass ich mich vom Christ zum Atheist nicht zum besseren Menschen gewandelt habe.

Ich bin eher kritischer und hinterfrage mehr.
Zum Beispiel was ist ein besserer Mensch?
Auch ein Selbstmordattentäter kann sich für einen besseren Menschen halten, weil er denkt Gott einen Gefallen zu tun.

Ob jemand gut oder schlecht ist liegt immer im Auge des Betrachters.
Als "Wurzel allen Übels" sehe ich Christlichen nicht aber es spielt natürlich mit eine Rolle warum ich meinen Glauben verloren habe.
Was in der Bibel steht kann ich nicht vertreten.

Neulich habe ich gelesen, "Atheistische Kinder sind großzügiger als Religöse, schadet Glaube der Moral?" Kann man im Internet nachlesen.

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