Glaube der Ungläubigen

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
2Lena
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#21 Re: Glaube der Ungläubigen

Beitrag von 2Lena » So 18. Jan 2015, 13:04

Chronos hat geschrieben:Ich Gott ist, um es einmal auf den niedrigsten soziologischen Nenner zu bringen - nicht interessant, ist in dauernder Abwesenheit ?
Mit dem Fehlen des Verständnisses des AT und älterer Literatur kommen heute Menschen zu einem Kurzschluss. Sie machen das Licht aus, stecken nach Straußenart den Kopf in den Sand, den Hintern hoch und meinen über sich: "bin nicht da". Kein Schöpfer hat mich gemacht.

michaelit hat geschrieben:Ich lese da immer bei dir viele Wortbedeutungen, aber was ist denn nun eigentlich mit Gott? Was hat der gemacht und getan?
Wenn es so wäre, wie du sagst: Man glaube an Gott, stelle sich die Dramatik des Kreuzes vor, glaube an das Auferstehen ... dann hätte im Abendland, das diese Ausbildung bekam alles bestens sein müssen.

Aber nein, die Leute nehmen das nicht mal ernst. Sie schlagen sich rum mit Partnerschaftsproblemen, mit Hunger, schlechtem Einkommen, mit Unordnung, Ratlosigkeit, Betrug, Krieg, Übervorteilung, Maßlosigkeit, Hass, etc. Und dann betet man darum, dass Gott alle Nächsten umbringt ... so ungefähr auf das läuft es hinaus.

michaelit hat geschrieben:die ganze Bibel wirkt wie dieser Baum von Gut und Böse, da es sich ja eigentlich wirklich nur immer um Gut und Böse geht. Dafür steht ja auch das Flammenschwert, die Idee des Wortes Gottes verhindert unsere Rückkehr ins Paradies.
Cheruvim sind da [ke ravim] da viel ist ... dafür sorgen die mit Schwung, mit Engelsflügeln und sie BEWAHREN das Paradies mit [xerev] mit noblen Wünschen.

michaelit" hat geschrieben:Nimm etwa das Gesetz gegen Homosexualität im Buch Mose. Das ist für mich das Beispiel eines Fluchgesetzes das die Israeliten gar nicht hätten annehmen sollen.
Aber bitte - wer nicht mal weiß wie Kinder zeugen geht, dessen Linie stirbt aus, und alles was bei Entwicklungen nicht mitkommt. Das ist ein Naturgesetz.

michaelit hat geschrieben:Warum haben deine ach so weisen Bibelschreiber denn die Bibel so geschrieben daß sie später wörtlich genommen wurde?
Sie sorgten für stehenden Applaus - als die Sprache verstanden wurde - und die grundlegenden Philosophien immer wieder auf's Neue gelehrt worden waren.

michaelit hat geschrieben:Und Paulus wägt nicht weiter ab sondern sagt konkret daß der Glaube an Jesus des Gesetzes Ende ist. Und dafür bin ich dankbar.
Sagt der "Ende" oder "Spitze".

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Münek
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#22 Re: Glaube der Ungläubigen

Beitrag von Münek » So 18. Jan 2015, 13:24

2Lena hat geschrieben:
Chronos hat geschrieben:Ich Gott ist, um es einmal auf den niedrigsten soziologischen Nenner zu bringen - nicht interessant, ist in dauernder Abwesenheit ?
Mit dem Fehlen des Verständnisses des AT und älterer Literatur kommen heute Menschen zu einem Kurzschluss. Sie machen das Licht aus, stecken nach Straußenart den Kopf in den Sand, den Hintern hoch und meinen über sich: "bin nicht da". Kein Schöpfer hat mich gemacht.

Ich war ja nicht dabei, aber ich bin mir sehr sicher, dass meine Eltern mich gemacht haben.

Der himmlische Schöpfer ist eine Projektion des Menschen, eine Wunschvorstellung.

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Chronos
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#23 Re: Glaube der Ungläubigen

Beitrag von Chronos » So 18. Jan 2015, 13:53

2Lena hat geschrieben:
Chronos hat geschrieben:Ich Gott ist, um es einmal auf den niedrigsten soziologischen Nenner zu bringen - nicht interessant, ist in dauernder Abwesenheit ?
Mit dem Fehlen des Verständnisses des AT und älterer Literatur kommen heute Menschen zu einem Kurzschluss. Sie machen das Licht aus, stecken nach Straußenart den Kopf in den Sand, den Hintern hoch und meinen über sich: "bin nicht da". Kein Schöpfer hat mich gemacht.

Braucht es zum Verständnis eines Schöpfers/Gott die Kenntnis einer ganz speziellen Literatur?

Wenn ich einen Gott nur aus den jeweiligen Schriften der jeweiligen Religionen begreifen darf, kann oder muss, dann ist Gott unnütz, ist Gott ein Götze des Papiers, ist Gott ein Götze des Buchstabens.
Wenn sich ein Gott nicht im Leben, nicht im Sein, nicht in den Menschen manifestiert, die diesen Gott künden (möchten), dann ist ein Gott unnütz.
Wenn ein Gott nicht erfahrbar, erlebbar und begreifbar für alle Menschen ist, egal - welchen Glaubens [sic!], welcher Hautarbe oder welcher ethnischen Angehörigkeit auch immer, sondern Gott ein Katholik, ein Protestant, ein STA, ein Mormone oder Orthodoxer ist (oder sein muss), oder Gott als Allah, Gott als JHWH, Gott als Vishnu, Gott als Vitziputzli oder Pachamama, so lange bleibt Gott eine leere Worthülse, bleibt die Projektion menschlicher Sehnsüchte, religiöser Wunschträume und auch menschlicher Willkür und damit religiös fundierter Diktaturen.

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#24 Re: Glaube der Ungläubigen

Beitrag von 2Lena » So 18. Jan 2015, 18:14

Münek hat geschrieben:Ich war ja nicht dabei, aber ich bin mir sehr sicher, dass meine Eltern mich gemacht haben. Der himmlische Schöpfer ist eine Projektion des Menschen, eine Wunschvorstellung.
Hemuli, eine schwache Argumentation ist das. Du kannst nicht die Einrichtung eines Zimmers sehen, das für deine Augen im Dunkel liegt.

Biologisch ist der Zeugungsvorgang durch Sperma und Ei-Befruchtung erklärt worden. Der Mensch ist jedoch nicht ein rumwuchernden Fleischklumpen. Kinder werden nicht "erzogen", indem man ihnen robotermäßig Handgriffe beibringt. Sie haben eigene Einfälle und Ideen, die nicht unbedingt von den Eltern "ausgebrütet" sind. Du kannst z.B. sehr leicht bestimmte Jahrgänge erkennen. Manche sind ruhiger Art, andere werfen Konzepte ganzer Generationen um. In China gab es Berechnungen dazu. Auch den Chaldäern waren solche Beobachtungen nicht fremd.

Ich kann mich zum Beispiel erinnern, dass es mich gab, bevor ich meine heutige Körperform erhielt und auch daran, wo ich stand, bevor ich zu meinen Eltern einging.

Chronos hat geschrieben:Wenn ein Gott nicht erfahrbar, erlebbar und begreifbar für alle Menschen ist, egal - welchen Glaubens [sic!], welcher Hautarbe oder welcher ethnischen Angehörigkeit auch immer,
Seltsam, etwas unlogisch, dass du bestimmst, was es geben soll...
Ich zerleg das mal ...
Chronos hat geschrieben:Wenn ich einen Gott nur aus den jeweiligen Schriften der jeweiligen Religionen begreifen darf, ...
Du begreifst die Schriften nicht, weil du das Buch (wie Millionen andere) durch fehlende Informationen nicht richtig aufblättern kannst. Statt dass du das eingestehst - möglichen Fehlern nachgehst, bist du tüchtig im Entwickeln von Scheinwelten und behauptest: Die anderen sind falsch. (Klar du wusstest nichts - wie Millionen andere).

Die Missachtung der Alten in heutigen "Welten" ist abzustellen durch die alte Literatur. Darin kannst du von der Begeisterung für das Christentums lesen. Dort nimmst du auch wahr, dass die eine andere Sicht hatten. Wenn du diese Sicht erarbeitet hast, dämmert es langsam, woher die Bibel stammt und es beginnt die große Achtung ebenso durch ihren wirklichen Inhalt.

Deine Äußerung wird dann im Vergleich dazu ein "Schmarrn", während du im Augenblick denkst, dass du das Gelbe vom Ei herausholen könntest.

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#25 Re: Glaube der Ungläubigen

Beitrag von michaelit » So 18. Jan 2015, 18:44

Hallo 2Lena,

irgendwie habe ich den Eindruck daß du dich wenig in andere Menschen hineinversetzen kannst. Chronos hat doch Recht damit daß andere Religionen auch viel Wahrheit in sich haben. Gottes Geist wirkt überall, auch in atheistischen Menschen. Wir haben da hier vor kurzem das Thema "integrale Theorie" gehabt, vorgebracht von dem Denker Ken Wilber. Ich glaube wir müßten nach dieser Theorie gehen irgendwie.

Was deine Auslegungen betrifft, manches davon leuchtet mir ein, anderes weniger, und vieles ergibt in meiner Theologie keinen Sinn weil ich sehr abhängig davon bin frei vom Gesetz zu sein. Dazu kommt noch daß ich fest glaube in Jesus und im Vater die Freiheit zu haben manche Bibelstellen konkret als böse bezeichnen zu können, wie etwa große Anteil der Schriften die als Bücher Mose bekannt sind. Ich denke es gehört zur Menschenwürde daß ich auch religiöses Böses verwerfen kann, daß das sogar meine Pflicht ist.

Du willst mir ernsthaft erzählen daß die Bibelstelle gegen Homosexualität wichtig ist? Daß es bei Partnerschaften nur um Nachkommen gehen soll? Daß Sex und Kinderkriegen ausschließt daß sich die Homosexuellen einander hingeben dürfen im Bett? Das ist genau der dumme Blödsinn den ich in der Bibel verachte und wo ich meine ich diene damit dem Gott der Liebe. Es ist totaler Blödsinn, jeder Christ will die Bibel heilig halten, aber Gutes tun und Böses verwerfen wird nicht als wichtiger angesehen. Anstatt fähig zu sein die Bibel wie jedes andere Buch zu lesen muß ich immer wieder eine große Ausnahme machen und die Bibel als heiliger als Leben und Liebe zu sehen. Was mir da hindurchscheint ist eher ein Unwillen Gott zu suchen auch außerhalb der Schrift. Daß man in den Wald geht mit Gott, daß man Gebetsgespräche mit Gott führt, daß man nach Direktkontakt sucht. Das ist nämlich alles nicht drin in der Bibel, nirgendwo wird darin der Mensch so dargestellt wie er ist und wie er zu Gott findet. Abraham etwa wird kaum als Mensch deutlich gemacht. Auch Jesus bleibt oft sehr blass und vieles fehlt was der Mensch wirklich brauchen könnte.

Deine Ansätze bieten schon eine Lösung für manches, aber ich kann da zur Zeit nicht mitmachen, mir wird regelrecht schlecht wenn ich an das alttestamentliche Denken und Glauben denke. Ich habe die Bibel da so oft wörtlich gelesen daß sie mich ehrlich gesagt ankotzt. Ich vertraue Gott, aber nicht der Bibel.

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Scrypt0n
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#26 Re: Glaube der Ungläubigen

Beitrag von Scrypt0n » So 18. Jan 2015, 18:45

2Lena hat geschrieben:Ich kann mich zum Beispiel erinnern, dass es mich gab, bevor ich meine heutige Körperform erhielt und auch daran, wo ich stand, bevor ich zu meinen Eltern einging.
Das ist doch nichts weiter als esoterischer Unsinn... ;)

2Lena hat geschrieben:Du begreifst die Schriften nicht
Du doch ganz offensichtlich ebenfalls nichts; dass du ein niedliches Buch aufgesetzt hast ändert daran natürlich nichts.

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#27 Re: Glaube der Ungläubigen

Beitrag von Salome23 » So 18. Jan 2015, 18:54

Scrypt0n hat geschrieben:Das ist doch nichts weiter als esoterischer Unsinn... ;)
Als was du das bezeichnest, ist völlig irrelevant

...dass du ein niedliches Buch aufgesetzt hast ändert daran natürlich nichts.
Die schreibt wenigstens ein Buch, von dir kommt hauptsächlich nur negative irrelevante Kritik-kommt da sonst noch was? Wirds dann bald mal was? 8-)

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#28 Re: Glaube der Ungläubigen

Beitrag von Scrypt0n » So 18. Jan 2015, 18:55

Salome23 hat geschrieben:Als was du das bezeichnest, ist völlig irrelevant
Die Behauptung, welche ich bewerte, ebenfalls!
Salome23 hat geschrieben:Die schreibt wenigstens ein Buch
Und weiter? :)

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Chronos
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#29 Re: Glaube der Ungläubigen

Beitrag von Chronos » So 18. Jan 2015, 18:56

2Lena hat geschrieben: Du begreifst die Schriften nicht, weil du das Buch (wie Millionen andere) durch fehlende Informationen nicht richtig aufblättern kannst. Statt dass du das eingestehst - möglichen Fehlern nachgehst, bist du tüchtig im Entwickeln von Scheinwelten und behauptest: Die anderen sind falsch. (Klar du wusstest nichts - wie Millionen andere).

Die Missachtung der Alten in heutigen "Welten" ist abzustellen durch die alte Literatur. Darin kannst du von der Begeisterung für das Christentums lesen. Dort nimmst du auch wahr, dass die eine andere Sicht hatten. Wenn du diese Sicht erarbeitet hast, dämmert es langsam, woher die Bibel stammt und es beginnt die große Achtung ebenso durch ihren wirklichen Inhalt.

Deine Äußerung wird dann im Vergleich dazu ein "Schmarrn", während du im Augenblick denkst, dass du das Gelbe vom Ei herausholen könntest.
Du gleichst dem Gott, den du begeifst, nicht mir, du liebwertes Wesen, denn jeder Mensch decodiert sich das Geheimnis seines Daseins selbst, oder sollte es zumindestens versuchen, oder versucht haben, lasse mir diese Freiheit, denn ich begreife mich darin, tue du es auch.

Was sind diese religösen Texte anderes, als das pomphafte Versprechen eines imaginären Himmelblau, aus dem niemals eine nachweislich glaubhafte Kunde zu den Lebenden drang?
Die Formen und der Inhalt dieser religiösen Schriften, was sind sie anderes als hohle Schemen, als Schattensprüche aus einer niemals existierenden Welt, denen Gläubige verzweifelt Leben einhauchen wollen?

Um dem Tod seine fahlen und knochigen Wangen zu tätscheln, dazu braucht es weder Götter und Propheten, dazu braucht es nur die Einsicht, das der Tod der einzig wahre, der einzig verlässliche Bruder ist, den die Menschen haben.

Salome23
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#30 Re: Glaube der Ungläubigen

Beitrag von Salome23 » So 18. Jan 2015, 19:01

[b]2Lena[/b] hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich war ja nicht dabei, aber ich bin mir sehr sicher, dass meine Eltern mich gemacht haben. Der himmlische Schöpfer ist eine Projektion des Menschen, eine Wunschvorstellung.
Hemuli, eine ....
Münek wird sehr erfreut darüber sein, wenn du ihn mit "Hemuli" anredest :D

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