Aberglaube im 21. Jahrhundert

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sven23
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#431 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von sven23 » Mo 13. Apr 2015, 07:29

closs hat geschrieben:Das ist gar nicht mein Ziel. - Es geht um den Hinweis, den einmal Charlie Chaplin gemacht hat (sinngemäß): "Wenn man 10 Leute umbringt, ist man ein Verbrecher - wenn man 100.000 Leute umbringt, ist man ein Held"..
Das Zitat geht aber noch weiter: Tötet man alle, ist man Gott.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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barbara
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#432 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von barbara » Mo 13. Apr 2015, 08:55

sven23 hat geschrieben: Seine "Forschung" wurde später als Pseudowissenschaft eingestuft.Er hat sich dem Regime angedungen, um auf skrupellose Weise Karriere zu machen. Menschen degradierte er zu Laborratten, was Kzs für ihn besonders attraktiv machte.

Spätere Generationen werden uns vermutlich dafür kritisieren, Ratten zu Laborratten degradiert zu haben. sprich, empfindenden Wesen absichtlich grausame Schmerzen zugefügt zu haben. Einer wie Mengele wird da lediglich die Spitze des Eisbergs ausmachen - einer, der das Prinzip konsequent durchgezogen hat.

gruss, barbara

barbara
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#433 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von barbara » Mo 13. Apr 2015, 08:57

Pluto hat geschrieben:Das war persönlicher Ehrgeiz. Er hat Experimente mit künstlicher Befruchtung durchgeführt.

Ethik war dabei für ihn ein "Fremdwort". Er ging wörtlich "über Leichen".

Das tut auch jeder, der ein Medikament entwickelt. Hunderttausende Versuchtiere, hunderttausende von Leichen jedes Jahr.

Wissenschaft hat eben keine von selbst eingebaute Ethik, die muss die Ethik von einer Metaebene her kriegen.

gruss, barbara

barbara
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#434 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von barbara » Mo 13. Apr 2015, 09:01

Zeus hat geschrieben:
closs hat geschrieben: bei Mengele darf man annehmen, dass er das Böse wollte.
Wieso darf man das annehmen?

Stimmt. Wie will man beurteilen, dass er ein "böser Mensch ist, der böse Dinge tut" und nicht etwa ein "guter Mensch, der böse Dinge tut"?

Wir sehen nur von aussen auf ihn - wer kann etwas wissen von seinen Gewissenskämpfen, seinen Ängsten, seinen Albträumen?

Aber er hat Menschen nicht aus purem Sadismus leiden lassen.
Für ihn waren Juden ganz einfach willkommene menschliche Versuchskaninchen.

naja, das macht es nicht besser. wirklich nicht.

gruss, barbara

closs
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#435 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Mo 13. Apr 2015, 10:34

Zeus hat geschrieben:Nicht gemäß der Ideologie der Nazis, die Juden als Ungeziefer betrachteten.
Das hat es leicht gemacht, wissenschaftliche Ambitionen zu rechtfertigen. - Und so kommt alles zusammen.

sven23 hat geschrieben:Das Zitat geht aber noch weiter: Tötet man alle, ist man Gott.
Das betrifft aber dann nicht den Menschen. - Hier ist erstmal der menschliche Teil interessant.

barbara hat geschrieben:Einer wie Mengele wird da lediglich die Spitze des Eisbergs ausmachen - einer, der das Prinzip konsequent durchgezogen hat.
Prinzipiell kann man leider nicht widersprechen - das Problem: Der Mensch neigt dazu, sich auf die (sichtbare) Spitze des Eisbergs zu konzentrieren, darauf alle seine Empörung zu konzentrieren, um dann bei dem, was unter der Oberfläche ist, freie Hand zu haben ("Warum? Wir haben uns doch schon empört - können wir jetzt nicht endlich mal in Ruhe weiterarbeiten?"). - Das gilt übrigens auch für Themen wie Abtreibung.

Es ist übrigens auch so etwas wie Beihilfe zu Genozid, wenn ein reiches Land Flüchtlinge nicht massenhaft aufnimmt. - Der Schweiz hat man es in der Nazi-Zeit vorgeworfen - selber tut man es heute auch.

barbara hat geschrieben:Wissenschaft hat eben keine von selbst eingebaute Ethik, die muss die Ethik von einer Metaebene her kriegen.
Das glaube ich auch. - Das soll im übrigen kein Vorwurf an die Wissenschaft sein (für Wirtschaft gilt es genauso) - man macht ja auch einem Porsche-Motor keinen Vorwurf, wenn ihn jemand gegen die Mauer fährt. - Wissenschaft und Wirtschaft sind Motoren, die einer Lenkung bedürfen.

barbara hat geschrieben:Wie will man beurteilen, dass er ein "böser Mensch ist, der böse Dinge tut" und nicht etwa ein "guter Mensch, der böse Dinge tut"?
Einverstanden - "liebt den Bösen, hasst das Böse".

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#436 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Pluto » Mo 13. Apr 2015, 12:22

Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#437 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von sven23 » Mo 13. Apr 2015, 12:28

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Zitat geht aber noch weiter: Tötet man alle, ist man Gott.
Das betrifft aber dann nicht den Menschen. - Hier ist erstmal der menschliche Teil interessant.
Nö, wenn Gott alle tötet, dann betrifft das auch alle Menschen.
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Münek
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#438 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Münek » Di 14. Apr 2015, 23:15

sven23 hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Zitat geht aber noch weiter: Tötet man alle, ist man Gott.
Das betrifft aber dann nicht den Menschen. - Hier ist erstmal der menschliche Teil interessant.
Nö, wenn Gott alle tötet, dann betrifft das auch alle Menschen.

Oooooch, Kurt,

der "göttliche Anteil" wäre mindestens ebenso interessant. Wenn nicht interessanter. :thumbup:
Oder glaubst Du nicht?

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#439 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Di 14. Apr 2015, 23:50

Münek hat geschrieben:Oder glaubst Du nicht?
Doch - aber es ist ein ganz anderes Thema (wenn auch gleich interessant).

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sven23
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#440 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von sven23 » So 31. Mai 2015, 15:18

Viele Menschen glauben, daß ferne Sonnen ihr Schicksal oder die Charaktereigenschaften bestimmen können. Die Astrologie erfeut sich großer Beliebtheit, dabei beruht ihre "Wirkung" lediglich auf der Beliebigkeit der Interpretation.
Das zeigt der Wissenschaftsautor Florian Freistetter.
http://de.richarddawkins.net/articles/f ... ieren-kann
Zuletzt geändert von sven23 am So 31. Mai 2015, 15:32, insgesamt 1-mal geändert.
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