Beitrag
von Demian » Sa 5. Jul 2014, 20:51
Wikipedia ist ja nicht bekannt für besonders geistreiche Beiträge, aber immerhin gibt es dort ein Mindestmaß an grundlegender Erkenntnis - und selbst dort wird unter Schönheit folgendes gesagt: "Im Alltag wird als „schön“ meist etwas bezeichnet, was einen besonders angenehmen Eindruck hinterlässt: Ein schöner Körper, ein schönes Musikstück, eine schöne Bewegungsabfolge im Tanz, aber auch Erlebnisse wie z. B. Gestreichelt-Werden. Eine Nähe zu Begriffen wie Harmonie und Symmetrie fällt auf, eine Abgrenzung gegenüber sinnlicher Überwältigung oder dem „nur“ Hübschen, dem das Besondere fehlt, ist nicht immer leicht."
Oder:
"Schon Platon beschäftigt sich in seinem Symposion damit, wie Schönheit auf die Menschen wirkt. In der Philosophie des Mittelalters gilt Schönheit als „Glanz der Wahrheit“, eine Eigenschaft von Gedanken, die von deren Übereinstimmung mit der Wirklichkeit abhängt."
Geometrie ist schön, weil sie die Harmonie der Wirklichkeit offenbart.
Das interesselose Wohlgefallen der Schönheit bei Kant:
"Das Urteil über das Schöne allerdings ist das einzige, welches das persönliche Interesse an dem Gegenstand nicht berücksichtigt (und nicht berücksichtigen darf, da es sonst verfälscht wird). Daher definiert Kant Schönheit in einer berühmten Formulierung als „interesseloses Wohlgefallen“."
...
"Hegel behandelt die Themen Schönheit und Kunst in seinem dreibändigen Werk zur Ästhetik. Er bestimmt das Schöne als „das sinnliche Scheinen der Idee“[2]. So lässt sich Schönheit in erster Linie in der Kunst realisieren, die Hegel als „das Mittelglied zwischen dem reinen Gedanken, der übersinnlichen Welt, und dem Unmittelbaren, der gegenwärtigen Empfindung“[3] ansieht. Die Kunst stellt also geistige Inhalte (Ideen) mit Gegenständen unserer Wahrnehmung (sinnlicher Schein) dar. Die Idee des Engels erscheint zum Beispiel oftmals als Knabe mit Flügeln."
...
"Der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) engte den Begriff Ideal auf die Kunst ein: Die Aufgabe der Kunst sei die sinnliche Darstellung der absoluten Idee als Ideal.
Seit der Moderne ist die Kategorie der „Schönheit“ auch für die Kunst kritisch angefochten.[...] Alternative Ästhetiken wie die des „Erhabenen“, „Hässlichen“, „Interessanten“ oder „Authentischen“ ersetzen in der Kunst der Moderne zunehmend das „Schöne“, von dem man sich keinen Begriff mehr machen kann und/oder will."
...
"Auch in der Mathematik spielt Schönheit eine Rolle, denn viele mathematische Objekte gelten als „schön“. Dazu gehören Fraktale, die Eulersche Identität, der goldene Schnitt usw."
...
" Symmetrie wird als schön empfunden und ist gleichzeitig ein Indiz für Gesundheit. Auch gibt es Hinweise, dass hinsichtlich der Schönheit von Gesichtern ein goldener Schnitt existiert. So sei ein vertikaler Abstand zwischen Augen und Mund von 36 % der Gesichtslänge und ein horizontaler Abstand zwischen den Augen von 46 % der Gesichtsbreite ideal. Diese Proportionen entsprechen dem durchschnittlichen Gesicht, welches zudem, ähnlich wie Symmetrie, Gesundheit signalisiert.[8] Manche Wissenschaftler halten deswegen die Auffassung von Schönheit als kulturellem Konstrukt für einen Mythos"