
@Pluto

Die Hirnforscher, Hans Helmut Kornhuber und Lüder Deecke, diffenzieren zwischen verschieden Freiheitsgrade. Katzen sind freier als Fische, weil Katzen im Gegensatz zu Fischen über einen Neocortex verfügen und daher nicht auschließlich triebgesteuert sind. Menschen genießen größere Freiheit als Katzen, das Menschen einen sehr viel weiterentwickelten Neocortex besitzen.
Es gibt also Abstufungen von Freiheitsgraden und auch Menschen verfügen nur über Willensfreiheit in Graden. Dennoch ist sie die größte uns bekannte Willensfreiheit unter den irdischen Geschöpfen (und andere kennen wir ja [noch] nicht) und damit haben wir auch Verantwortung. Fische hingegen agieren rein triebgesteurt.Zitat aus "Wille und Gehirn" (Seiten 21-22):
Auch eine Katze hat gewisse Freiheitsgrade in ihrem Verhalten, und sie erhält sich diese Freiheit u.a. dadurch, dass sie rechtzeitig auf Mäusejagd geht. Unsere menschliche Freiheit aber geht weit über die einer Katze hinaus; wir sind z.B. fähig, unsere Fernziele zu wählen und unser Motivrepertoire durch eigene Aktivität zu erweitern.
Zitat aus "Wille und Gehirn" (Seite 26 ):
Triebe sind primitive Reglungen, etwa für die Aufrechterhaltung der Energiezufuhr durch Hunger. Triebe hat die Natur schon den Fischen gegeben, die noch keinen Neocortex (Großhirnrinde) besitzen: sie haben Ursachen in den Genen und im vitalen Bedarf des Organismus. Wille ist hingegen ein viel höhere cortikale Funktion, voll entwickelt erst beim Menschen; er hat wohlerwogene Gründe, sein Berater ist Vernunft, er berücktsichtig Werte und kulturelle Ziele, obgleich er auch Rücksicht auf vitalen Bedarf nimmt.