Novalis hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:In dieser Welt kann man mit Begriffen wie "Gott", "Sünde", "Verdammnis", "Kreuzestod", "Errettung", "Glaubensgehorsam" und "Selbstverleugnung" nicht unbedingt landen
Kann man schon, wie C.S. Lewis beweist.
Die Chroniken von Narnia sind --- Geschmackssache. Eine Fantasygeschichte nach einer Idee der Bibel, aber mehr
nicht.
Es kommt wohl darauf an, wie man diese Begriffe und den dazu gehörigen Glauben kommuniziert.
Ja, natürlich.
Und das Bestreben des Autors Walsch, ein modernes Vokabular zu verwenden sowie einige Erkenntnisse aus Psychologie und Philosophie einfließen zu lassen, war oder ist jedenfalls einen Versuch wert.
Nur.... mir scheint, er skizziert ein ganz anderes Welt- und Gottesbild, als es die Bibel vermittelt. Für mich liest sich beispielsweise das hier ziemlich kompliziert:
(...)Deshalb wirst du die Erfahrung machen, daß
sich Gott jetzt nicht offenbart, denn wenn Gott für dich
existierte, würdest du ihn nicht bitten zu sein.
Heißt das, ich kann nicht um etwas bitten, was ich mir
wünsche? Sagst du, daß Beten und Bitten um etwas
dieses Etwas von uns wegstößt!
DAS IST EINE Frage, die zu allen Zeiten gestellt wurde - und
die immer, wenn sie gestellt wurde, auch beantwortet wurde.
Doch du hast die Antwort nicht gehört oder wirst sie
nicht glauben. Die Frage wird, in den Begriffen und in der Sprache von
heute, wiederum folgendermaßen beantwortet:
Du wirst das, was du erbittest, nicht bekommen,
und du kannst auch nicht alles haben, was du möchtest.
Das ist deshalb so, weil du mit deiner Bitte selbst zu verstehen
gibst, daß ein Mangel besteht. Wenn du also sagst, daß du
eine Sache haben willst, führt das nur dazu, daß du genau
diese Erfahrung - den Mangel - indeiner Realität produzierst.
Das korrekte Gebet ist daher nie ein Bittgesuch, sondern
stets ein Dankgebet.
(Gespräche Mit Gott; Donald Neale Walsh; Seite 31; Taschenbuchausgabe 2006)
Was soll denn das jetzt suggerieren?
Dass ein Mensch, der einen Mangel empfindet, ein Defizit, und der die Bitte um Abhilfe vor Gott bringt, selbst schuld ist, wenn der Mangel bestehen bleibt?
Und was sollte der Leidende stattdessen besser tun? Den Mangel ignorieren oder so tun, als gäbe es ihn nicht? Denn offenbar hat
er ja etwas falsch gemacht, sonst wäre er rundum zufrieden und glücklich--- meint Herr Walsch das? (?)
Ein schöner Gott ist das, den der Schriftsteller da verkündigt.

Ein unnützer Gott. Ein Gott, der nur zuschaut, der in das Leben eines Menschen nicht mehr eingreifen und nicht mehr lenken/ gestalten will und scheinbar keine Unterscheidung mehr trifft zwischen "gut" und "böse", zwischen Täter und Opfer.
Novalis hat geschrieben: Eine frohe Botschaft ist jedenfalls nicht sonderlich glaubwürdig, wenn sie mit staubtrockenen Ernst und weitgehend humorlos vorgetragen wird. Die gleichen Christen reden dann besonders gerne vom Teufel, Verdammnis usw.... besteht da womöglich ein Zusammenhang?

David Wilkerson hat
sehr ernst geschrieben. Leider darf man von ihm kaum etwas kopieren. Man kann nur ganze Seiten verlinken oder die homepage, die ich gerade nicht finde.
Beurteilen Sie Ihren geistlichen Stand nicht nach Gefühlen
Etwas schwer zu lesen, aufgrund der fehlenden "ä", "ö" und "ü".
Meiner Meinung nach ist Wilkerson über jeden Zweifel erhaben. Der Mann hatte keine psychische Macke, der war dem gewöhnlichen Christen nur schlicht und einfach um einige Hundert Kilometer voraus.
Eine Predigt wie diese ist nur für "Fortgeschrittene" geeignet, man kann sie kirchenfernen Menschen nicht vorsetzen, die kriegen ja den Schreck ihres Lebens.
Aber die noch sehr bildungsbedürftigen Interessenten ersatzweise und dauerhaft mit Lollis und Kinderschokolade zu ernähren, also den Schwierigkeitsgrad in der Jüngerschule drastisch herab zu setzen und den Schülern zu vermitteln, das sei so in Ordnung-- das führt letztlich in ein geistliches Analphabetentum.
Nicht mal Milch ist drin... ein Evangelium ohne Jesus ist nicht das originale Evangelium.
Lewis nimmt das auf die Schippe und sagt dazu: „Freude ist im Himmel eine ernst zu nehmende Angelegenheit.“
Und Christen müssen erlöster aussehen, ja, das ist mir bekannt.
Da wird ein unheimlicher Druck aufgebaut mit dieser Forderung nach einem christlichen Dauergrinsen und nicht abreißenden Erfolgsserien als "Beweis" für die Attraktivität und Rentabilität eines Lebens unter der Führung Gottes.
Das Leben auf der Erde
ist halt nun einmal nicht unbedingt immer erfreulich-- "und wenn's köstlich gewesen ist, so ist's Mühe und Arbeit gewesen", sagt die Bibel Ps. 90,10.
Ich glaube auch nicht, dass es viel nützen würde, den erfolgreichen Sunnyboy drauf zu haben. Denn diejenigen, denen es nicht so gut geht, weil sie unablässig mit Bergen von Schwierigkeiten zu kämpfen haben, denken dann halt: "Der hat gut lachen; dem geht es ja viel besser als mir. Und deswegen ist seine Religion nichts für mich, der soll seine Weisheiten für sich behalten und mich gefälligst damit in Ruhe lassen, der versteht in seinem Wolkenkuckucksheim doch null und nichts von der Wirklichkeit... soll er weiter spinnen und damit aufhören, andere Leute zu belästigen".
Meiner Erfahrung nach kommt es besser an, wenn man sich wie ein "ganz normaler" Mensch benimmt und sich langfristig darum bemüht, FAIR zu sein- auch zu "Feinden".
LG