Gott agiert nicht ohne Grund

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Samantha

#71 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Samantha » Do 26. Mär 2015, 11:40

Pingu hat geschrieben:Dies würde voraussetzen, dass diese Persönlichkeitsmerkmale nicht nur bei den Zwillingen, sondern bei dessen Eltern ebenfalls vorhanden sind. Andernfalls wurden diese auch nicht vererbt.
Es muss sich nicht bei den Eltern auswirken, da die Merkmale im Erbgut rezessiv vorhanden sein können, und die Erbinformation für das rezessive Allel bleibt ja erhalten und kann an die nächste Generation weitergegeben werden.

Pingu hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Neu erworbene Eigenschaften oder Fähigkeiten können daher auch vererbt werden.
Das widerspricht der (klassischen) Genetik und konnte bisher nicht bestätigt werden.
Stimmt. Aber vielleicht möglich? Ich hätte schreiben sollen: könn(t)en statt können.

Manchmal werden diese epigenetischen Markierungen auch von einer Generation auf die Folgenden übertragen. Maispflanzen verändern spontan ihre Färbung, und Würmer vererben eine Immunität gegen Viren. Bei manchen Mäusen kann die Fellfarbe der Nachkommen davon abhängen, welches Futter die Mutter zu fressen bekam. Auch ein Knick im Schwanz kann so vererbt werden. Und Rattenmütter, die unter Stress stehen, bringen ängstliche Nachkommen hervor.
http://www.wissensschau.de/genom/epigen ... umwelt.php
Beim Mais und den Würmer findet tatsächlich eine epigenetische Vererbung statt, der Effekt tritt noch einige Generationen später auf. Die ängstlichen Nachkommen der gestressten Ratten-Mutter werden jedoch im Mutterleib geprägt - die folgende Generation verhält sich wieder normal.
Bei Menschen gilt eine epigenetische Vererbung tatsächlich als unwahrscheinlich.

closs
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#72 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von closs » Do 26. Mär 2015, 11:48

Münek hat geschrieben:So denkt doch keiner, der vorher alles gewusst hat.
Deshalb ist ja die Buber-Übersetzung so wichtig: "Er sah ... und litt darunter" (frei zitiert).

Münek hat geschrieben:Was glaubst Du eigentlich, wie oft Jahwe von seinem Volk "enttäuscht" war? Wie ver- trägt sich das mit Allwissenheit?
Da gibt es eine schöne Stelle in dem Buch "Die Hütte", die ich leider nur aus dem Gedächtnis zitieren kann, die aber Deine Frage beantwortet:

Als der Mensch irgendetwas gegen göttlichen Rat falsch macht und sich beide danach gegenüberstehen, fragt der Mensch Gott: "Bist Du jetzt traurig/enttäuscht/etc. von mir?" - Darauf antwortet Gott: "Ja - denn ich ja hier zusammen mit Dir und erlebe es. - Andererseits freue ich mich auch etwas, weil ich weiß, dass Du es insgesamt 42 Mal falsch machen wirst und es jetzt nur noch 41 Mal ist". - Verstehst Du? - Vor-Wissen schützt nicht vor Leid.

Münek hat geschrieben:"Dein Gott" muss mit bestimmten Eigenschaften ausgestattet sein (z.B. Allwissenheit), sonst akzeptierst Du ihn nicht
Stimmt - weil meine geistige Aufnahme mir das verbietet.

Münek hat geschrieben: Feuerbach hatte schon recht: Nicht Gott schuf den Menschen, sondern der Mensch erschuf ("bastelte") sich Gott
Feuerbach hat
a) leider oft genug recht, aber
b) sieht es in einer anderen Richtung, als es ein Christ tun sollte.

Feuerbach geht von dem Szenario aus, dass der Mensch sich umschaut - feststellt, dass ein Gottesbild von ihm erwartet ist - er sich ein entsprechendes Umfeld sucht - und sich dann irgendeine Vorstellung von einem Gott macht. - Ein geistiger Mensch darf das nicht: Er muss umgekehrt prüfen, was sich in ihm an geistiger Erkenntnis sammelt und dieser Erkenntnis eine sprachliche Gestalt geben. - Das Problem: Der Außenstehende kann das eine vom anderen nicht unterscheiden.

Münek hat geschrieben:Es geht hier auch nicht um "Erbfluch".
Doch - das "Böse" der Menschen, unter deren Erschaffung Gott leidet, ist im Grunde Folge eines Erbfluchs.

Pingu hat geschrieben:Das widerspricht der (klassischen) Genetik und konnte bisher nicht bestätigt werden.
Frag da mal Pluto - von ihm meine ich gehört zu haben, dass das so nicht stimmt. - Persönlich halte ich es für sehr naheliegend - eine wissenschaftliche Bestätigung wäre somit sehr erfreulich.

Pingu
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#73 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Pingu » Do 26. Mär 2015, 11:48

Samantha hat geschrieben:
Pingu hat geschrieben:Dies würde voraussetzen, dass diese Persönlichkeitsmerkmale nicht nur bei den Zwillingen, sondern bei dessen Eltern ebenfalls vorhanden sind. Andernfalls wurden diese auch nicht vererbt.
Es muss sich nicht bei den Eltern auswirken
Exakt.
Nun habe ich jedoch nicht von Auswirkungen gesprochen, sondern von dem Vorhandensein dieser Merkmale.

Samantha hat geschrieben:die Erbinformation für das rezessive Allel bleibt ja erhalten und kann an die nächste Generation weitergegeben werden.
Gut abgeschrieben.
Zitat aus einem Lehrbuch: 'Die Erbinformation für das rezessive Allel bleibt jedoch erhalten. Es kann an die nächste Generation weitergegeben werden.'

Samantha hat geschrieben:Bei Menschen gilt eine epigenetische Vererbung tatsächlich als unwahrscheinlich.
Aber hier ging es doch um den Menschen?
Zuletzt geändert von Pingu am Do 26. Mär 2015, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.

Pingu
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#74 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Pingu » Do 26. Mär 2015, 11:50

closs hat geschrieben:
Pingu hat geschrieben:Das widerspricht der (klassischen) Genetik und konnte bisher nicht bestätigt werden.
Frag da mal Pluto
Das muss ich nicht.

Warum gehst du darauf ein, nicht aber auf den von mir an dich gerichteten Beitrag?

Samantha

#75 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Samantha » Do 26. Mär 2015, 12:03

Pingu hat geschrieben:Aber hier ging es doch um den Menschen?
Ja, natürlich.
Die Umwelt kann auf das Genom einwirken, es aber nicht verändern = epigenetische Marker. Bei Säugetieren werden diese Marker selten vererbt, es kommt eher zur Prägung im Mutterleib. Bei Menschen gibt es keine entsprechenden Studien.

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Magdalena61
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#76 Re: Im Dasein nicht verifizierbar...

Beitrag von Magdalena61 » Do 26. Mär 2015, 13:47

Bevor Gott seine Gesinnung (Absichten) änderte, muß die Entwicklung der zahlenmäßig noch spärlichen Menschheit eine sehr ungesunde Richtung genommen haben:
1. Mose 6,4 (SLT): In jenen Tagen waren die Riesen [hebr. nephilim = »Die Gefallenen« oder auch »Fehlgeburten / Mißgeburten«.] auf der Erde, und auch später noch, solange die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen kamen und diese ihnen [Kinder] gebaren. Das sind die Helden, die von jeher berühmte Männer gewesen sind.
"Mißgeburten" sind für gewöhnlich nicht dazu geeignet, gesundes Erbmaterial (= physische Gesundheit) sowie lebenserhaltende Werte (= psychische Gesundheit) an die Nachkommen weiter zu geben.

Ich wüßte nur gerne, warum VOR der Sintflut die "Gottessöhne" sich mit Menschenfrauen fortpflanzen und "unsterbliche Kinder" zeugen konnten, weswegen Gott das Lebensalter der Menschen VOR der Sintflut auf 120 Jahre begrenzte- danach wurden sie wieder älter- und hinterher hört man nichts mehr davon. Sind die in 1. Mose 6 erwähnten "Gottesssöhne".... "die Engel, die ihren Herrschaftsbereich nicht bewahrten, sondern ihre eigene Behausung verließen, "und die "für das Gericht des großen Tages mit ewigen Fesseln unter der Finsternis verwahrt" sind? (Judas 6,6) ?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Münek
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#77 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Münek » Do 26. Mär 2015, 14:26

Samantha hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ach, die Bösartigkeit des Menschen wird durch seine Gene an seine Nachkommenschaft
weitergegeben? :o Du weißt selbst, dass das Blödsinn ist.
Sehr oft entwickeln eineiige Zwillinge ähnliche Persönlichkeitsstrukturen und Interessen - dies ist ein Hinweis auf die Existenz von genetischen Komponenten in der Persönlichkeitsentwicklung. Also kann man wohl davon ausgehen, das gewisse Merkmale vererbt werden.

"Bösartigkeit" wird nicht vererbt. Punkt!

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Leokadia
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#78 Re: Im Dasein nicht verifizierbar...

Beitrag von Leokadia » Do 26. Mär 2015, 14:41

Münek hat geschrieben:Bösartigkeit" wird nicht vererbt. Punkt!
Münek,da muss ich dich leider enttäuschen.
Ich habe mich mit diesem Thema recht ausführlich beschäftigt und dabei einen Typus Mensch untersucht, der eine richtig unheimliche Anomalie der Menschengattung darstellt-die der geborenen Psychopathen.
Prozentual gesehen handelt es sich zwar um eine kleine Zahl, denn das übrige/erlernte psychopathische Verhalten entstand durch die familiäre Umgebung des psychisch Gestörten.
Es lässt sich jedoch nicht mehr abstreiten -in den angeborenen Fällen der Psychopathie handelten die Personen schon von frühester Kindheit äußerst grausam und auffällig.
Und das Schlimmste dabei ist -diese Störung ist absolut unheilbar !
Therapeuten versuchen, ihnen zumindest diese Sorge zu nehmen: Die auffälligen Kleinen sind nach derzeitigem Kenntnisstand der Wissenschaft bereits mit der Anlage für Psychopathie auf die Welt gekommen. Darin erschöpfen sich allerdings die guten Nachrichten.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-89801891.html
sie kamen schon so auf die Welt-es ist von irgendwem vererbt worden
"Kann einem Menschen der Glaube so wichtig sein, dass er nicht die Wahrheit erfahren will?
Für mich ist das unvorstellbar." von Mia

„Der Mensch hält die Grenzen seiner Denkfähigkeit für die
Grenzen des Universums." Schopenhauer


Samantha

#79 Re: Im Dasein nicht verifizierbar...

Beitrag von Samantha » Do 26. Mär 2015, 17:45

Leokadia hat geschrieben:Ich habe mich mit diesem Thema recht ausführlich beschäftigt und dabei einen Typus Mensch untersucht, der eine richtig unheimliche Anomalie der Menschengattung darstellt-die der geborenen Psychopathen.
Prozentual gesehen handelt es sich zwar um eine kleine Zahl, denn das übrige/erlernte psychopathische Verhalten entstand durch die familiäre Umgebung des psychisch Gestörten.
Es lässt sich jedoch nicht mehr abstreiten -in den angeborenen Fällen der Psychopathie handelten die Personen schon von frühester Kindheit äußerst grausam und auffällig.
Vielleicht gibt es kranke Gene oder vererbte Hormonstörungen, die solch ein Verhalten auslösen können.

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#80 Re: Ist Jesus auferstanden?

Beitrag von Münek » Do 26. Mär 2015, 17:50

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:So denkt doch keiner, der vorher alles gewusst hat.
Deshalb ist ja die Buber-Übersetzung so wichtig: "Er sah ... und litt darunter" (frei zitiert).

Nee, mein Lieber, nix deshalb...

mit diesen eisegetischen Spielereien kommst Du aus der Nummer nicht raus.

Als Gott sah, dass... , "reute es ihn [so alle Übersetzungen] / tat es ihm leid [Buber] / bedauerte er es
[auch eine Übersetzungsmöglichkeit], dass er den Menschen gemacht hatte..."

Das "Bereuen/ Leidtun/ Bedauern" bezieht sich nach dem biblischen Text nicht auf die Bösartigkeit des Men-
schen, sondern auf dessen Erschaffung durch Gott. Erst der zweite Teil des Satzes (dass es Gott bekümmer-
te/dass er sich grämte) bezieht sich auf das bösartige Verhalten des Menschen.


Selbst wenn man Deinen eisegetischen Vorstellungen folgen würde, dass Gott darunter litt, dass er die Men-
schen erschaffen hatte
, würde Dich das nicht aus Deiner argumentativen Sackgasse herausführen. Denn auch
in diesem Fall bleibt Gottes Reaktion unerklärlich, wenn man wie Du unterstellt, er habe vorher alles ge-
wusst
.

Ergo: Er hat es nicht gewusst, und zwar bis zu dem Zeitpunkt, als er das bösartige Treiben der Menschen erst-
mals bewusst in den Fokus nahm
. So lautet ja auch der Text: "Als aber Gott sah, dass der Menschen Bosheit
groß war...". Von Allwissenheit, um die es hier letztendlich geht, kann ernsthaft keine Rede sein.

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