Aberglaube im 21. Jahrhundert

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Zeus
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#151 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Zeus » So 5. Apr 2015, 19:49

closs hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:Es ist doch nur ein erweiteter Spielplatz für euch gläubige Anhänger spiritueller und megaphysischer Gebilde.
Nein - ganz im Gegenteil. - Dort tummeln sich die glaubens-mäßig Heimatlosen.
Sind nicht - objektiv gesehen - alle religiösen Menschen "glaubensmäßig heimatlos"?
Schließlich besteht ihre Glaubens-Heimat im Wesentlichen aus - auf Wunschdenken errichteten - Luftschlössern.
Säkulare Menschen benötigen weder solch eine Scheinheimat noch einen Ersatz dafür. :D
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
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#152 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » So 5. Apr 2015, 20:11

Zeus hat geschrieben:Sind nicht - objektiv gesehen - alle religiösen Menschen "glaubensmäßig heimatlos"?
Das ist nicht objektiv gesehen, sondern materialistisch gesehen - bei materialistischen Glauben ist Deine Aussage zutreffend.

Zeus hat geschrieben:Säkulare Menschen benötigen weder solch eine Scheinheimat noch einen Ersatz dafür.
Materialisten glauben zu wissen, dass sie keinen Glauben haben, und können daraus schlussfolgern, dass sie weder Glauben noch eine Ersatz dafür brauchen. - Materialisten sind dogmatisch immunisiert - das ist ja das Brillante daran.

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sven23
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#153 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von sven23 » So 5. Apr 2015, 20:20

closs hat geschrieben:Nein - es ist nachvollziehbar, dass es bei den ersten Christen diese Naherwartung gab. - Wie so oft haben sie nicht verstanden, was Jesus gesagt und gemeint hat.

Ja, ja, Jesus der ewig Mißverstandene. :lol:
Schon merkwürdig, daß der Sohn Gottes nicht in der Lage gewesen sein soll, sich verständlich auszudrücken, bzw. die Mißverständnisse nicht mal bei seinen engsten Vertrauten richtig gestellt haben soll.
Schlechter Führungsstil würde ich sagen. ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#154 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » So 5. Apr 2015, 20:41

sven23 hat geschrieben:Schon merkwürdig, daß der Sohn Gottes nicht in der Lage gewesen sein soll, sich verständlich auszudrücken
Das ist ein häufig auftretendes Motiv - und erklärbar.

Jesus hat öfter in einfachsten Worten (Gleichnissen) etwas gesagt, wonach das Volk dumpf geguckt hat. - Weiterhin gibt es Szenen, in denen die Jünger fragen "Was meinst Du damit?" und Jesus "schwieg".

Erklärbar ist es dadurch, dass das Samenkorn des Gehörten erst aufgehen muss - so dass man irgendwann nach EIGENER Entwicklung sagen kann: "JETZT verstehe ich, was damals damit gemeint war". - Habe ich persönlich auch schon erlebt - ist wahrscheinlich jedem schon mal passiert.

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Faransil
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#155 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Faransil » So 5. Apr 2015, 20:59

closs hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:Es ist doch nur ein erweiteter Spielplatz für euch gläubige Anhänger spiritueller und megaphysischer Gebilde.
Nein - ganz im Gegenteil
Gib doch nicht so einen irren Unfug von dir.
Die von dir dargelegten Dinge haben mit dem Materialismus nichts zu tun und sind dahingehend auch keinerlei Ersatz, da völlig gegensätzlich.. Deine Aussage ergibt wieder überhaupt keinen Sinn.

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Faransil
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#156 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Faransil » So 5. Apr 2015, 21:01

Zeus hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:Deine genannten Beispiele können unmöglich "Ersatz-Handlungen" für Materialisten sein, da diese Dinge mit Materialismus einfach nichts zu tun hat.
Eben - deshalb ""Ersatz".
Fehlende psychologische Kenntnisse und Logik deinerseits, lieber closs.
Nix "eben".
Säkularisten brauchen keinen Ersatz-Aberglauben.
Wie man hier im Forum sieht, sind es gerade die lieben Gläubigen, die auf Zusatz-Glauben (oder Zusatz-Handlungen) wie Homöopathie, Wünschelruten, Lichternährung und weiß der Himmel was für anderen esotherischen Schwachfug abfahren.
Exakt.
Völlig richtig, Zeus.

Ich verstehe nicht, wie man so blind wie closs sein kann. War der schon immer so uneinsichtig, obwohl die Fehler in seinen Aussagen sonst für jeden zu erkennen sind?

:)

closs
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#157 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » So 5. Apr 2015, 22:12

Faransil hat geschrieben:Die von dir dargelegten Dinge haben mit dem Materialismus nichts zu tun
Aus Sicht des Materialismus hast Du recht - aber das ist doch gerade die Selbst-Immunisierung.

Pluto
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#158 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Pluto » So 5. Apr 2015, 23:57

closs hat geschrieben:Materialisten glauben zu wissen, dass sie keinen Glauben haben, und können daraus schlussfolgern, dass sie weder Glauben noch eine Ersatz dafür brauchen. - Materialisten sind dogmatisch immunisiert - das ist ja das Brillante daran.
Wichtig ist, dass man das Leben ohne falsche Schuldgefühle genießen kann.
Ich erinnere mich noch gut an dem Tag, als ich mich entschloss dem Glauben den Rücken zu kehren. Es war als ob in mich von einer schweren Last befreite und aus dem Nebel in den Sonnenschein trat. — Ganz so wie es in einer alten Ballade von Johnny Nash aus den 60-ern ertönt:

I can see clearly now, the rain has gone
I can see all obstacles in my way
Gone are the dark clouds that had me blind
It's gonna be a bright, bright sun-shining day
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#159 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von closs » Mo 6. Apr 2015, 00:12

Pluto hat geschrieben:Wichtig ist, dass man das Leben ohne falsche Schuldgefühle genießen kann.
So ist es auch gewollt.

Das ist halt die Scheiß-Exegese (um es mal emotional deutlich zu sagen). Auch wir haben als Kinder getrommelt "Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa", ohne die geringste Ahnung zu haben, was damit gemeint ist. - Wenn man spitz sein wollte, würde man unterstellen, dass es viele Geistliche auch nicht wissen.

Der Begriff "Schuld" HAT eine Bedeutung, UND: der Mensch IST schuldig. - Aber nicht in dem Sinne, in dem es oft gepredigt wird - hier liegt ein grandioses Missverständnis vor. - Das, was "Schuld" spirituell eigentlich ist, und das, als was es verkauft wird, hat fast nichts miteinander gemeinsam.

Aber es gibt eben auch eine Heilsgeschichte der Exegese - das hat schon mit den Jüngern angefangen, die Jesus nicht gecheckt haben. - Insofern ist auch das Christentum seit Beginn mit Aberglauben durchmischt - das geht nicht anders im "Fürstentum der Welt".

Nur: Man sollte die Last verdreht vermittelten Glaubens nicht durch Ideologien (hier: Materialismus) ersetzen - damit ersetzt man den Teufel mit dem Beelzebub.

Novas
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#160 Re: Aberglaube im 21. Jahrhundert

Beitrag von Novas » Mo 6. Apr 2015, 02:24

closs hat geschrieben:Auch wir haben als Kinder getrommelt "Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa", ohne die geringste Ahnung zu haben, was damit gemeint ist. - Wenn man spitz sein wollte, würde man unterstellen, dass es viele Geistliche auch nicht wissen.

Das ist definitiv der Fall, sonst wäre die gelebte Realität eine andere.

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