Aberglaube im 21. Jahrhundert

Alternative Heilmethoden, Astrologie, Numerologie, Tarot...
Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#191 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Münek » Di 7. Apr 2015, 11:07

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es wird schon seinen guten Grund haben, warum die historisch-kritische Methode die Standardexegese an den theologischen Fakultäten ist.
Unter hilfs-wissenschaftlichen Gesichtspunkten macht das großen Sinn - es gibt sehr viel Bedarf, historischen Kontext, volkskundliche Alltags-Realität, Quellen-Forschung, etc. zu betreiben. - Soooo gesehen stimme ich Dir zu - aber es kann per Wissenschaft nicht um geistige Fragestellungen gehen ("Wofür steht 'Sündenfall'?" - "Was ist göttliche Liebe?" - "Was bedeutet 'Wahrer Mensch und wahrer Gott'?" - etc.) - dies würde das Mandat der Wissenschaft verlassen.

Endlich scheint bei Dir der Groschen gefallen zu sein. :thumbup:

Dann kannst Du Dir künftig ersparen, der "historisch-kritischen Wissenschaft" mangelnde "geistige
Auslegung" biblischer Texte vorzuwerfen. Dafür ist sie in der Tat nicht zuständig.

Übrigens ist diese Standartmethode keine - wie Du abwertend schreibst - "Hilfswissenschaft". Unter
einer solchen versteht z.B. der Duden eine Wissenschaft, "die (hauptsächlich) Methoden und Kenntnis-
se für andere WISSENSCHAFTEN bereitstellt". Davon kann im vorliegenden Fall natürlich keine Rede
sein.

Benutzeravatar
Faransil
Beiträge: 599
Registriert: Sa 28. Mär 2015, 19:13

#192 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Faransil » Di 7. Apr 2015, 11:21

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wer kommt denn auf so eine blödinnige Idee?
Diejenigen, die den Jüngern unterstellen, sie hätten Jesus verstanden.
Glaubwürdiger als jene, die wie du von sich selbst behaupten, ihn noch besser zu verstehen als die es getan haben, obwohl die ihn kannten, du nicht, sie mit ihm lebten, du nicht, sie seine Sprache gesprochen haben, du nicht.

closs hat geschrieben:Als Gläubiger weiss man, dass die Wissenschaft nicht das Ende der Fahnenstange ist,
Das ist falsch.
Als Gläubiger glaubt oder hofft man, dass sie es nicht ist, da der Glaube damit untergraben wäre. Eine Selbstimmunisierung, nichts weiter.

closs hat geschrieben:und tritt irgendwelchen postulierten Phänomenen nicht ideologisch gegenüber, sondern belässt es lieber bei einem "Ich weiss es nicht".
Tatsächlich verhält es sich ja genau umgekehrt.
Denn dort, wo die Wissenschaft ehrlicherweise zu dem aktuellen Ergebnis kommt, darüber nichts in Erfahrung zu bringen (Ursache des Urknalls, Bewusstsein, ...) kommen Pappgameraden wie du daher und behaupten irgendwelche nicht feststellbare, nicht überprüfbare metaphysische Ursachen und Gottheiten hinein.
DASS ist ideologisch, nicht die Wissenschaft. Es wird dir nicht gelingen, diesen Spieß einfach umzudrehen. Alleine dein Versuch zeugt jedoch von absoluter Unredlichkeit.

closs hat geschrieben:[quote="Faransil"Es spielt keine Rolle, ob dir das gefällt oder nicht.
Auch das ist richtig - gottseidank geht es ganz und gar nicht darum, ob mir oder Dir etwas gefällt oder nicht.[/QUOTE]Richtig: Viel eher ist hier nämlich nachvollziehbar, dass sie Jesus, mit dem sie umher gezogen sind und lebten, besser Verstanden haben als du es tust. Somit liegt nahe, dass DU ihn nicht verstanden hast.

Ob mir das gefällt oder nicht und ob dir das gefällt oder nicht ändert daran nichts. :)

closs hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:Die von dir dargelegten Dinge haben mit dem Materialismus nichts zu tun
Aus Sicht des Materialismus hast Du recht
Das hat doch nichts mit meiner Sichtweise zu tun.
Esoterik und ähnliches Gewäsch HAT mit Materialismus nichts zu tun und zwar ganz objektiv und neutral betrachtet.

Das sind Speilfelder von euch leichtgläubigen Persönchen, nicht umgekehrt wie von dir fälschlicherweise dargestellt.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#193 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Di 7. Apr 2015, 11:32

sven23 hat geschrieben: das hat die gleiche Wirkung wie Homöopathie, nämlich keine
Möglich - aber "Ich weiss es nicht" - und Du auch nicht.

sven23 hat geschrieben: wir alle sprechen immer von der Naherwartung des angeblichen Gottessohnes
Stimmt - welche Relevanz hat es?

Münek hat geschrieben:Wir bewegen uns hier auf dem Gebiet der "historischen Forschung". Deren Aufgabe kann es unmöglich sein, "wissenschaftlich zu klären, ob es Gott gibt!"
Das meine ich aber auch. - Das impliziert aber auch, dass historische Forschung keine geistigen Schlussfolgerungen ziehen kann.

Münek hat geschrieben:Übrigens ist diese Standartmethode keine - wie Du abwertend schreibst - "Hilfswissenschaft".
Nicht an sich - aber in Bezug auf geistige Fragestellungen. - Allerdings wäre in der Tat eine pikante Fragestellung, ob sich Theologie als geistige Disziplin versteht oder als historische Wissenschaft. - Bei letzterem hättest Du recht - aber eben um den Preis, dass dann keine Aussagen über geistige Inhalte der Bibel möglich wären.

Also wie hätten wir es gerne? Beides geht nicht.

Faransil hat geschrieben:DASS ist ideologisch, nicht die Wissenschaft.
Ideologisch ist das, was seine Setzungen nicht erkennt. - Genau das tut aber der geistige Mensch, indem er sagt: "Wenn es Gott gibt, was ich glaube, dann ist daraus zu folgern, dass ...". - Erkennt der Materialismus seine Setzungen?

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#194 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Münek » Di 7. Apr 2015, 11:42

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Antwort ist doch ganz simpel.
Du hast Dich komplett in den Gedanken der Naherwartung vernarrt, der theologisch unterm Strich irrelevant ist, weil es aus göttlicher Sicht kein Zeitverständnis in unserem Sinne gibt - Du sprichst von der Erwartung der Menschen, also vom Maß des Menschen, das oft genug ein falsches Maß ist - und unterstellst es Gott, weil Dir das Menschenmaß die Primär-Orientierung ist.

Du blendest unredlicherweise schlicht aus, dass es Jesus, der von Christen verehrte "Sohn Gottes", höchstpersönlich war, der seinen Landsleuten verkündete, dass das "Reich Gottes" nahe herbeigekommen ist, sozusagen vor der Tür steht.

Da das von ihm angekündigte Gottesreich augenscheinlich ausblieb, hat er sich eben schlicht geirrt. Es wird schon seinen Grund haben, warum sich die an den Fakultäten forschenden und lehrenden Theologen in diesem Punkt einig sind. Da kannst Du ihnen noch so sehr vorwerfen, sie "hätten ein Rad ab". Dieser Vorwurf fällt auf Dich zurück.

Um Jesu Irrtum zu konstatieren, braucht man im Übrigen keine Theologie studiert zu haben. Die Nichterfüllung seiner echatologischen Prophezeiung ist für jedermann offensichtlich. Und das ist der einzige Grund, dass Christen auch heute noch beten: "Dein Reich komme."

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#195 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Münek » Di 7. Apr 2015, 12:07

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Übrigens ist diese Standartmethode keine - wie Du abwertend schreibst - "Hilfswissenschaft".
Nicht an sich - aber in Bezug auf geistige Fragestellungen. - Allerdings wäre in der Tat eine pikante Fragestellung, ob sich Theologie als geistige Disziplin versteht oder als historische Wissenschaft. - Bei letzterem hättest Du recht - aber eben um den Preis, dass dann keine Aussagen über geistige Inhalte der Bibel möglich wären.

Also wie hätten wir es gerne? Beides geht nicht.

Sie versteht sich als "historische Wissenschaft". Das war schon immer so und wird auch so bleiben. :D

Jetzt bist Du aber kräftig am "Zurückrudern". Denn von Dir kam doch der völlig unberechtigte Vor-
wurf
an die bibelforschende Wissenschaft, sie würde keine "geistige" Exegese betreiben.

Also: Kehrt-schwenk-marsch! :lol:

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#196 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von sven23 » Di 7. Apr 2015, 12:11

closs hat geschrieben:Möglich - aber "Ich weiss es nicht" - und Du auch nicht.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon.

closs hat geschrieben: Stimmt - welche Relevanz hat es?.
Ein große. Wenn Jesus sich in diesem zentralen Punkt geirrt hat, dann fällt das Kartengebäude in sich zusammen. Das ist ja gerade der Grund, warum sich viele weigern, die Tatsachen anzuerkennen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#197 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Münek » Di 7. Apr 2015, 12:16

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wir bewegen uns hier auf dem Gebiet der "historischen Forschung". Deren Aufgabe kann es unmöglich sein, "wissenschaftlich zu klären, ob es Gott gibt!"
Das meine ich aber auch. - Das impliziert aber auch, dass historische Forschung keine geistigen Schlussfolgerungen ziehen kann.

Dieser Satz ist überflüssig.

Denn: Hat sie das schon mal getan? Nein!. Im Gegenteil: Sie schließt es doch selber aus! :o :o :o

Benutzeravatar
Zeus
Beiträge: 4745
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:32
Wohnort: Lyon
Kontaktdaten:

#198 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Zeus » Di 7. Apr 2015, 12:54

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wir bewegen uns hier auf dem Gebiet der "historischen Forschung". Deren Aufgabe kann es unmöglich sein, "wissenschaftlich zu klären, ob es Gott gibt!"
Das meine ich aber auch. - Das impliziert aber auch, dass historische Forschung keine geistigen Schlussfolgerungen ziehen kann.

Dieser Satz ist überflüssig.

Denn: Hat sie das schon mal getan? Nein!. Im Gegenteil: Sie schließt es doch selber aus! :o :o :o
Der Satz war aus Kurtchens Sicht NICHT überfüssig, denn er muss unbedingt das letzte Wort haben. :mrgreen:
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Benutzeravatar
Faransil
Beiträge: 599
Registriert: Sa 28. Mär 2015, 19:13

#199 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Faransil » Di 7. Apr 2015, 13:11

closs hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:
closs hat geschrieben:und tritt irgendwelchen postulierten Phänomenen nicht ideologisch gegenüber, sondern belässt es lieber bei einem "Ich weiss es nicht".
Tatsächlich verhält es sich ja genau umgekehrt.
Denn dort, wo die Wissenschaft ehrlicherweise zu dem aktuellen Ergebnis kommt, darüber nichts in Erfahrung zu bringen (Ursache des Urknalls, Bewusstsein, ...) kommen Pappgameraden wie du daher und behaupten irgendwelche nicht feststellbare, nicht überprüfbare metaphysische Ursachen und Gottheiten hinein.
DASS ist ideologisch, nicht die Wissenschaft
Ideologisch ist das, was seine Setzungen nicht erkennt.
Nun bist du auf meine Aussage überhaupt nicht eingegangen. Nett ausgewichen. ;)

Denn tatsächlich verhält es sich genau umgekehrt, wie du es darlegen wolltest.
Dort, wo die Wissenschaft ehrlicherweise zu dem aktuellen Ergebnis kommt, darüber nichts in Erfahrung zu bringen (Ursache des Urknalls, Bewusstsein, ...) kommen Pappgameraden wie du daher und behaupten irgendwelche nicht feststellbare, nicht überprüfbare metaphysische Ursachen und Gottheiten hinein.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wer kommt denn auf so eine blödinnige Idee?
Diejenigen, die den Jüngern unterstellen, sie hätten Jesus verstanden.
Glaubwürdiger als jene, die wie du von sich selbst behaupten, ihn noch besser zu verstehen als die es getan haben, obwohl die ihn kannten, du nicht, sie mit ihm lebten, du nicht, sie seine Sprache gesprochen haben, du nicht.

closs hat geschrieben:Als Gläubiger weiss man, dass die Wissenschaft nicht das Ende der Fahnenstange ist,
Das ist falsch.
Als Gläubiger glaubt oder hofft man, dass sie es nicht ist, da der Glaube damit untergraben wäre. Eine Selbstimmunisierung, nichts weiter.

closs hat geschrieben:[quote="Faransil"Es spielt keine Rolle, ob dir das gefällt oder nicht.
Auch das ist richtig - gottseidank geht es ganz und gar nicht darum, ob mir oder Dir etwas gefällt oder nicht.[/QUOTE]Richtig: Viel eher ist hier nämlich nachvollziehbar, dass sie Jesus, mit dem sie umher gezogen sind und lebten, besser Verstanden haben als du es tust. Somit liegt nahe, dass DU ihn nicht verstanden hast.

Ob mir das gefällt oder nicht und ob dir das gefällt oder nicht ändert daran nichts. :)

closs hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:Die von dir dargelegten Dinge haben mit dem Materialismus nichts zu tun
Aus Sicht des Materialismus hast Du recht
Das hat doch nichts mit meiner Sichtweise zu tun.
Esoterik und ähnliches Gewäsch HAT mit Materialismus nichts zu tun und zwar ganz objektiv und neutral betrachtet.

Das sind Speilfelder von euch leichtgläubigen Persönchen, nicht umgekehrt wie von dir fälschlicherweise dargestellt.

Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 13072
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

#200 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Münek » Di 7. Apr 2015, 15:25

Zeus hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben: Das impliziert aber auch, dass historische Forschung keine geistigen Schlussfolgerungen ziehen kann[/color].

Dieser Satz ist überflüssig.

Denn: Hat sie das schon mal getan? Nein!. Im Gegenteil: Sie schließt es doch selber aus! :o :o :o
Der Satz war aus Kurtchens Sicht NICHT überfüssig, denn er muss unbedingt das letzte Wort haben. :mrgreen:

Auch mir drängt sich dieser Eindruck mehr als auf. :mrgreen:

Antworten