lovetrail hat geschrieben:1.Petrus 5:8,
8 Seid nüchtern und wachsam! Euer Todfeind, der Teufel, streicht wie ein brüllender Löwe herum und sucht nach einem Opfer, das er verschlingen kann.
Novalis hat geschrieben:Das ist typisch religiöse Bildsprache, die verwendet wird, um über geistige Inhalte zu sprechen, aber nicht wörtlich genommen werden sollte. Du müsstest diese Worte also auslegen. Allerdings hat das mit dem Thema nicht das geringste zu tun.
Wofür steht denn dann, deiner Meinung nach, dieses Symbol, diese Bildsprache, deren Gefährlichkeit Petrus unterstreicht? Wer oder was ist denn der brüllende Löwe der umherstreicht und nach einem Opfer sucht? Meinst du die Warnung sei damit entschärft, wenn man sie als Bildsprache qualifiziert?
Der „Teufel“ ist ein symbolischer Ausdruck für das Bewusstseinsprinzip des Bösen. So wie es auch ein Prinzip des Guten gibt. Beides können wir in der Welt beobachten (und eine helle und dunkle Seite trägt jeder Mensch in sich), darum sollen wir nüchtern und wachsam sein (von paranoider Angst steht nichts dort). Die heiligen Schriften gebrauchen gegensätzliche Metaphern wie „Licht“ und „Finsternis“, „Wahrheit“ und „Irrtum“, „Himmel“ und „Hölle“, sie künden von „froher Botschaft“, sie warnen und rufen zugleich zum Guten auf, denn ethische Begriffe können nur in ihrer Polarität beschrieben werden.
Aus dieser Perspektive über Kunst und Literatur moralisch zu urteilen, kann ich nachvollziehen, denn „sie kann den Teufel oder Gott verherrlichen – der einzige Maßstab ist das formale Gekonntsein“ (wie Papst Benedikt XVI in „Werte im Zeichen des Umbruchs“ richtig sagt). Ein Mensch kann auch auf einem sehr hohen Niveau Kunst betreiben und trotzdem ist es aus einer rein moralischen Perspektive nicht göttlich, nicht heilig, nicht im höchsten Sinne bejahenswert.
Das bedeutet aber auch nicht, dass es dann sofort satanisch ist

wobei ich schon sagen würde, dass große Literatur den Konflikt von Gut und Böse thematisieren muss. J.K. thematisiert in ihren Büchern das Ringen von Gut und Böse, sie schildert das Böse in seinem ganzen Schrecken (und die beklemmende Atmosphäre die immer dann entsteht, wenn ein Diktator nach der Macht greift), aber am Ende gewinnt das Gute.
Deshalb kann von einer Verherrlichung oder Umwerbung des Bösen gar keine Rede sein. Ein Satanist würde das Böse verklären und irriger Weise als gut und erstrebenswert darstellen, aber das geschieht in diesen Büchern nicht. Zwischen „
guten Menschen und der hellen Seite der Macht“ (dem „Orden des Phönix“) und der „
dunklen Seite der Macht“ (Todessern) wird klar unterschieden. So gesehen ist Harry Potter moralische Erbauungsliteratur, ein moralisches Traktat, verkleidet als spannende Erzählung. Was übrigens eine Meisterleistung ist, denn die meiste Erbauungsliteratur ist ziemlich langweilig
Dumbledore: „Viel mehr, als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.“
Dumbledore: „Aber glaubt mir, dass man Glück und Zuversicht selbst in Zeiten der Dunkelheit zu finden vermag. Man darf nur nicht vergessen ein Licht leuchten zu lassen.“
Ein Zitat von Remus Lupin: 'Mir tut es auch leid', sagte Lupin, 'mir tut leid, dass ich ihn nie kennen lernen werde... Aber er wird wissen, warum ich gestorben bin, und ich hoffe, er wird es verstehen. Ich habe versucht, eine Welt zu schaffen, in der er ein glücklicheres Leben führen könnte.'
Harry Potter und der Orden des Phönix (Buchzitat) Albus Dumbledore: 'Harry, dass du so leidest beweist, dass du noch immer ein Mensch bist! Dieser Schmerz gehört zum Menschsein.'
Albus Dumbledore - HP und der Gefangene von Askaban (Buchzitat): Albus Dumbledore: „Glaubst du, die Toten, die wir liebten, verlassen uns je ganz? Glaubst du, es ist Zufall, dass wir uns in der größten Not am deutlichsten an sie erinnern? Du weißt, er lebt in dir weiter, Harry, und zeigt sich am deutlichsten, wenn du fest an ihn denkst.“
Bedaure nicht die Toten, Harry. Bedaure die Lebenden, und vor allem diejenigen die ohne Liebe leben. - Dumbledore.
Die Welt ist nicht geteilt in gute Menschen und Todesser. Jeder von uns hat eine dunkle und eine helle Seite in sich. Was zählt ist, nach welcher Seite wir unser Handeln ausrichten. Das ist, wer wir wirklich sind. - Sirius Black
„Du hast eine Kraft, die Voldemort niemals haben wird. Du kannst lieben, Harry.“ Dumbledore